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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beharrlich schwieg, verstärkte er seinen Druck, bis der Androide steif wurde.
    »Jetzt ist er für einige Zeit ohne Besinnung«, stellte Joker fest. »Aber er hätte dir sowieso nicht sagen können, welche Pläne Servus hat. Der Hominide hat lediglich die Macht an sich gerissen, ohne den Androiden eine Besserstellung zu gewähren.«
    »Dann hat sich ihr Status gar nicht geändert?«, fragte Laire.
    »In gewisser Weise schon«, erwiderte Joker. »Konnte man sie zuvor mit Soldaten vergleichen, die blind jeden Befehl befolgen, sind sie jetzt nur noch eine wilde Horde. Servus wird seine liebe Not mit ihnen haben, solange sie der verhängnisvollen Strahlung ausgesetzt sind. Noch gehorchen sie ihm, aber wer weiß, wie lange.«
    »Damit ist klar, was zu tun ist«, sagte Kemoauc. »Wir müssen Servus finden und ihn nach unseren Wünschen konditionieren. Und das, solange er noch Macht über die Androiden hat. Bring uns in die Kommandozentrale, Laire.«
    Als Kemoauc die riesige Kommandozentrale erreichte, stellte er sofort fest, dass er mit Laire allein den Androiden gegenüberstand. »Wo ist Joker?«, rief er wütend.
    »Du solltest besser fragen, wo Servus ist«, erwiderte Laire ungerührt.
    Kemoauc blickte sich um. An die dreißig Androiden saßen untätig vor den Kontrollen, standen ratlos herum oder schlenderten einfach umher.
    Doch dann bemerkten sie die Eindringlinge. Eine Alarmsirene heulte auf. Damit war die Situation eingetreten, die Kemoauc und Laire unter allen Umständen hatten vermeiden wollen, denn nun wussten alle Androiden an Bord, dass sich Fremde auf der HORDUN-FARBAN befanden.
    Als Kemoauc sah, dass mehrere Androiden ihre Waffen hoben, baute er einen Schutzschirm um sich auf. Gleich darauf wurde er von grellen Energielohen umflossen. Vor ihm lief Laire schon durch die Feuerlinie und schlug nacheinander vier Androiden nieder.
    Gleich zehn Androiden drangen auf Kemoauc ein. Er streckte die Waffenhand mit gespreizten Fingern aus, und die Angreifer brüllten vor Schmerz und schleuderten mit zuckenden Armen die Waffen von sich,
    ilie plötzlich schmerzhafte Nervenschläge austeilten. Kemoauc registrierte amüsiert, dass Laire vor Überraschung innehielt, als seine Gegner schreiend die Waffen streckten.
    »Ist es richtig, dass wir die Kommandozentrale räumen wollen?«, rief Kemoauc Laire zu.
    »Das ist das Mindeste, was wir erreichen müssten«, gab der Roboter zu rück.
    Kemoauc hatte Laires Warnung nicht vergessen, dass es zu Komplikationen führen könnte, wollte er die psychisch negativ gepolten Androiden abermals umkehren. Er betrachtete es einfach als Testfall und ließ seinen Fingerprojektoren Panikstrahlung entspringen. Die Androiden, die immer noch blindwütig vordrangen, zeigten zunächst keine Veränderung. Aber allmählich wurde ihre Konfusion doch offenbar. Sie schienen die Orientierung zu verlieren, schrien unmotiviert und gingen sogar aufeinander los.
    Kemoauc schaltete seine Projektoren ab. Laire eilte währenddessen von Schott zu Schott und schloss eines nach dem anderen. Nur ein einziges, das in einen isolierten Nebenraum führte, ließ er offen. Gemeinsam schafften sie die Androiden, die inzwischen völlig die Kontrolle über sich verloren hatten, in den angrenzenden Raum und verriegelten das Schott.
    »Warum hast du Joker zurückgelassen?«, fragte Kemoauc endlich.
    »Es gab keinen Grund, ihn mitzunehmen.«
    »Das musst du mir erklären.«
    Der Roboter betrachtete die hohen Schaltwände. »Wenn deine Bestie wirklich so anpassungsfähig ist, dann wird sie auch auf sich selbst gestellt ihre Fähigkeiten bestens einsetzen können. Wir beide kommen ohnehin zurecht. Deshalb meine ich, dass Joker uns mehr nützen kann, wenn er seinen Beitrag im Alleingang leistet.«
    »Du willst damit sagen, dass er für uns Servus’ Versteck ausfindig machen wird?«, fragte Kemoauc.
    »Ohne den Anführer zu haben, müssten wir die vielen tausend Androiden einen nach dem anderen ausschalten. Wenn Joker aber spurt, könnten wir inzwischen andere Maßnahmen ergreifen.«
    »Gibt es nicht noch andere Gründe, warum du ihn von mir getrennt hast?«, fragte Kemoauc misstrauisch.
    »Ich betrachte Joker objektiver als du und deshalb auch kritischer«, erwiderte Laire. »Ich habe Anzeichen festgestellt, die auf einen gewissen psychischen Verfall schließen lassen. Mit anderen Worten: Ich fürchte, dass deine Bestie von der Reststrahlung der Quanten nicht verschont bleibt.«
    Knapp vor dem Ereignis hatte Joker eine sehr

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