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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eigenartige Witterung aufgenommen. Das Aroma stammte von Laire und deckte seine Absicht auf, Joker im Laderaum zurückzulassen.
    Joker war also gewarnt und hätte sich seinem Herrn und dem hinterlistigen Roboter anschließen können. Doch er kam auch allein zurecht. Im Übrigen würde er Kemoauc stets wahmehmen und konnte jederzeit zu ihm gehen.
    Laire mochte ihn nicht, das stand fest. So kam es, dass Joker wartete, bis er allein war, und dann weckte er Ketheel.
    »Ich habe dich vor der Gefangenschaft bewahrt«, sagte Joker. »Nun sind wir Verbündete.«
    Aber der Androide schrie, und Joker spürte einen Angstgeruch, der ihm Übelkeit bereitete. »Du darfst nicht mein Äußeres ansehen«, versuchte er den Androiden zu beruhigen. »Merkst du nicht, dass ich dir nichts antun will?«
    Doch der Androide wich weiter zurück und wollte zum Schott fliehen. Joker versperrte ihm den Weg und stellte sich auf die Hinterbeine. Mit den Krallen der mittleren Extremitäten hielt er den Androiden fest.
    »Ich bin dein Freund, Ketheel!«, sagte er eindringlich und öffnete die Schuppenblende, dass der Androide sein Kopforgan sehen musste.
    »Du kannst mich töten, Bestie!«, schrie Ketheel. »Aber meinen Willen wirst du niemals brechen.«
    Joker überlegte, ob ihm die Metamorphose den falschen Körper beschert hatte. Mit einem anderen Aussehen hätte er das Vertrauen des Androiden vermutlich leichter erringen können.
    »Ich habe mich gegen Kemoauc und Laire aufgelehnt.« Joker schloss den Schuppenkelch wieder über seinem Kopforgan. »Ich lasse mich von den beiden nicht mehr beherrschen. Ich bin auf eurer Seite.«
    Ketheels Geruch verriet, dass der Androide sich beruhigte. Joker ließ ihn los. Ketheel blieb tatsächlich ruhig stehen und betrachtete ihn von oben bis unten. »Ich könnte mich an deinen Anblick gewöhnen«, sagte er endlich.
    »Ich kann dir helfen«, sagte Joker, ließ sich auf alle sechs Beine nieder und drückte den Körper als Zeichen der Unterwürfigkeit zu Boden. »Was wollt ihr tun?«
    »Die sechs Sporenschiffe gehören uns«, sagte Ketheel entschieden. »Wärst du bereit, sie gegen Kemoauc und Laire und gegen die Terraner zu verteidigen?«
    »Ich bin zu allem bereit«, antwortete Joker.
    Der Androide wandte sich dem Schott zu, und Joker öffnete es für ihn.
    »Ich habe leider kein Funkgerät mehr, um meine Artgenossen von
    unserem Pakt zu informieren«, sagte Ketheel bedauernd. »Du musst also in meiner Nähe bleiben, damit niemand dich versehentlich angreift.«
    Seite an Seite schritten sie den Korridor entlang. Sein Schnüffelsinn verriet Joker, dass sie sich einem Bereich näherten, in dem etwa hundert Androiden untergebracht waren.
    »Nicht schießen!«, rief Ketheel, als vor ihnen Bewaffnete erschienen. Auch hinter ihnen standen auf einmal Androiden, die ihre Strahler drohend hoben. Joker hatte ihre Anwesenheit gewittert, doch ihren Aggressionsgeruch zu spät erkannt.
    »Nicht schießen!«, rief Ketheel wieder. »Diese Bestie ...«
    Die Energieschüsse entfachten ein Inferno. Joker entblößte sein Kopforgan und leitete die Energie um seinen Körper herum. Er sprang auf die feuernden Androiden zu und brach zwischen ihnen hindurch. Ketheels unrühmliches Ende machte ihn traurig. Nicht nur, dass Ketheel ein wertvoller Vermittler hätte sein können, Joker erinnerte sich des eindringlichen Befehls, dass das Leben der Androiden geschont werden sollte.
    Er rannte einige von ihnen nieder und setzte seinen Weg ruhiger fort. Weil er wollte, dass sie seine Verfolgung aufnahmen, und vor allem, um ihre Aufmerksamkeit von Kemoauc und Laire abzulenken. Im Laufen witterte er, dass die beiden in der Kommandozentrale ein Handgemenge mit Androiden gewonnen hatten.
    Damit gehörte die HORDUN-FARBAN praktisch ihnen. Aber Servus hatten sie noch nicht gefunden. Joker glaubte, dass er das Versteck des Hominiden aufspüren würde. Vorerst war er aber noch damit beschäftigt, seine Verfolger in Atem zu halten. Es bereitete ihm ebensolchen Spaß, sich jagen zu lassen, wie selbst zu jagen. Die Androiden bemerkten gar nicht, dass er nur scheinbar vor ihnen floh. Der Geruch von Hass und Wut, der sie begleitete, berauschte ihn. Andererseits zeigte ihm die geballte Aggression der Androiden, dass sie gestört waren. Sie durften solcher Gefühle gar nicht fähig sein.
    Nach geraumer Zeit entschied Joker, das Treiben zu beenden.
    Thralan hieß der Anführer seiner Verfolger, das witterte er. Aus dem Fluidum, das Joker präzise

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