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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erfolg hatte ihm Mut gemacht. Wenn er etwas fand, woran er sich weiterziehen konnte, musste er zwangsläufig binnen kurzer Zeit in die Nähe eines Lebensbereichs geraten. Er sah auch wirklich einen scheinbar unendlich weit entfernten Lichtfleck und konzentrierte sich auf dieses Ziel, da spürte er eine Bewegung in seiner Nähe.
    Er drehte sich so schnell um, dass er fast mit einem Fuß in einen Kristallschwarm geraten wäre. Dann sah er den schimmernden, in sanftem Violett leuchtenden Brocken, der von dem Schwarm wegtrieb.
    Sofort regte sich Thezeins schlechtes Gewissen. Irgendwie musste er gegen das Kristallstück gestoßen sein und hatte es von seiner Position entfernt.
    Einige Schwimmbewegungen brachten ihn an den Brocken heran. Er fing das Stück behutsam mit beiden Händen ein und paddelte zu dem Schwarm zurück. Er konnte nicht erkennen, an welcher Stelle der abgetriebene Kristall fehlte. Er nahm an, dass es wohl nicht so genau darauf ankäme, und schob den leuchtenden, durchsichtigen Stein aufs Geratewohl an den Rand des Schwarms. Dann ließ er los.
    Zufrieden sah er, dass der Stein sich der kreisenden Bewegung der anderen anschloss, und er wollte sich eben abwenden, da vollführte der violette Kristall einen kleinen Satz und landete mitten zwischen den anderen Kristallen.
    In diesem Moment schöpfte Thezein Verdacht. Etwas stimmte mit diesen Steinen nicht. Zumindest dieser eine benahm sich, als wäre er lebendig. Wenn aber Thezein eines genau zu wissen glaubte, dann dieses: In ganz Art'Yschall gab es keine anderen Lebensformen als die Bürger und die Pflanzen, die ein Produkt der Blühenden waren und später, wenn der Endpunkt der Reise erreicht war, wieder in ihnen aufgehen würden.
    Er behielt den violetten Stein im Auge. Das kleine Ding drängelte sich ungeduldig zwischen einige größere Kristalle und blieb danach still. Thezein gewann geradezu den Eindruck, dass der Stein sich freute, seinen angestammten Platz wieder für sich erobert zu haben.
    Gleich darauf gerieten andere Steine in Bewegung, stießen aneinander und kurvten aufgeregt umher. Sie schienen stärker aufzuleuchten als zuvor. Danach befand sich der violette Stein außerhalb und trieb davon.
    Thezein bedauerte diesen Kristall. Offenbar legte er Wert darauf, zu einem Schwarm zu gehören. Unwillkürlich verglich Thezein den Schwarm mit der Gemeinschaft, zu der er gehört hatte, und er sah in dem violetten Stein so etwas wie einen Spaltling, der abgesondert und verstoßen wurde.
    Kurz entschlossen fing er den Kristall erneut ein und strebte emsig paddelnd auf den nächsten Schwarm zu. Dort wiederholte sich das Spiel. Nachdem feststand, dass kein einziger der an diesem Ort versammelten Schwärme den violetten Stein in seiner Mitte duldete, behielt Thezein den Kristall in der Hand.
    »Ich werde dich behalten«, sagte er. »Vielleicht finden wir an anderen Stellen bessere Schwärme. Einer wird dich schon aufnehmen.«
    Der Stein verhielt sich so, wie es ihm geziemte: Er rührte sich nicht, sondern blieb still in der Hand des Spaltlings liegen.
    Thezein konzentrierte sich wieder auf den fernen Lichtfleck. Überrascht stellte er fest, dass er auf Anhieb einen Anker für seine Gedanken fand.
    »Das macht die Übung«, sagte er sich, hielt den Kristall fest und zog sich hinüber.
    Er kannte Art'Yschall nicht sehr genau, aber das war kein Wunder bei der ungeheuren Ausdehnung der Sternenstadt. Vor seiner ersten Verschmelzung war er eine Zeit lang herumgezogen und hatte sich verschiedene Lebensbereiche angesehen. Schon damals war er der Meinung gewesen, das Leben müsse ihm mehr bieten als das tägliche Einerlei.
    Er stand auf einem kleinen Plateau in halber Höhe einer gigantischen Felswand. Über ihm dehnte sich der gleiche mattblaue Himmel, den man auf allen größeren Lebensbereichen von Art'Yschall sehen konnte. Aber dieser Himmel war nicht leer und gleichförmig, wie Thezein es gewohnt war, sondern es gab fliegende Dinger darin, die langsam Kreise zogen. Tief unten lag eine graugrüne Ebene, durch die sich ein sehr breiter Wasserlauf zog. Auch in seiner unmittelbaren Nähe gab es Wasser. Es fiel in schmalen, glitzernden Fäden über die Felsen, sammelte sich am entgegengesetzten Ende des Plateaus in einem Felsenbecken und floss über den Rand nach unten ab.
    Thezein verspürte plötzlich ein so brennendes Bedürfnis, frisches Wasser in sich aufzunehmen, dass er alle anderen Beobachtungen auf einen späteren Zeitpunkt verschob. Er lief, so schnell er

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