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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht vermeiden, dass wir ein größeres Risiko eingehen. Das heißt, dass wir uns auf das nächsthöhere Deck begeben und von dort ...«Er unterbrach sich und neigte den Kopf, als würde er lauschen. In diesem Augenblick hörte ich die Schritte ebenfalls.
    »Auf dem Hauptgang kommt jemand vorüber«, wisperte Becca.
    »Nartus und seine Androiden. Sie machen vermutlich Jagd auf mich.«
    »Das ist nicht ihr Schrittrhythmus. Es sind drei Personen, eine von ihnen bewegt sich wie du.«
    Ich hatte keine Zeit, das scharfe Gehör des Vilthaners zu bewundern.
    »Atlan!«, stieß ich hervor. »Sie bringen ihn in einen anderen Sektor. Seine Begleiter sind wahrscheinlich Laire und Samkar.«
    Becca schien zu erschauern. »Die Stählernen«, flüsterte er ehrfürchtig.
    »Du wirst jetzt hoffentlich keine weichen Knie bekommen«, sagte ich bestürzt.
    Der Translator fand offenbar kein passendes Synonym in der Sprache der Mächtigen, denn er verweigerte die Übersetzung.
    »Wir müssen versuchen, ihnen zu folgen!«, bedrängte ich den jungen Vilthaner.
    »Neerad würde es nicht für richtig halten, den Stählernen nachzuspionieren.«
    »Neerad hält sich in einem anderen Teil der Station auf. Du bist alt genug, um deine Entscheidungen ohne seinen Rat zu treffen.«
    Es war sicher nicht richtig, auf seinen jugendlichen Stolz zu spekulieren, aber ich sah keine andere Möglichkeit, ihn zu beeinflussen. Schweigend setzte er sich wieder in Bewegung. Ich folgte ihm in der Hoffnung, dass er meinen Wunsch erfüllte.
    Ab und zu hielt er inne und lauschte. Manchmal hörte ich die Schritte der drei sehr deutlich, dann wiederum wurde es so still, dass ich fürchtete, wir hätten Atlans Spur verloren. Beccas Gehör war dem meinen offenbar trotz der Akustikverstärker meines Schutzanzugs überlegen.
    Wenig später standen wir in einem der typischen Gänge, die die Räume der Weltraumfabrik miteinander verbanden.
    »Hier sind sie erst vorbeigekommen«, verkündete Becca.
    Ich hätte nicht gewusst, wohin wir uns wenden mussten, aber der Vilthaner orientierte sich schnell. Er schlug eine schärfere Gangart ein.
    »Kannst du dir vorstellen, wohin sie ihn bringen?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte er knapp.
    Meine Befürchtung, wir könnten zu spät kommen, wuchs. Mittlerweile war ich sicher, dass Laire und Samkar versuchen würden, Atlan schnellstmöglich durch die Barys zu bringen. Vermutlich wollten sie die Wiederherstellung von Atlans Extrahim den Kosmokraten überlassen.
    Ein seelisch angeschlagener Atlan als Unterhändler der Menschheit bei den bisher stärksten Mächten, von denen wir gehört hatten, noch dazu ein Atlan, der mich für den arkonidischen Orbanaschol hielt. Das musste zwangsläufig zur Katastrophe führen.
    »Ich wünschte, ich könnte dir begreiflich machen, worum es geht«, sagte ich zu Becca. »Aber das wäre zu viel von dir verlangt. Es genügt mir, wenn du mich zu Atlan führst, ohne dass wir aufgehalten werden.«
    »Du machst einen niedergeschlagenen Eindruck, das stimmt mich traurig«, erwiderte der Vilthaner.
    Immerhin erkannte er, in welcher Stimmung ich mich befand. Das würde seine Hilfsbereitschaft verstärken.
    Wir durchquerten mehrere Gänge, dann blieb Becca emeut stehen und machte mir ein Zeichen, dessen Bedeutung ich nicht verstand.
    »Sie bringen deinen Freund in eine Halle, in der sich auch mein Vater kürzlich aufhielt. Dort soll jener Mächtige verschwunden sein, der sich Kemoauc nannte.«
    »Das bedeutet, dass sie ihn in allernächster Zéit wegschaffen wollen! Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    Becca rannte los. Es war erstaunlich, welche Geschwindigkeit er erreichen konnte.
    »Sind Androiden in der Nähe?«, rief ich ihm zu.
    »Nein.«
    »Bist du im Besitz von Waffen? Oder kannst du uns Waffen beschaffen?«
    »Nein«, sagte er, aber ich spürte deutlich, dass er log. Vermutlich fürchtete er, Gewalttätigkeiten Vorschub zu leisten. Ich respektierte seine Haltung, denn ich hätte an seiner Stelle sicher nicht anders gehandelt. Meine Erfolgsaussichten sanken dadurch allerdings. Wie sollten Becca und ich Atlan entführen, wenn beide Roboter bei ihm waren? Ohne Waffen hatte ich gegen Laire und Samkar keine Erfolgsaussichten. Meine einzige Hoffnung war, die Helfer der Kosmokraten zu überraschen.
    Wir bogen in einen Hauptgang ein, an dessen Ende ein großes Tor lag. Es stand offen und mündete in eine Halle, die in strahlende Helligkeit getaucht war. Wenn sich dort jemand aufhielt, bewegte er sich

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