Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
Es ist entwürdigend.«
Salik schenkte der Entwicklungshelferin ein flüchtiges Lächeln, das Trodar jedoch schnell unterband. Salik fragte sich, was seinen Erbfeind daran stören konnte, wenn er Kontakt zu der Entwicklungshelferin hatte.
Die Antwort drängte sich ihm von selbst auf: Trodar hatte auch Gail Bedomo in seiner Gewalt. Und wen noch?
»Überlassen Sie mir Ihren Platz, Kommandant!«, bat Salik.
Carpo Argosen wuchtete seinen massigen Körper aus dem Kontursessel und klopfte auf die Instrumentenkonsole.
»Ich werde die MESSIER schon nicht zu Bruch fliegen«, sagte Salik, während er seinen Platz einnahm und Argosen in den Sessel des Kopiloten wechselte.
Salik machte sich mit Anzeigen und Schaltflächen vertraut.
Seltsam, dass sich der Margor-Schwall aus unmittelbarer Nähe nicht verhängnisvoller auf mich auswirkt, dachte er.
Das Gegenteil war der Fall. Immer deutlicher spürte er das Ritterwissen zurückkehren.
Wie gefällt dir das, Trodar?
»Willst du es dir nicht doch überlegen, Jen?«, fragte Tekener hinter ihm.
»Nein!«
Salik grübelte darüber nach, wie er Tekener zu erkennen geben konnte, warum er in die Provcon-Faust musste. Selbst wenn der Margor-Schwall völlig erlosch, würde es ihn nach Zwottertracht ziehen, denn das Duell gegen Amtranik war noch nicht entschieden.
»Willst du um jeden Preis in die Provcon-Faust?«
Salik hakte sofort ein.
»Eine Gegenfrage, Tek. Würdest du mich daran hindern?«
Darauf gab Tekener keine Antwort. Er hatte verstanden.
Ronald Tekener zog sich in den Beobachtungsraum zurück, in dem er auf Monitoren die Kommandozentrale überblicken konnte. Die MESSIER besaß diese Zusatzeinrichtung, weil sie gelegentlich als Schulschiff für Raumkadetten verwendet wurde.
Es handelte sich dabei um eine zweite Kommandostelle, von der aus in die Schiffsführung eingegriffen werden konnte, wenn ein angehender Raumoffizier die Kontrolle über die Steuerung verlor.
Jennifer wusste, wo er sich aufhielt. Er hatte ihr aufgetragen, ihm nach einiger Zeit zu folgen.
Tek hatte endlich Gewissheit, dass sich eine fremde Macht an Bord befand. Um wen es sich handelte, war nicht schwer zu erraten.
Zuerst hatte er nur einen vagen Verdacht gehegt. Weil schon auf Bruder Amos für Salik alles zu glatt abgegangen war. Sein Kampf gegen Amtranik war ein imposantes Schauspiel gewesen, als wäre all das von einem begnadeten Regisseur inszeniert worden.
Die Zwischenfälle auf der MESSIER stimmten Tek ebenfalls nachdenklich. Da war der Tod des Technikers Voijt. Niemand hatte eine Erklärung, wie es zu diesem Unfall gekommen sein konnte. Eine Überprüfung hatte ergeben, dass sich zwischen den Schaltelementen ein Fremdkörper befunden haben musste. Über Infrarotverstärkung war seine ungefähre Form rekonstruiert worden: ein mit Stacheln bewehrter Rochen. Das wiederum stimmte mit der wirren Aussage des anderen Technikers überein, der Zeuge des Unfalls geworden war und seitdem unter Schock stand. Tekener fragte sich, ob der Schockzustand beeinflusst war.
Er hatte weitere Ermittlungen angestellt und herausgefunden, dass es mehr unerklärliche Zwischenfälle an Bord gegeben hatte. Sie waren alles andere als dramatisch verlaufen, deshalb hatte kaum jemand darauf geachtet. Insgesamt waren sie aber geeignet, Tekeners Verdacht zu erhärten, dass auf der MESSIER eine unbekannte Macht agierte.
Erst der Zwischenfall mit dem Medoroboter führte auf die richtige Spur. Ronald Tekener war von Anfang an davon ausgegangen, dass der Spuk von Bruder Amos eingeschleppt worden war. Doch hatte er zu der Annahme geneigt, dass alles mit den Ureinwohnern der Zyklopenstadt zu tun hatte.
Tekener schreckte aus seinen Überlegungen auf, als seine Frau den Beobachtungsraum betrat.
»Warum so geheimnisvoll?«, fragte sie. »Du siehst aus, als würdest du ein Komplott schmieden.«
»Das ist nicht einmal falsch.« Tekener verriegelte das Schott. »Hier können wir ungestört reden. Amtranik – oder das, was Salik von ihm eingeschleppt hat – kann uns nicht belauschen.«
»Wie kommst du darauf?«, fragte Jennifer.
Tekener teilte ihr seine Beobachtungen mit. »Amtranik muss es geschafft haben, Jen in seine Gewalt zu bekommen«, schloss er. »Als wir Jen zu Hilfe eilten, war es für den Hordenführer leicht, an Bord zu gelangen. Auf der MESSIER konnte er dann seine Macht ausweiten. Ich bin sicher, dass außer Jen noch andere in Amtraniks Gewalt geraten sind.«
»Könnte ich nicht ebenso dazugehören?«,
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