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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fallen würden.
    »Irgendwie werden wir es schaffen«, sagte er leise. »Wir werden Terra mit allen anderen verlassen und wie alle anderen wieder ganz von vorn beginnen. Ein zweites Mal werde ich einen solchen Fehler nie wieder machen.«
    Seine Frau lächelte müde. Zu oft hatte Pierre in letzter Zeit von einer besseren Zukunft gesprochen; sie glaubte nicht mehr daran.
    Er stieg in den Gleiter und startete.
    Vor einem halben Jahr hatte le Servile sich auf eine Spekulation eingelassen, weil er überzeugt gewesen war, dass er seine finanziellen Probleme dadurch mit einem Schlag lösen könne. Er hatte das fest geglaubt, nachdem er mit Julian Tifflor gesprochen hatte. Die Menschen waren zur Erde zurückgekehrt, also konnte alles nur noch bergauf gehen. Ein Wachstumsmarkt ohne absehbare Grenzen.
    Voller Bitterkeit erinnerte er sich daran, dass er fast laut aufgelacht hätte, als sich tatsächlich jemand auf dieses Spiel eingelassen hatte. Er hatte Aktien und andere Wertpapiere für Millionen gekauft und mit der Maßgabe wieder verkauft, dass der Käufer ihm die Wertpapiere nach den Kursen vom 30. Oktober 3587 bezahlen müsse. Dabei war er davon ausgegangen, dass die Kurse um ein Vielfaches höher sein würden.
    Tatsächlich waren die Kurse nach dem Ultimatum der Orbiter ins Bodenlose gefallen. Die Menschheit stand vor einer Evakuierung ihrer Heimatwelt, und die verbrieften Anteile waren kaum noch das Papier wert, auf dem sie gedruckt worden waren. Alle Immobilien und das Produktionsvermögen würden zurückbleiben und verfallen. Nur einen verschwindend kleinen Teil der Werte konnte die Menschheit wirklich mitnehmen. Nur diese Anteile wurden überhaupt noch gehandelt.
    Pierre le Servile hatte seinen gesamten Besitz verkauft, denn jene, die ihm vor einem halben Jahr die Papiere verkauft hatten, verzichteten nicht. Sie wollten Geld sehen, weil sie das an Bord der Raumschiffe mitnehmen konnten. Tatsächlich bewies die Geschichte, dass es immer wieder Menschen gelungen war, selbst unter extremen Bedingungen Reichtümer in Sicherheit zu bringen und sich damit an anderer Stelle eine neue Existenz aufzubauen. Das war ein gewaltiger Vorsprung vor all jenen, die buchstäblich nur ihre nackte Haut retten konnten.
    Pierre le Servile würde zwangsläufig zu jenen gehören, die mit leeren Händen alles hinter sich ließen. Er würde zudem von Glück sagen können, wenn seine Gläubiger ihn nicht bis an das Ende des Weltalls verfolgten.
    Während er zur Börse von Terrania flog, dachte er an die immer lauter werdenden Stimmen, die behaupteten, das Orbiter-Problem werde sich lösen. Für kurze Zeit hatte er gehofft, diese Gerüchte würden die Kurse wenigstens ein wenig nach oben treiben. Eine vergebliche Hoffnung.
    Inzwischen hatte Pierre sich entschlossen, die Spekulation abzuschließen. Zwei Tage vor der Fälligkeit. Er glaubte nicht mehr daran, dass sich noch etwas ändern würde.
    Als er die Börse betrat, kam ihm ein schlanker grauhaariger Mann entgegen und blickte spöttisch auf ihn herab.
    »Nun, le Servile? Erwarten Sie gute Geschäfte?«
    Pierre spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte. Ausgerechnet Gardener musste er über den Weg laufen, dem Mann, der seine Papiere gekauft hatte. Gardener war Baissier, und seine Spekulationen waren in einem kaum noch fassbaren Umfang aufgegangen. Für Papiere, in die Pierre Millionen investiert hatte, musste er kaum ein paar Hunderter hinlegen.
    Gardener lachte verächtlich. Er trat zur Seite, um le Servile Platz zu machen, doch der Industrielle blieb stehen.
    »Ich habe eine Bitte«, sagte Pierre mit hörbarer Überwindung.
    »Heraus damit!«, antwortete Gardener. Er trug einen azurblauen Anzug und schmückte sich mit einer weißen Blume im Knopfloch. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie haben noch zwei Tage Zeit. Das habe ich keineswegs übersehen. Trotzdem möchte ich Sie bitten, zu den heutigen Kursen abzurechnen.«
    Gardener schnalzte mit der Zunge.
    »Mein lieber Freund, warum sollte ich das tun? Die Kurse fallen. Heute bezahle ich 894, morgen werden es nur noch etwa 600 und am 30. Oktober höchstens 250 sein. Sagen Sie mir, warum um alles in der Welt ich heute schon abrechnen sollte.«
    »Weil ich am Ende bin.« Le Servile blickte zu Boden. Seine Wangenmuskeln zuckten. »Haben Sie Erbarmen mit meiner Familie. Wir wissen nicht mehr, was werden soll. Sie sagen, heute sind es 894? Ich bin bereit, auf der Basis von 500 abzurechnen.«
    »Fünfhundert?« Gardener räusperte sich. Er

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