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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell!«
    Dreieinhalb Stunden, seit sie die Zentrale verlassen hatte. Die MEMPHIS musste inzwischen ein Drittel der Distanz zur BASIS überwunden haben. Doch irgendwie glaubte Lyn Degas nicht daran. Nicht, nachdem sie Zeldas bleiches Gesicht gesehen und ihre vibrierende Stimme gehört hatte.
    In der Zentrale arbeitete das übliche Roboterkontingent. Lyn sah sofort, dass der Leichte Kreuzer so gut wie bewegungslos im Raum hing.
    Ein paar Sekunden lang musterte sie überrascht das von den Hochleistungsscheinwerfem der MEMPHIS angestrahlte Objekt.
    »Verfluchter Mist!«, stieß sie dann hervor.
    »Das ist derselbe, oder nicht?«, fragte Zelda Gren.
    »Ohne Zweifel. Aber wieso? Was ist im Log aufgezeichnet?« »Beschleunigung bis zu achtzig Prozent Licht, Übergang in den Linearraum, dreistündige Linearflugetappe, Rückkehr in den Einstein-Raum zur Orientierung, Alarm infolge eines Fremdkörpers im Durchflugbereich. - Ich übernahm vom Autopiloten und steuerte den
    Iremdkörper an. Du siehst ihn vor uns!« Die Pilotin deutete mit einer theatralischen Geste auf den Holoschirm.
    »Im Kreis geflogen«, murmelte die Kommandantin. »Das ist genau der Asteroid, den wir vor dreieinhalb Stunden im Blickfeld hatten.«
    Lyn zwang sich zur Ruhe. Es hatte keinen Sinn, in einer Lage wie dieser den Kopf hängen zu lassen. Ihre Ahnung hatte sie nicht getäuscht, dieser Raumsektor war gefährlich.
    »Koordinaten, Zelda! Ich brauche unsere Position, relativ zur BASIS. Wie weit sind wir vom Mutterschiff entfernt, die Vektoren, und so weiter ...«
    Zelda Gren hatte plötzlich wieder ein wenig Farbe im Gesicht. Der Eifer der Kommandantin munterte sie auf.
    »Wie wär’s mit einem Anruf an die BASIS?«, fragte sie.
    »Das kommt später«, antwortete Lyn Degas grob. »Zuerst machen wir unsere eigenen Beobachtungen.«
    »Ich möchte respektvoll daraufhinweisen, dass eine Funkverbindung mit der BASIS in sich selbst eine Beobachtung sein könnte«, sagte eine männliche Stimme aus dem Hintergrund.
    Lyn drehte sich um. »Hormel, wo kommst du mit einem Mal her?«
    »Ich war die ganze Zeit über hier«, antwortete der Erste Offizier pikiert. »Wie üblich hast du mich nur nicht wahrgenommen.«
    »Was redest du da über die Funkverbindung mit der BASIS?«
    »Beim letzten Kontakt wurde der Hyperfunk um insgesamt dreiunddreißig Sekunden verzögert. Für die Beurteilung unserer Lage wäre es interessant, ob derselbe Verzögerungswert noch gilt oder ob er sich verändert hat.«
    Zu Lyn Degas’ Eigenschaften gehörte es, dass sie die Richtigkeit eines Arguments immer erkennen und akzeptieren konnte, egal von wem es kam. Nur kurz dachte sie über Hormels Einwand nach, dann lächelte sie ihm freundlich zu.
    »Du hast recht. Wie ich schon immer sagte: Ein blindes Huhn findet auch hin und wieder ein Ei.«
    »Ein Korn!« Hormel Dan seufzte.
    Der zweite Funkspruch der MEMPHIS rief an Bord der BASIS beträchtliche Aufregung hervor. Die Zeitverzögerung des Hyperfunkverkehrs war auf achtundvierzig Sekunden angewachsen, zumal sich der Kreuzer während der letzten vier Stunden dem Trägerschiff nicht genähert hatte, sondern im Gegenteil nun mehrere hundert Lichtjahre weiter entfernt stand. Die MEMPHIS trieb mit stetig wachsender Geschwindigkeit weiter von der BASIS ab.
    Auch auf der MEMPHIS war die unsichtbare Schwerkraftquelle inzwischen registriert worden. Aber die Daten, die der Kreuzer übermittelte, wiesen auf eine gänzlich andere Gestaltung der Materieballung hin, als man auf der BASIS bisher angenommen hatte.
    »Ich glaube nicht, dass es hier mit rechten Dingen zugeht«, äußerte sich Payne Hamiller während einer Lagebesprechung mit Perry Rhodan und Atlan.
    »Was heißt das? Stemengeister haben die Hand im Spiel?«
    »Irgendjemand, aber bestimmt keine Geister. Wir dürfen nicht vergessen, was mit der MEMPHIS geschah. Drei Stunden Linearflug, ohne tatsächlich vorangekommen zu sein.«
    »Der Kreuzer befindet sich weitaus näher an der Gravitationsquelle als die BASIS«, wandte Rhodan ein. »Glaubst du nicht, dass die MEMPHIS demzufolge anderen Bedingungen unterworfen ist? Müsste dort, wo sich das Schiff befindet, die Raumkrümmung nicht schon abenteuerliche Werte angenommen haben?«
    »Keinesfalls«, antwortete Hamiller. »Auf die BASIS wirkt sich die Existenz der Ballung als Beschleunigung von rund einem hundertstel Gravo aus. Dort, wo sich die MEMPHIS ursprünglich befand, betrug die von der Ballung ausgehende Beschleunigung etwa das

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