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Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterhalten.«
    »Wenn du mich hörst, Bruder Amos, dann verstehst du meine Warnung.« Salik hielt den Kombistrahler schussbereit. »Versuche nicht noch einmal, mich zu beeinflussen.«
    »... zu deinem Wohl, nur zu deinem Wohl«, wisperten die Wandporen. »Wir wollen Zeugnis ablegen über den Werdegang eines Volkes, das in die Isolation geriet und deswegen zum Untergang verurteilt war ...«
    Salik spürte einen Luftzug hinter sich. Als er sich umwandte, traf ihn ein Pseudopodium des Plasmas mitten ins Gesicht. Er konnte nichts mehr sehen und rang nach Atem. Für einen Moment fürchtete er, das Bewusstsein zu verlieren, aber da wurde sein Gesicht wieder freigegeben. Entsetzt stellte er jedoch fest, dass sein Körper in dem Plasma steckte.
    »Kein Grund zur Panik«, sagte Pradel neben ihm. »Ich habe diese Prozedur schon oft über mich ergehen lassen. Bruder Amos will dich kennen lernen.«
    »Du verstehst nicht, Marcel«, sagte Salik und kam sich dabei hilflos vor. »Bruder Amos hat dich in seiner Gewalt, du bist von ihm konditioniert worden.«
    »Das ist doch Unsinn!« Pradel lachte spöttisch.
    Salik wusste nicht, ob er sein Wissen über das Lebenskollektiv selbst bezog oder ob es ihm von seinem Ritterstatus offenbart wurde. Jedenfalls erkannte er die Wahrheit aus den Einzelheiten, die er von Pradel erfahren hatte, und aus seinen eigenen Beobachtungen.
    »Diese Stadt war einst ein gigantisches Kollektivwesen, das ein Schmarotzerdasein auf Kosten jener führte, die sich hierher verirrten. Was von der Stadt übrig blieb und Assoziationen an ein riesiges Skelett weckt, ist tatsächlich nichts anderes als das Skelett des ursprünglichen Lebenskollektivs.«
    »Das ist doch Unsinn«, widersprach der Eremit. »Es stimmt schon, dass Bruder Amos früher größer war und die ganze Stadt bevölkerte, sogar den gesamten Planeten. Er musste sich den Umweltbedingungen anpassen und sich auf diese Lebenszelle reduzieren. Das weiß ich längst. Aber Bruder Amos ist kein Schmarotzer – er ist die Urzelle des Lebens selbst.«
    »Dann stelle Bruder Amos auf die Probe und verlange, dass er uns freilässt!«, forderte Salik.
    »Er will uns nur kennen lernen ...«, murmelte Pradel verzückt.
    Jen Salik schalt sich einen Narren. Er hätte sich nicht auf den Einsiedler verlassen dürfen und war an seiner Situation selbst schuld. Im Vollbesitz seines Ritterwissens wäre er nie in diese Lage geraten, doch momentan fehlte es ihm noch an der Übersicht. Zu spät rundete sich das Bild für ihn ab.
    »Verstehst du denn nicht, was Bruder Amos wirklich ist?«, fragte Salik. »Er war ein Protoplasmawesen, das möglicherweise aus der Urzelle hervorging, aber dann mutierte. Zuerst hat es nahezu alles Leben dieser Welt absorbiert und das spärliche Potenzial in sich aufgenommen. Irgendwann sind ihm auf dem Planeten landende Raumfahrer zum Opfer gefallen. So hat das Kollektivwesen neues Wissen bekommen – und Intelligenz. Die Stadt entstand darauf ganz bewusst als Falle für andere Raumfahrer. Sie brachten Bruder Amos neues Wissen, und seine Intelligenz stieg. Er fing an, die technische Ausrüstung seiner Opfer in einem Arsenal zu horten. Was du als Museum bezeichnest, Pradel, ist nichts anderes als das Beutelager eines Parasiten.«
    Salik machte eine kurze Pause. Da weder der Einsiedler noch das Lebenskollektiv reagierten, führte er seine Überlegungen laut fort: »Irgendwann geriet diese Welt in Isolation. Entweder stellten die raumfahrenden Völker sie unter Quarantäne, oder die Ursache dafür war, dass zu dieser Zeit die Horden von Garbesch über die Galaxis hereinbrachen. Denkbar ist natürlich auch, dass Armadan von Harpoon die Degeneration von Bruder Amos verursacht hat. Wir werden die Wahrheit wohl nie erfahren. Auf jeden Fall führte die Abgeschiedenheit dazu, dass sich das Lebenskollektiv zurückentwickelte auf eine einzige Lebenszelle.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Pradel. »Bruder Amos ist kein Parasit. Er hat sich immer vorbildlich verhalten.«
    Salik hätte dem Einsiedler entgegenhalten können, dass er für das Kollektiv kein attraktives Opfer gewesen sei. Was hatte ein Eremit einem wissbegierigen Parasiten schon zu bieten?
    »Bruder Amos, hörst du mich?«, fragte der Ritter.
    »Wir haben deine Ausführungen gehört«, erklang es aus den Wandporen. »Du kommst der Wahrheit nahe, doch in entscheidenden Punkten sind deine Überlegungen falsch. Wir waren ein Volk aus vielen Individuen und haben uns erst später zum Kollektiv

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