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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unregelmäßigkeiten, die nicht sein dürften«, sagte er. »Ich bin gerade damit befasst, die Vorfälle aufzuklären.«
    Er berichtete von den Orbitern ohne Persönlichkeitsprägung, die er nicht einordnen konnte.
    »Da gibt es nur eine Möglichkeit«, erwiderte Gory. »Wir müssen Martappon verständigen.«
    »Dann werden wir abgelöst.«
    Der Stellvertreter fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Na und? Wir tragen die Verantwortung für die Anlage. Wenn es hier zu einer Katastrophe kommt, werden wir zur Rechenschaft gezogen. Also müssen wir verhindern, dass etwas geschieht, was sich zu einer Katastrophe ausweiten könnte.«
    Karny Halker reagierte enttäuscht. Er hatte seinen Stellvertreter recht hoch eingeschätzt, aber nun erkannte er, dass Edman Gory ein Nichts war. Hinter seiner Fassade verbarg sich keine Persönlichkeit, die er fürchten musste. Gory würde ihn bestimmt nicht ablösen.
    »Was für eine Katastrophe?«, fragte Halker verwundert. »Wir haben ein paar unbedeutende Zwischenfälle, Unregelmäßigkeiten, die wir ausgleichen werden. Das ist alles.«
    »Ich denke weiter«, sagte Gory. »Wir wissen beide, dass in der Anlage viele Typen entstehen können. Aus den Urzellen, aus denen wir kommen, können ebenso gut fremdartige Lebewesen erwachsen – mit völlig anderen Charaktereigenschaften und andersartiger Intelligenz.«
    »Das ist mir nicht neu.«
    »Was wäre, wenn Garbeschianer daraus entstünden? Was wäre, wenn jemand die Zellen so manipulierte, dass vor unseren Augen neue Horden von Garbesch heranwüchsen?«
    Karny Halker krümmte sich vor Heiterkeit. »Das ist der beste Witz, den ich je gehört habe.« Krampfhaft rang er nach Luft. »Garbeschianer auf Woornar!«
    Er lachte erneut, bis ihm der Atem ausging.
    »Du bist ein Narr, Edman. Mir scheint, die Programmierung hat bei dir zu einer Krankheit im Kopf geführt.« Er tippte sich mit dem Finger an die Stirn.
    Abrupt wurde er ernst. Die Situation war für ihn tatsächlich nicht gut. Solche Zwischenfälle durfte es nicht geben. Er hatte den Fehlerplan mehrmals abgerufen, aber trotzdem keine Lösungsvorschläge gefunden. Allerdings war er nicht gewillt, so schnell aufzugeben wie Gory.
    Er erhob sich. Herablassend blickte er seinen Stellvertreter an.
    »Garbeschianer?«, sagte er kopfschüttelnd. »Also wirklich!«
    Gory war blass geworden. Dass Halker nicht einmal bereit war, sich mit dem Gedanken an Garbeschianer zu befassen, ärgerte ihn.
    »Wir haben zwei Männer, die für sich das Erbe des Ritters beanspruchen«, sagte er. »Und wir sind uns darüber einig, dass einer von beiden mit großer Wahrscheinlichkeit ein Schwindler sein muss. Was wäre, wenn der Schwindler ein Hordenführer der Garbeschianer ist?«
    »Blödsinn!« Halker ging zur Tür.
    »Vielleicht ist das wirklich Blödsinn«, sagte Gory ärgerlich. »Und wenn nicht? Wenn einer der beiden tatsächlich ein Garbeschianer ist? Wenn er es geschafft hat, in die Programmierung einzugreifen? Wenn nun Garbeschianer in der Anlage entstehen? Hunderte. Tausende. Im schlimmsten Fall Millionen. Wenn sich plötzlich ein Strom von Garbeschianern in die Galaxis ergießt? Vergiss nicht, dass Tausende von Raumschiffen um Woornar kreisen.«
    »Halt 's Maul!«, fuhr der Kommandant seinen Stellvertreter an.
    Edman Gory blieb erschrocken stehen. Er blickte Halker an, als sehe er ihn zum ersten Mal. Derart grob war Halker nie mit ihm umgesprungen.
    »Du willst mir gar nicht zuhören!«, ereiferte sich Gory.
    »Richtig«, sagte Halker entnervt. »Jedenfalls nicht so einen ausgemachten Irrsinn. Niemand hat die Möglichkeit, von außen in die Gen-Steuerung einzugreifen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.«
    Sie schwangen sich in einen abwärtsgepolten Antigravschacht. Der Schacht reichte bis in eine Tiefe von rund viertausend Metern.
    »Was wissen wir denn schon?« Gory klang verzweifelt. Inzwischen ging es ihm schon nicht mehr darum, recht zu behalten; er musste das Gefühl loswerden, dass er nicht ernst genommen wurde. »Wir haben eine technische Ausbildung erhalten. Aber was beschreibt sie? Doch nur einen Bruchteil dessen, was technisch möglich ist.«
    »Jetzt reicht es!«, schnaubte der Kommandant. »Ich will nichts mehr hören!«
     
    Bronf Teusso ließ sich ausschließlich vom Hordeninstinkt leiten. Seine Entscheidungen hatten mit rationalen Erwägungen so gut wie nichts zu tun.
    Die strategisch wichtigen Positionen der Anlage waren in seiner Hand. Nur die Zentrale wurde noch von Halker

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