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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Frau: »Keine Sorge, das machen wir.«
    Lyn Degas’ Blick wanderte Hilfe suchend zur Pilotin hinüber.
    »Zelda - ich glaube, ich bin am Überschnappen.«

25.
    Der Spezialtender brachte die MEMPHIS zur BASIS zurück, und mit einem Mal verbreitete sich die Unruhe wie ein Lauffeuer. Was die dreiköpfige Besatzung des Leichten Kreuzers berichtete, wurde aufgebläht und verzerrt. Schließlich entstand das Gerücht, die BASIS sei in einer gigantischen Weltraumfalle gefangen, aus der es kein Entrinnen gebe.
    Perry Rhodan berief eine Versammlung aller führenden Besatzungsmitglieder ein und schilderte die aktuelle Situation sowie die zukünftige Entwicklung aus seiner Sicht.
    »Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihre Mitarbeiter schnellstens informieren und alle Probleme ausräumen. Dafür fasse ich noch einmal knapp zusammen:
    Die BASIS nähert sich einer Position, an der wir die Materiequelle vermuten. Wir befinden uns in einem Raumsektor, der eine Vielzahl unbekannter Phänomene aufweist, aber wir sind keinesfalls in diesem Sektor gefangen. Wenn wir das wollen, können wir jederzeit von hier verschwinden. Doch wir bleiben vorerst hier, weil wir an Methoden arbeiten, die es uns ermöglichen sollen, in dieser fremden Umgebung zu manövrieren. Erst nach Abschluss dieser Entwicklung und mehreren erfolgreichen Testläufen werden wir uns der Materiequelle weiter nähern.«
    Mit einem knappen Nicken gab er zu erkennen, dass er nichts weiter zu sagen hatte. Die Zuhörer standen auf und drängten in Richtung des Ausgangs.
    Plötzlich erklang eine Frauenstimme.
    »Darf man fragen, was für Methoden das sind?«
    Rhodan sah verwundert auf. Nur eine Frau saß noch in der dritten Reihe. Er erkannte sie sofort, denn ihr Bild hatte er in den letzten Stunden oft gesehen. Ihre Frage hatte etliche Personen dazu veranlasst, stehen zu bleiben und zu warten.
    »Ich werde weitere Besprechungen dieser Art einberufen, sobald es die Informationslage erfordert«, antwortete Rhodan. »Im Übrigen danke ich Ihnen.«
    Die Frau stand auf und machte Anstalten, den Konferenzraum ebenfalls zu verlassen. Als sie das Ende der Sitzreihe erreicht hatte, rief Rhodan ihr zu:
    »Sie bleiben am besten noch hier, Lyn Degas! Mit Ihnen habe ich ein Hühnchen zu rupfen.«
    Sie drehte sich um und erwartete ihn, während er auf sie zuschritt. Der Blick ihrer großen, dunklen Augen war weder herausfordernd noch überrascht und ganz bestimmt nicht eingeschüchtert. Das ärgerte ihn ein wenig.
    Er hatte Lyn Degas einen nicht allzu freundlichen Vorwurf zu machen.
    Sie kam ihm zuvor. »Warum haben Sie meine Frage nicht beantwortet?«
    »Sollten Sie nicht lieber warten, was ich Ihnen zu sagen habe?« Noch war sein Ärger frisch.
    Degas schüttelte den Kopf. »Nicht, solange Sie sich nicht auf Ihren Rang berufen.«
    Das nahm ihm den Wind aus den Segeln.
    »Eins zu null für Sie.« Rhodan lachte in dem Moment sogar. »Warum ich Ihre Frage nicht beantwortet habe? Weil ich die Antwort nicht kenne. Ich verstehe nur ein Zehntel von Hamillers wissenschaftlichen Theorien, und ich stelle mich nicht dort in die Rednemische und erzähle von Dingen, die ich nicht begreife.«
    »Das ist aufrichtig genug.« Lyn Degas sah ihn forschend an. »Und was haben Sie mir vorzuwerfen?«
    »Nicht vorzuwerfen - eher anzuraten. Bitte begleiten Sie mich. Ich habe einige Leute zu einer Informationsrunde bestellt. Wir können auf dem Weg dorthin reden.«
    Sie verließen den Konferenzraum. Die Zuhörer hatten sich inzwischen verlaufen. Als sie ein Rollband entlangglitten, nahm Rhodan das Gespräch wieder auf.
    »Sie und Ihre Minimalbesatzung haben für eine Menge Unruhe an Bord gesorgt, seitdem Sie zurück sind. Die absonderlichen Gerüchte, die inzwischen kursieren, sind eindeutig auf die Informationen zurückzuführen, die Sie ausgegeben haben.«
    »Ich wusste nicht, dass es eine Informationssperre gab.«
    Sie verließen das Band und sprangen in einen Antigravschacht.
    »Keine Informationssperre. Aber in einer Lage wie dieser hoffen wir stets auf die Umsicht und Diskretion der Expeditionsleitung. Es muss klar sein, dass unter den gegebenen Umständen jede Äußerung sorgfältig abzuwägen ist.«
    »Sie meinen, ich hätte meinen Leuten den Mund verbieten sollen?«
    »Wenn das die einzige Weise ist, wie Sie Ihre Mitarbeiter an der Ausgabe beunruhigender Informationen hindern können, ja.«
    Sie verließen den Antigravschacht. Lyn Degas hatte für einen Moment ihre Selbstsicherheit

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