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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zusammenzuckte. Das antilopenähnliche Geschöpf richtete sich ganz auf, zeigte mit einer seiner Hände auf eine ferne Tür und sagte seltsam tonlos:
    »Ich kann dir einige von ihnen zeigen. Komm!«
    »Nein, warte«, bat Jennifer lächelnd. »Meinen Mann wird das auch interessieren. Lass uns warten, bis er wiederkommt. Es wird nicht lange dauern.«
    Sie hatte Erfahrung im Umgang mit Translatoren. Es gab Begriffe, die sich beim besten Willen nicht in eine bestimmte Sprache übersetzen ließen, weil es keinen gleichwertigen Ausdruck gab, und darum ließen sich Missverständnisse niemals ganz und gar ausschalten. Man konnte sie jedoch weitgehend vermeiden, indem man sich klar und einfach ausdrückte. Jennifer Thyron war sicher, sich an diese Regel gehalten zu haben. Dennoch musste es zu einem Fehler gekommen sein, denn Thezein blieb plötzlich stocksteif stehen, fuhr dann in die Höhe und drehte sich auf den Hinterbeinen um. Verstört sah er die Terranerin an.
    »Ihr unterscheidet euch in eurem Aussehen in einigen Dingen voneinander«, stieß er hervor, und sogar die Stimme, die aus dem Translator drang, gab etwas von seiner Erregung wieder. »Ich dachte, ihr seid ein Gemisch.«
    »Was für ein Gemisch?«
    »Verschiedene Völker.«
    Jennifer verbiss sich ein Lachen, denn sie wusste nicht, wie weit der kleine Bürger bereits imstande war, ihre Mimik zu deuten.
    »Keine verschiedenen Völker«, sagte sie sanft. »Nur verschiedenen Geschlechts. Ich nehme an, dass es das bei euch nicht gibt.«
    Thezein zögerte mit seiner Antwort, aber ihr war, als spürte sie die Gegenwart von noch etwas Fremdem.
    »Mit wem sprichst du?«, fragte sie. »Ist das eines von den anderen Bewusstseinen, die du in dir trägst?«
    Thezein schaute sie unverwandt an. Allmählich wurde ihr dieser intensive Blick unheimlich. Vorsichtig verlagerte sie ihr Gewicht, denn sie fürchtete, im nächsten Augenblick einen Angriff abwehren zu müssen.
    Nach einigen Minuten entspannte sich Thezein ein wenig. »Ja«, sagte er zögernd. »Es war mein zweites Bewusstsein. Es gehörte vorher zu einem sehr konservativen Bürger. Auch mit deiner anderen Vermutung hast du recht. Es gibt bei uns derartige Unterschiede nicht mehr. Wir haben es schon seit langer Zeit aufgegeben, uns zu vermehren, und einige Bürger haben einen großen Widerwillen dagegen, an Lebensformen wie euch auch nur zu denken. Es war ein Schock für ihn, dass er die Wahrheit erkennen musste. Er hat sich jetzt wieder gefangen.«
    Jennifer, die nicht sofort eine Antwort wusste, sah sich um und entdeckte Tekener, der zu einem der UFOs rannte und darin verschwand.
    »Es muss ein seltsames Leben sein, das ihr führt«, bemerkte Thezein.
    »Da könntest du recht haben«, murmelte Jennifer Thyron sarkastisch.
    Tekener kam wieder zum Vorschein und gab ihr ein Zeichen. Sie wollte ihm zuwinken, da hörte sie hinter sich ein Geräusch, und instinktiv drehte sie sich um.
    Entsetzt starrte sie auf Thezein, der einen erbitterten Kampf zu führen schien. Das Wesen schlug mit Händen und Füßen um sich, wälzte sich schreiend am Boden, schlug mit dem Kopf auf den metallenen Boden immer wieder, dass es laut dröhnte. Und bei alledem war der Grund für dieses Benehmen völlig unerfindlich.
    »Was ist mit dir?«, rief sie besorgt und machte einen Schritt auf den kleinen Bürger zu.
    »Geh weg!«, schrie Thezein.
    Sie runzelte die Stirn und trat näher heran. Sie hörte schnelle Schritte und wusste, dass Tekener sie in wenigen Sekunden erreicht haben würde, aber bis dahin konnte es für Thezein zu spät sein. Er befand sich in einem Zustand, der das Schlimmste vermuten ließ.
    Unsicher zog sie die Waffe aus dem Gürtel. Aber worauf sollte sie sie richten, wenn gar kein Gegner zu sehen war?
    Sie ging noch einen Schritt heran und beugte sich zu dem kleinen Wesen hinab. Im gleichen Augenblick spürte sie wieder diese ungewisse, unheimliche Berührung wie in jenem Augenblick, in dem das Schott sich geöffnet hatte. Erschrocken zuckte sie zurück.
    Thezein lag plötzlich ganz ruhig.
    »Es ließ sich einfach nicht verhindern«, sagte er leise. »Vielleicht war es sogar das Beste für uns.«
    Entsetzt starrte Jennifer Thyron auf den schmalen Körper, in dem es sich zu bewegen begann. Ronald Tekener trat neben sie.
    »Was, zum Teufel ...«, stieß er hervor, schwieg dann aber.
    Thezeins schmale Beine wurden kürzer und dicker, sein Kopf schmolz förmlich in sich zusammen, und nach kaum einer Minute lag ein unförmiger

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