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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pläne geändert, oder waren alle bisherigen Aussagen falsch gewesen? Ich schaute mich um, ob jemand in der Nähe war. »Laire gehört zu Orbanaschol«, flüsterte ich Samkar zu. »Du musst vorsichtig sein.«
    »Unsinn!«, widersprach Samkar. »Laire versucht lediglich, allen gerecht zu werden.«
    Seine Antwort ließ nur die Deutung zu, dass Laire in jedem Fall herkommen würde, um mich mitzunehmen. Samkars Anwesenheit war der Versuch, mich darauf vorzubereiten und zu beruhigen.
    Mir wurde schmerzhaft deutlich bewusst, wie wenig ich im Grunde genommen tun konnte. Ich hatte mich auf diese Sache eingelassen, und nun gab es kein Zurück. Das bedeutete nicht, dass ich mich als Gefangenen sah. Ich war überzeugt, dass Laire und Samkar jederzeit auf meine Begleitung auf die andere Seite der Barys verzichtet hätten, sobald ich einen entsprechenden Wunsch äußere.
    Während ich noch darüber nachdachte, kam Laire herein. »Er hält dich für einen Verbündeten Orbanaschols«, sagte Samkar zu ihm.
    »Das lässt sich nicht mehr ändern«, erwiderte Laire. »Wir haben unseren Zeitplan geändert. Am Ziel werden wir versuchen, dem Arkoniden zu helfen.«
    Seine Äußerungen erschienen mir unverdächtig. Hatte ich mich in ihm getäuscht?
    »Wir beginnen sofort mit den Vorbereitungen zum Übergang«, sagte Laire.
    Meine Anspannung wuchs. Der Ortswechsel stand also unmittelbar bevor, und Laire würde mich mitnehmen. In meiner Phantasie versuchte ich mir auszumalen, was mich jenseits der Materiequelle erwartete - wenn das tatsächlich unser Ziel war.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Atlan. Der Wechsel auf die andere Seite ist völlig ungefährlich.«
    »Aber das Training wurde nicht wie geplant abgeschlossen«, wandte ich ein.
    »Das ist richtig«, bestätigte Laire. »Aber das Training hat mit dem Übergang auf die andere Seite nichts zu tun.«
    Das war ein deutlicher Hinweis darauf, dass er mir bisher die volle Wahrheit verschwiegen hatte. Alle Vorbereitungen hatten demnach einem anderen Zweck gedient. Aber welchem? Ich erinnerte mich, was Dr. Jordan mir gesagt hatte. Mit diesen Informationen ließ sich leider nicht viel anfangen.
    »Du wirst mir vermutlich keine weiteren Erklärungen geben«, sagte ich zu Laire.
    Er schüttelte den Kopf. »Erst am Ziel wirst du mehr erfahren.«
    »Nun gut«, sagte ich gefasst. »Wichtig ist vor allem, dass ich aus Orbanaschols Einflussbereich verschwinden kann.«
    Laire und Samkar wechselten einen Blick, den ich nicht deuten konnte.
    »Komm!«, forderte Laire mich auf. »Wir treffen alle nötigen Vorbereitungen für den Aufbruch.«
    Ich wollte protestieren und meine Entscheidung widerrufen, aber ich schwieg. Hin und her gerissen in meinen Gefühlen, folgte ich den Robotern hinaus. Der Ortswechsel in den Machtbereich der Kosmokraten war beschlossene Sache - er ließ sich nicht mehr aufhalten.
    Plötzlich quälte mich das Gefühl, am Rand eines Abgrunds zu stehen. Mein Extrasinn übermittelte mir wirre Impulse voller Hektik. Ich kapselte mich dagegen ab, so gut es ging, denn ich spürte, dass es verhängnisvoll sein musste, sich darauf einzulassen.
    Genau genommen gehörte ich bereits nicht mehr in dieses Universum.
    Perry Rhodan
    Wir befanden uns in einem Korridor, der so niedrig und eng war, dass ich mich kaum darin bewegen konnte. Der wesentlich kleinere Vilthaner hatte keine Schwierigkeiten. Das Licht war nur gedämpft, aber ich konnte alle Einzelheiten unserer Umgebung gut erkennen. Der Gang gehörte offenbar zu einem Transportsystem der Weltraumfabrik.
    Innerhalb der letzten Minuten war mein Zutrauen in Beccas Zuverlässigkeit gewachsen, denn wir waren weder entdeckt worden, noch hatten wir einen Androiden zu sehen bekommen. Ich durfte also hoffen, dass wir ohne Zwischenfalle Atlans Aufenthaltsort erreichen würden.
    Becca hielt inne und maß mich mit einem abschätzenden Blick.
    »Warum gehen wir nicht weiter?«, fragte ich. »Du weißt, dass wir wenig Zeit zur Verfügung haben.«
    »An eines habe ich nicht gedacht«, sagte er niedergeschlagen »Du bist zu groß, um durch die Luftschächte zu kriechen. Das bedeutet, dass wir nicht den sichersten Weg einschlagen können.«
    »Ich könnte meinen Schutzanzug ablegen.«
    »Das wäre eine nur unwesentliche Veränderung.«
    Ärgerlich gestand ich mir ein, dass ich auf seine Beurteilung der Lage angewiesen war - auf das Urteil eines Kindes.
    »Und was tun wir nun?«
    »Ich denke gerade darüber nach«, erklärte Becca. »Es lässt sich

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