Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
fragte Jenny.
»Natürlich.« Tekener taxierte sie nachdenklich. »Aber irgendwem muss ich vertrauen. Und wem, wenn nicht meiner Frau?«
»Du verlässt dich sonst nicht allein auf dein Gefühl.«
»Eine Diskussion über meine Beweggründe führt zu nichts«, sagte Tekener.
»Vielleicht schiebst du den Gedanken, Amtranik könnte mich beherrschen, einfach von dir. Und wieso bist du so sicher, dass wir es mit Amtranik zu tun haben? Der Techniker wurde von einem rochenähnlichen Gebilde getötet. Amtranik oder auch seine Roboter sehen anders aus.«
»Jen selbst hat mir den entscheidenden Hinweis gegeben«, antwortete Tekener. »Ich fragte ihn vor dem Verlassen der Kommandozentrale, ob er um jeden Preis in die Provcon-Faust wolle. Diese Frage habe ich ihm auch gestellt, bevor er zu seinem Duell mit Amtranik aufbrach. Damals wie heute hat er wortwörtlich darauf geantwortet: ›Eine Gegenfrage, Tek. Würdest du mich daran hindern?‹ Deutlicher konnte er mir nicht sagen – vor allem, weil er beeinflusst wird –, dass das Duell mit Amtranik noch nicht beendet ist. Amtranik lebt. Und er befindet sich an Bord der MESSIER.«
»Ich weiß nicht«, sagte Jennifer Thyron zweifelnd. »Es könnte auch ganz anders sein. Aber egal, schon beim geringsten Verdacht, dass Amtranik noch lebt und Jen überwältigt hat, müssen wir etwas unternehmen.«
»Ich weiß auch schon, was«, sagte Tekener. »Aber erst will ich die Landung auf Zwottertracht abwarten.«
Tekener schaute auf die Bildübertragung aus der Kommandozentrale. Salik saß noch im Sessel des Kommandanten. Argosen hatte sich untätig zurückgelehnt. Gail Bedomo stand auf der anderen Seite neben Salik.
»Ihr Benehmen gefällt mir überhaupt nicht«, stellte Tekener fest. »Was will Bedomo da?«
Der Panoramaschirm zeigte in verwaschen wirkenden Schlieren den Staubmantel. Tekener rief die Positionsdaten ab. In knapp zwanzig Minuten würde das Dreiplanetensystem der roten Sonne Zwotta erreicht sein, deren zweite Welt Zwottertracht war.
»Jen ist ein souveräner Pilot«, stellte Jenny fest. »Er muss viel von seinem Ritterstatus zurückbekommen haben.«
»Nur darum war es ihm möglich, mir ein Zeichen zu geben«, bestätigte Tek. »Aber es reicht nicht, dass er sich aus Amtraniks Gewalt befreien könnte.«
»Mach's nicht so spannend«, sagte Jennifer. »Was hast du vor?«
»Ich will dich nicht belasten, Jenny.«
»Also traust du mir doch nicht.«
»Das ist genau der Ton, den Amtranik anschlagen würde, um mich auszuhorchen.« Tekener grinste. »Durch seinen Hinweis hat Jen mir auch einen Tipp gegeben – ob gewollt oder unbewusst, weiß ich nicht –, wie Amtranik beizukommen wäre.«
»Jen hat die MESSIER mit Schlafgas geflutet«, sagte Jennifer nach einer Weile. »Aber das wird bei Amtranik nicht wirken. Wir wissen, dass er zumindest einen robotischen Helfer hat.«
»Es gibt noch andere Mittel«, bemerkte Tekener. »Zum Beispiel existiert die Vorrichtung für eine statische Aufladung der MESSIER. Natürlich kann sich das störend auf die Positronik auswirken. Darum muss ich die Landung abwarten.«
Aus den Staubschleiern tauchte ein golden glänzender Planet auf: Zwottertracht. Das schwache Licht der Sonne brach sich in den von Stürmen verwirbelten Staubwolken und ließ die unwirtliche Welt wie ein Juwel glitzern.
»Angenommen, Jen hatte die Kraft, dir bewusst diesen Hinweis zu geben, dann muss er sich intensiv darauf konzentriert haben«, gab Jennifer zu bedenken. »Da er jedoch vom Gegner beherrscht wird, kann Amtranik Jens Absicht nicht verborgen geblieben sein. Der Hordenführer weiß also, dass Jen dir einen Tipp gegeben hat, und wird daraus die Konsequenzen ziehen.«
Die MESSIER tauchte in die staubige Atmosphäre von Zwottertracht ein.
»Amtranik kann nicht verhindern, dass ich mein Vorhaben durchführe«, entgegnete Tekener. »Ich kann von dieser Nebenstelle aus alle Schiffsfunktionen übernehmen. Er wird sich aber ausrechnen, dass ich meinen Plan nicht vor der Landung verwirkliche, um die Mannschaft nicht zu gefährden.«
»Dann bleibt Amtranik immer noch die Flucht«, argumentierte Jennifer.
Tekener drehte sich zu ihr um und zwinkerte ihr grinsend zu. »Erraten!«
»Jetzt verstehe ich.« Jennifer Thyron fasste sich an die Stirn. »Du willst Amtranik die Flucht ermöglichen, damit er von Jen ablässt.«
Tekener ließ die Höhenanzeige nicht mehr aus den Augen. Er hatte alle Vorbereitungen getroffen und brauchte nur noch eine Schaltung
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