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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Sie ist noch relativ stark.«
    »Die Androiden stehen im Bann dieses Geruchs«, erklärte Joker bestimmt. »Sie empfangen ihn mit ihren Gehirnen und saugen ihn mit jeder Faser ihrer Körper ein.«
    Das war selbst Laire neu.
    »Könnte es sein, dass diese Reststrahlung Servus und seine Mannschaft verändert hat?«, fragte der Roboter verhalten. Er nahm eine rasche Analyse vor und konnte gleich darauf die Antwort geben: »Die Reststrahlung der Quanten, die von den Sporenschiffen ausgeht, hat die Androiden verändert. Darum gehorchen sie den Kosmokraten nicht mehr. Es wäre interessant zu wissen, wie sie verändert wurden.«
    Laire erhoffte sich die Antwort auf diese Frage von Joker. Doch Kemoaucs Bestie schwieg. Joker stand in der abschließenden Phase seiner Metamorphose, die Körperfunktionen waren deshalb blockiert.
    »So habe ich dich noch nie gesehen!«, rief Kemoauc.
    Joker war nun ein drei Meter langes Raubtier ohne Fell. Glatte, geschmeidige Haut überzog den muskulösen Körper. Er hatte sechs kurze Extremitäten. Das vordere Paar wirkte rüsselartig, die mittleren Gliedmaßen waren mit Krallen versehen, das hintere Beinpaar erschien besonders muskulös und endete in großen Tatzen.
    Als Kemoauc kurz auf das Hinterteil blickte, nahm er ein Farben - und Formenspiel wahr, das ihn stark irritierte. Er ließ den Blick sofort nach vom wandern. Der Kopf war ein Gebilde wie ein überdimensionaler Kohl, der seine Deckblätter entfalten konnte. Das Herzstück war eine konvulsivisch zuckende Masse, die aufquoll und wieder schrumpfte. Das war Jokers eigentliches Sinnesorgan, aber es blieb nur Kir einen Sekundenbruchteil sichtbar, dann schlossen sich die »Deckblätter«.
    »Ich weiß, dass du mich so noch nie gesehen hast«, sagte die Bestie. »Ich bin das auch zum ersten Mal, soweit ich das beurteilen kann. Du hast mich vorher auch nie Joker genannt.«
    »Bleibt nur zu hoffen, dass du deinem Namen Ehre machst«, kommentierte Laire skeptisch und wandte sich an Kemoauc: »Hast du mir vorhin überhaupt zugehört?«
    »Klar«, sagte der Letzte der Mächtigen, ohne Joker aus den Augen /u lassen, der unruhig durch den Laderaum wanderte. Der Gang des veränderten Geschöpfes war eine Mischung aus Schleichen und Hüpfen, keineswegs majestätisch oder gar grazil. Joker war kein ästhetisches C Je schöpf, sondern dem Zweck entsprechend.
    »Mir war von Anfang an klar, dass diese Reststrahlung für den Zustand der Androiden verantwortlich sein muss«, sagte Kemoauc.
    »Warum hast du deinen Verdacht nicht geäußert?«, wollte Laire wissen.
    »Weil uns das nicht weiterhilft. Die Ursache ist ohnehin nur von sekundärer Bedeutung. Wir müssen herausfinden, welche Entwicklung die Androiden genommen haben. Dabei wird uns Joker helfen.«
    Mit einem Satz über mehrere Meter war das Wesen bei seinem Herrn. »Was habe ich zu tun?«, fragte es unterwürfig.
    »Bringe uns einen Androiden«, verlangte Kemoauc. »Die anderen sollen aber nichts davon bemerken; sie dürfen nicht erfahren, dass wir an Bord sind.«
    Joker schlich davon. »Das Sporenschiff ist so groß, dass sich die Androiden darin verlieren. Ich habe schon die Witterung von Dutzenden Einzelgängern aufgenommen.«
    »Dann bring uns einen!«
    I .aire überdachte die Situation noch einmal.
    Als die Aufforderung der Kosmokraten an den Androiden Servus ergangen war, die sechs Sporenschiffe für einen Flug in die Milchstraße /u programmieren, da hatte dieser alle Diskusraumer zurückgezogen. Die UFOs, wie die Terraner sie nannten, waren entweder an den Sporen schiffen angedockt oder in deren Hangars untergebracht worden.
    Schon diese Maßnahme hatte deutlich gemacht, dass Servus den Befehl verweigern würde. Es konnte aber auch sein, dass der Androide selbst unschuldig war und sich seine Untergebenen über ihn hinweggesetzt hatten. Denkbar war ebenfalls, dass nur Servus entartet war und seinen Androiden falsche Befehle erteilte. Auch diese Möglichkeit galt es in Betracht zu ziehen.
    Joker hatte die Witterung eines Opfers aufgenommen und konzentrierte sich auf diesen Androiden, weil er ein erregendes Duftgemisch hatte.
    Joker war der perfekte Jäger. Er stürzte sich nicht blindwütig auf sein Opfer, sondern beobachtete es vorher. Die Angelegenheit duldete keinen Aufschub, er wusste es, denn er hatte Kemoaucs Ungeduld wahrgenommen.
    Der Androide patrouillierte auf einem der oberen Decks. Er inspizierte mit seinen Instrumenten die Wände, lotete die Räume dahinter aus, war auf der

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