Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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ein Funkimpuls gesendet werden, der die eingeleitete Entwicklung stoppen kann. Geschieht das nicht, könnte es schlimme Folgen haben, vor allem für eure BASIS. Bist du befugt, mich in die Kommandozentrale zu führen, Reginald Bull?«
    »Gewiss«, sagte Bully irritiert. Als er den Assistenten ansah, erwiderte dieser seinen Blick triumphierend.
    Zu dritt verließen sie die Messe. Beim Ausgang kam ihnen Atlan entgegen. Er nahm Bull beiseite, und als sie unter vier Augen waren, fragte der Arkonide ziemlich scharf: »Was geht hier vor? Ich habe aufwendige Maßnahmen ergriffen, um das Gespräch zwischen Kemoauc und Laire abzuhören, und dann kommst du und vertreibst alle. Was soll das, Bully?«
    »Du glaubst doch nicht, dass sich die beiden so einfach belauschen lassen«, wandte Bull ein.
    »Die Sache wäre einen Versuch wert gewesen«, erwiderte Atlan zornig. »Was hast du eigentlich mit Kemoauc zu schaffen?«
    »Es sieht aus, als hätten wir durch die Forschungsarbeit auf Drink I eine von Kemoaucs Anlagen aktiviert. Kemoauc will die Angelegenheit prüfen und nötigenfalls Gegenmaßnahmen treffen, um eine mögliche Gefahr abzuwenden.«
    Atlan wurde nachdenklich. »Ich komme mit. Ich traue ihm nicht über den Weg.«
    »In der Beziehung bist du wie Doony«, bemerkte Bull grinsend.
    Galbraith Deighton und Jentho Kanthall warteten bereits im Datenzentrum, als Atlan, Bull, Doony und Kemoauc eintrafen.
    »Alles ist vorbereitet«, sagte Kanthall.
    »Ich weiß nur nicht, was ihr euch davon versprecht«, wandte Deighton ein. »Meine Leute haben das auf Drink I entdeckte Projekt nur routinemäßig untersucht. Sie hatten nicht einmal die nötige Ausrüstung für einen Eingriff, der irgendwelche Folgen haben könnte. Sie haben nicht einmal herausgefunden, um was es sich bei der Magmasäule handelt.«
    »Eben weil wir keine Ahnung haben, müssen wir uns an Kemoaucs Aussagen orientieren«, erwiderte Bull. »Und er meint, dass der Forschungstrupp trotz seiner bescheidenen Mittel den Stützpunkt aktiviert haben könnte.«
    »Ich weiß schon«, sagte Deighton, der in Stichworten über Kemoaucs Warnung informiert worden war. Er blickte den ehemaligen Mächtigen an, der wie unbeteiligt dastand. »Was befürchtest du konkret, Kemoauc?«
    »Ich möchte zuerst die Unterlagen sehen.«
    »Dann komm mit.« Deighton führte den Hünen zu dem nächsten Arbeitsplatz und rief den Speicher mit den Forschungsunterlagen über Drink I ab.
    In dem Holo erschien der rund fünf Kilometer durchmessende Krater, der bis zum Rand mit einer zähflüssig brodelnden Masse gefüllt war. Sie wurde als flüssiges Blei ausgewiesen.
    In der Kratermitte ragte eine Felsnadel aus dem Bleisee, und auf ihr erhob sich ein rund fünfhundert Meter hohes, annähernd zylinderförmiges Gebilde. Es war keineswegs formbeständig, sondern steten Veränderungen unterworfen.
    Bull fand Stalgishs Vergleich mit einem Springbrunnen aus Magma durchaus treffend. Nur floss das Magma an den Seiten nicht nach unten, sondern quoll träge nach oben und über den kreisförmigen Rand zum Mittelpunkt. Man musste indes schon genau hinsehen, um die Bewegung überhaupt wahrzunehmen. Bei oberflächlicher Betrachtung sah das Gebilde aus wie eine erstarrte Flammensäule.
    »Das ist also einer deiner Stützpunkte, Kemoauc«, sagte Atlan.
    Der Mächtige gab keine Antwort, sondern verfolgte angespannt die Auswertungsergebnisse.
    »Das hat er bereits zugegeben«, meldete sich Doony zu Wort. »Die Frage ist nur noch, welche Funktion dieser Stützpunkt hat und welches Bedrohungspotenzial.«
    Kemoauc ließ sich nach wie vor zu keiner Äußerung herab.
    »Anhalten!«, verlangte er plötzlich.
    »Das ist nur die Beschreibung eines routinemäßigen Durchleuch - tungsversuchs«, sagte Deighton verwundert. »Rechts ist das Erfolgsdiagramm zu sehen. Es ist bescheiden genug und weist nur die Außentemperatur des Gebildes, die Beschaffenheit der äußeren Hülle und die Tatsache aus, dass es fünfdimensional strahlt. Was interessiert dich daran?«
    »Ich will die Unterlagen über das Analyseprogramm sehen!«, sagte Kemoauc. »Ihr habt meinen Stützpunkt mit einem breiten Spektrum von Hyperfunkimpulsen bestrichen«, fügte er anklagend hinzu.
    »Das ist bei einem fünfdimensionalen Objekt üblich«, sagte Deighton lakonisch.
    »Die genauen Frequenzen!«, drängte Kemoauc.
    Deighton machte einige Eingaben, die Wiedergabe wechselte. Nach einer Weile lehnte Kemoauc sich zurück.
    »Es ist, wie ich befürchtet habe«,