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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erschütterung:
    »Was für ein schlechter Witz. Bei Gott, das haben sich die Kosmokraten fein zurechtgelegt.«
    Thezein verstand kein Wort – das heißt, das Gerät übersetzte jede Silbe treu und zuverlässig, aber die Sätze kamen ihm sinnlos vor.
    »Wie seid ihr in die Schiffe gekommen?«, fragte schließlich der erste, der sich Tekener nannte. »Habt ihr sie gekapert?«
    Thezein wandte sich Hilfe suchend an Jakyl.
    »Was meint er damit?«, erkundigte er sich.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Jakyl. »Fremdrassenpsychologie war nie mein Spezialfach.«
    »Aber was soll ich ihm sagen?«
    »Erzähle ihm, wie sich alles zugetragen hat«, schlug Jakyl vor. »Aber in Kurzform. Ich habe das unangenehme Gefühl, dass uns schon bald neue Schwierigkeiten bevorstehen.«
    »Was für welche?«, fragte Thezein erschrocken.
    »Rede du mit den Terranern!«, befahl Jakyl beschwichtigend. »Ich passe auf alles andere auf.«
    Thezein gab sich geschlagen. Er war nie ein Spezialist irgendwelcher Art gewesen, sondern nur ein einfacher Bürger von Art'Yschall. Obwohl er nicht unbedingt zu Minderwertigkeitskomplexen neigte, spürte er nur zu deutlich, dass Jakyl ihm weit überlegen war. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieses Bewusstsein wieder seiner eigenen Wege ginge. Aber in einer so heiklen Situation war es doch beruhigend, nicht ganz alleine zu sein.
    »Wenn ich dich schon bei mir gehabt hätte, als ich den Androiden begegnete, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen,« sagte er.
    »Denke jetzt nicht daran«, erwiderte Jakyl verweisend. »Sprich sofort zu ihnen. Sie werden ungeduldig.«
    Thezein gehorchte. Er bot den Fremden an, ihnen die Geschichte der Bürger von Art'Yschall in einer Kurzfassung zu erzählen, und sie willigten ein. Aber er merkte schon nach kurzer Zeit, dass sie seinen Ausführungen kaum zu folgen vermochten, obwohl er sich Mühe gab, sich so klar und unmissverständlich wie nur irgend möglich auszudrücken.
    »Du musst noch früher beginnen«, erklärte Jakyl. »Berichte ihnen, warum und unter welchen Begleitumständen wir den Planeten Ysch verlassen haben.«
    Thezein befolgte auch diesen Rat. Staunend vernahmen Tekener und seine Frau die Geschichte der Bewohner einer Welt, in der alles Leben so eng miteinander verbunden war, dass die Bürger es nicht fertigbrachten, die Tiere und Pflanzen zurückzulassen und alleine auf eine große Reise zu gehen. Sie nahmen all dieses Leben in sich auf und ließen eine kahle, sterile Welt zurück. Mit ihrer gigantischen Sternenstadt machten sie sich auf die Suche nach einem Endpunkt, durch den sie – wenn sie erst einmal die Vollendung erreicht hatten – in einen übergeordneten Raum vordringen wollten, um dort mit dem zweiten Abschnitt ihrer Entwicklung zu beginnen.
    Thezein erzählte das so gelassen, dass man ihm zumindest eines glauben musste: Er war fest davon überzeugt, dass es sowohl den Endpunkt als auch die Möglichkeit zu einem neuen Beginn gab.
    Unter der Vollendung verstanden die Bürger von Art'Yschall die totale Vergeistigung ihres ganzen Volkes. Um diesem Ziel näher zu kommen, begannen sie, ihre Körper miteinander zu verschmelzen, sodass schließlich in einem Körper Tausende von Bewusstseinen hausten – wobei der Körper nicht größer als der eines noch nicht verschmolzenen Bürgers sein sollte. Offenbar gab es aber auch in Art'Yschall Abweichler, und einige von diesen hatten sich an Treibvater herangewagt, den Antrieb der Sternenstadt. Mit ihren ungeschickten Manipulationen hatten die Abweichler lediglich eines erreicht: Art'Yschall geriet aus dem Kurs, schwere Erschütterungen richteten fürchterliche Zerstörungen an, und zum Schluss explodierte die riesige Kunstsonne, die als Treibvaters Herz die Energie für den Antrieb lieferte. Von Art'Yschall blieb so gut wie nichts übrig, aber die Bürger überlebten, indem sie sich in kristalline Extrakte ihrer früheren Existenz verwandelten. In diesem Zustand trieben sie für einen nachträglich nicht bestimmbaren Zeitraum im Linearraum, wobei winzige Teile ihres Bewusstseins wach blieben und darauf warteten, dass ihnen ein Ersatz für die Sternenstadt in die Quere kam. Dieser Ersatz nahte ausgerechnet in Form der sechs Sporenschiffe.
    Als Thezein an diesem Punkt angekommen war, hob der Terraner Tekener eine Hand und bat um eine kurze Unterbrechung.
    »Was tun sie jetzt?«, fragte der Spaltling besorgt seinen geisterhaften Partner, als die beiden Terraner aufstanden und sich ein Stück von

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