Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu schaffen und das Präparat aufzufangen. Innerlich bebend, lauschte er in sich hinein.
    »Das war's«, sagte die Schatten-Type. »Ab sofort bin ich Kommandantin von Woornar.«
    »Das ist nicht zulässig«, widersprach jemand. Halker glaubte, die Stimme des Positronikspezialisten Effran Jagga zu erkennen. »Der Stellvertretende Kommandant kann nur vorübergehend die Führung übernehmen und ist verpflichtet, schnell für einen neuen Kommandanten zu sorgen.«
    »Wir haben eine Ausnahmesituation«, sagte Lenoy aufbrausend.
    »Das ändert nichts an den Bestimmungen.«
    Die Frau schwieg so lange, dass Karny Halker schon glaubte, sie habe die Zentrale verlassen. Dann aber seufzte sie. »Du hast recht. Wir müssen für einen neuen Kommandanten sorgen.«
    Halker hätte am liebsten laut gelacht. Lenoy war eben doch nur eine Stellvertreterin und hatte nicht das Format zur Kommandantin. Deshalb musste sie nachgeben.
    »Bringt ihn hinaus!«, ordnete Lenoy an. »Er kann sich anderswo erholen, nicht hier in der Zentrale.«
    »Ich hole eine Transportplattform«, sagte eine Brack-Type. »Für uns ist er zu schwer.«
    Karny Halker war jetzt völlig ruhig. Sein einziges Problem war, die Hornkugel mit dem Präparat unauffällig loszuwerden.
    Wenig später hob ihn ein Roboter hoch, legte ihn auf eine Plattform und brachte ihn hinaus. Irgendwo auf dieser Etage blieb er schließlich sich selbst überlassen.
    Halker sonderte die Hornkugel ab, indem er eine Öffnung im Unterarm entstehen ließ. Er hörte, dass die Kugel über den Boden rollte und irgendwo anschlug.
    Allmählich ließ die Paralyse zwar nach, doch war er sich dessen bewusst, dass es noch mindestens eine Stunde dauern würde, bis er wieder voll handlungsfähig war. Bis dahin konnte Lenoy einen neuen Kommandanten programmiert und weitere Schwierigkeiten heraufbeschworen haben. Das wollte er verhindern. Er musste seine Fähigkeiten nutzen.
    Karny Halker dachte an die Natur und an die Orbiter, die bereits die Anlage verlassen hatten. Sehnsucht nach der Welt an der Oberfläche erfüllte ihn, bis er geradezu Schmerzen empfand, weil er seinem Verlangen nicht nachgeben konnte.
     
    Auf dem Weg zum Programmzentrum überlegte Lenoy, was sie gegen die Heranbildung eines neuen Kommandanten tun konnte. Als sie den Schulungsbereich betrat, warteten noch Hunderte von Orbitern.
    Sie ging zu einem der Prägungsplätze, schob den Orbiter zur Seite, der eben erst Platz genommen hatte, und setzte sich selbst in den Sessel. Allerdings überließ sie sich nicht der Apparatur, sondern fragte die Daten des Kommandanten ab.
    Die Enttäuschung kam schnell. Sie konnte nicht zur Kommandantin werden, weil diese Positionen keineswegs willkürlich vergeben wurden, sondern nach einer genauen Analyse. Zurzeit waren nur zwei Orbiter erfasst, die über ausreichende Qualifikationen verfügten. Beide hatten ihre Prägung aber noch nicht erhalten.
    Enttäuscht zog Lenoy sich zurück, um in Ruhe nachzudenken.
    Wenn sie verhindern wollte, dass ihr ein neuer Kommandant vorgesetzt wurde, musste sie nur dafür sorgen, dass keiner entstand.
    Sie machte sich auf die Suche nach den genannten Orbitern. Es waren Schatten-Typen. Lenoy führte beide zu den Prägungsmaschinen und vermittelte ihnen untergeordnete Persönlichkeiten, und sie wies ihnen anschließend Aufgaben zu, um sie zu beschäftigen.
    Ihr Armbandinterkom summte. Lenoy nahm das Gespräch entgegen.
    »Wir haben Probleme«, sagte Effran Jagga. »Du solltest möglichst schnell kommen.«
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Jagga antwortete nicht, er hatte schon wieder abgeschaltet. Ärgerlich über diese Disziplinlosigkeit lief Lenoy zum Antigravschacht zurück. Es herrschte reger Betrieb, viele Orbiter schwebten in die Höhe.
    Lenoy atmete auf, als sie nach einer Weile den zur Hauptzentrale führenden Korridor betrat. Mehrere Axe-Typen kamen ihr schnell entgegen. Die Männer rissen sie im Vorbeigehen mit sich in den Schacht zurück.
    »Was fällt euch ein?«, rief sie, von jäher Panik erfasst. »Lasst mich sofort raus!«
    »Du weißt nicht, was du sagst«, antwortete einer der Männer, während sie gemeinsam weiter nach oben schwebten. »Kennst du keine Sehnsucht?«
    Er griff nach ihrem Haar und ringelte es sich um die Finger. Lenoy schlug nach ihm, erreichte aber nur, dass er lachend ihre Hände festhielt.
    »Weißt du nicht, wer ich bin?« Ihre Stimme überschlug sich. Sie blickte nach oben. Nur noch wenige Meter trennten sie vom Ende des Schachts. Dutzende

Weitere Kostenlose Bücher