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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erfahren, was es mit dem seltsamen Ding auf sich hat.«
    »Das gedenke ich zu tun«, versicherte Rhodan und fügte einschränkend hinzu: »Wenn ich den Roboter auftreiben kann, denn Laire hält sich nicht immer zur Verfügung. Aber weiter. Was ist mit zweitens?«
    »Zweitens sollte sich jemand Gedanken über die MEMPHIS machen«, antwortete Nyman. »Wenn es da wirklich größere Probleme gibt, dann steckt sie nämlich mittendrin.«
    Lyn Degas blickte verdrossen auf die Datenanzeige. An der Nebenstation saß Zelda Gren, die Zweite Pilotin. Nach ihren eigenen Worten hatte Zelda schon im zarten Alter von zwei Jahren davon geredet, eines Tages als Pilotin ferne Galaxien zu erforschen. Als sie für die Besatzung der BASIS ausgewählt worden war, hatte sich für sie sozusagen ihr Lebenstraum erfüllt.
    Außer den beiden Frauen bildeten fünf Roboter die Zentralebesatzung. Die Mannschaft der MEMPHIS bestand darüber hinaus nur noch aus dem Ersten Offizier und insgesamt einhundert hochwertigen Robotern.
    »Alle Werte sind in Ordnung«, stellte Lyn Degas fest. »Das Peilsignal liegt an, auch wenn es auf einer falschen Frequenz eintrifft. Ich will zur BASIS zurück!« In beinahe verschwörerischem Tonfall, vor allem wesentlich leiser, fügte die Kommandantin hinzu: »... und endlich wieder einen richtigen Mann sehen.«
    Zelda Gren grinste, ohne den Blick von ihren Ortungsanzeigen abzuwenden.
    »Die Nase voll von Hormel?«, fragte sie spöttisch.
    »Hormel, meine Güte!« In gespieltem Entsetzen warf Degas die Arme in die Höhe.
    Nur Sekunden später öffnete sich das Hauptschott. Hormel Dan kam in die Zentrale.
    Seine Bordkombi wirkte so unordentlich wie stets, und mit beiden Händen fuhr er sich durch das schüttere Blondhaar. Dan war Anfang fünfzig, muskulös, breitschultrig und mit der Andeutung eines Stiernackens.
    »Man ruft nach mir?«, erkundigte er sich selbstbewusst.
    Lyn Degas schüttelte den Kopf. »Niemand ruft nach dir, Hormel Dan«, sagte sie mit Nachdruck. »Um genau zu sein: Ich weiß nicht, was ich mit dir noch machen soll.«
    Dan polierte sich die Fingernägel an der schon leicht schmierig schimmernden Uniformjacke. Mit Sorgfalt inspizierte er danach seine Finger.
    »Bevor ich dieses Kommando annahm, hätte man mir sagen sollen, dass mit der Kommandantin nicht gut auszukommen ist«, bemerkte er.
    Lyn wollte schon ihren üblichen Kommentar abgeben, mit dem sie Hormel ohnehin nicht beeindrucken konnte, doch sie wurde durch einen Summton unterbrochen.
    »Was gibt’s?«, fragte Dan.
    »Ein Asteroid«, antwortete die Kommandantin. »Zweihundert Kilometer lang, ein unregelmäßig geformter Brocken. Kann nicht schaden, wenn wir ihn uns ansehen.«
    Der tief zerklüftete Felsbrocken driftete mit geringer Geschwindigkeit in Richtung der Außenzone von Errantemohre. Um ihn in der Finsternis des nahezu stemenlosen Raumes überhaupt erst sichtbar zu machen, hatte Degas die Scheinwerferbatterien der MEMPHIS eingeschaltet.
    »Eigentlich sollte sich so ein Irrläufer auf den Zentrumskem der Galaxis zubewegen, aber nicht in die Gegenrichtung«, sagte die Pilotin. »Was ist mit dem Ding los?«
    Lyn Degas zuckte die Achseln.
    »Hängt von seiner Vorgeschichte ab. Wenn er als Resultat einer Explosion entstand und mit genügend hoher Anfangsgeschwindigkeit auf die Reise geschickt wurde, dann lässt sich sein Verhalten erklären.« Sie erhob sich aus ihrem Sessel und rieb sich die Augenwinkel. Hormel Dari hatte sich schon wieder zurückgezogen, ihm schien die Anspannung in der Zentrale zu groß gewesen zu sein.
    »Ich leg’ mich hin«, sagte die Kommandantin. »Sieh zu, dass du den Kahn in Bewegung bringst. Je eher wir die BASIS erreichen, desto besser.«
    Lyn Degas verließ die Zentrale, ohne sich noch einmal umzuwenden. Sie schwebte im Antigravschacht zum Wohndeck hinauf. In ihrer Kabine angekommen, entschied sie sich spontan gegen die Annehmlichkeiten der Nasszelle mit ihren vielfältigen Massageeinrichtungen und warf sich angekleidet auf die Liege. Sie war müde, und eine merkwürdige Unruhe fraß in ihr.
    Ich war zu lange aufVorposten, deshalb fange ich schon an, Gespenster zu sehen. Zwei Tage in der zivilisierten Umgebung der BASIS, und ich bin wieder so gut wie neu.
    Mit diesem Gedanken fiel sie in einen leichten Schlaf.
    Als der Interkom ansprach, fuhr Lyn sofort in die Höhe.
    »Du kommst am besten in die Zentrale und siehst dir das an!«, rief die Pilotin.
    »Das - was?«
    »Komm, bitte! Und möglichst

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