Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
erkannte er, was soeben seine Handlungsfähigkeit beeinträchtigt hatte.
Eine psionische Wellenfront!
Sie konnte nur von Jen Salik ausgegangen sein und hatte bewirkt, dass die Mentaltaster des Tores ihn als autorisiert einstuften und die Öffnungsschaltung aktivierten.
Aber der Ritter war kein Mutant im Sinne einer parapsychischen Begabung. Demnach mussten äußere Einflüsse die kurzzeitige besondere Fähigkeit Jen Saliks bewirkt haben.
Die zylindrischen, türkisfarben leuchtenden Stangen im Magazinraum.
PEW-Metall!
Parabio-Emotionaler-Wandelstoff, ein fünfdimensional strahlendes Metall mit sechsdimensionaler Tastresonanz, im Jahr 3444 auf dem Planeten Asporc entdeckt. Im Urzustand war es eine weiche, graue, glanzlose Substanz. Kamen parapsychisch begabte Wesen in die Nähe des Metalls im Urzustand, trat die Wandlung zum harten, türkisfarben leuchtenden Material spontan ein.
Es schien einige dem Vario bisher unbekannte Eigenschaften zu haben. Jedenfalls hatte es seine Biopositronik gehemmt, andernfalls wäre ihm sofort aufgefallen, dass die Stangen aus PEW-Metall bestanden. Und Jen Salik hatte es in Trance versetzt und ihn zu dem Tor gelenkt, hinter dem sich offenbar eine weitere verborgene Anlage Armadan von Harpoons befand.
Der Vario überlegte, ob womöglich Salik erst die Wandlung des Minerals aus dem Urzustand hin zum türkisfarbenen Leuchten veranlasst haben könnte. In dem Fall musste der Ritter aber doch parapsychisch begabt sein.
Warum Armadan von Harpoon PEW-Metall in einem subplanetarischen Magazin aufbewahrt hatte, vermochte der Vario nicht zu ergründen. Dafür fehlte ihm jeglicher Ansatzpunkt.
Vielleicht hatte es Jen Salik gegen die veränderten Impulse des Margor-Schwalls immun gemacht?
Der Roboter dachte nicht länger darüber nach, denn Jen Salik ging, ohne zu zögern, durch das offene Tor hindurch.
Rasch schloss der Vario zu seinem Ritter auf.
Sie befanden sich nun in einer ausgedehnten Kuppelhalle, die bis auf einen relativ kleinen Hohlraum mit energetischen Strukturen angefüllt war. Diese bildeten in sich abgeschlossene große wabenförmige Einheiten.
Tore aus Formenergie schienen den Zugang zu ermöglichen. Keines dieser Tore glich einem anderen. Sie waren quadratisch, rund, rechteckig, mit Bögen versehen oder unterschiedlich gefärbt – aber alle trugen Mosaiken oder Reliefbilder, und gerade darin unterschieden sie sich am stärksten voneinander. Die Bilder zeigten Darstellungen aus Tausenden unterschiedlicher Welten und Zeiten, wie sie nicht einmal die Vorstellungskraft des Varios hätte erfinden können.
Der Roboter sah, dass Jen Salik von diesem Anblick gefangen war. Der Ritter befand sich nicht mehr in jenem eigenartigen Trancezustand, sondern schien wieder Herr seiner selbst zu sein.
Trotzdem vermochte Salik damit nichts anzufangen.
»Lass dich nicht verwirren, mein Ritter!«, mahnte der Vario. »Du kannst nicht alles gleichzeitig ansehen und verstehen. Wer weiß, wie lange Armadan von Harpoon brauchte, um das alles zu sammeln und hier zu deponieren. Es müssen Jahrtausende gewesen sein.«
Salik blinzelte. »Sammeln und deponieren? Wie meinst du das?«
»Für mich steht fest, dass wir uns in der Schatzkammer eines Ritters der Tiefe befinden. Profan und sicher nicht ganz zutreffend könnte ich das hier als Museum bezeichnen. Ich bin sicher, dass hinter jedem Tor Informationen aus einer anderen Welt warten.«
»Das ist phantastisch ...«
»Es beweist, dass Armadan von Harpoon mächtiger war, als wir es uns bisher vorstellen konnten. Er muss in fernste Bereiche des Universums vorgestoßen sein.
Mein Ritter, ich zweifle nicht daran, dass dir ähnliche Erfahrungen bevorstehen. Du wirst über die gleichen Möglichkeiten verfügen wie Armadan von Harpoon, sobald die vom Margor-Schwall ausgehenden Schwierigkeiten behoben sind.«
»Niemals werde ich Tausende von Galaxien kennen lernen wie Armadan«, sagte Jen Salik zaghaft. »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass ich alle hier gespeicherten Informationen aufnehmen und geistig verarbeiten könnte.«
»Sobald du deine Ritteraura zurückgewonnen hast, wirst du dazu in der Lage sein«, versprach der Vario. »Ich schlage vor, wir gehen durch eines der Tore und sehen uns an, welche Informationen uns dahinter erwarten – vor allem, in welcher Form.«
»Das dritte von links«, sagte Jen Salik mit einem zaghaften Lächeln.
Es gab kein »drittes Tor von links«, denn ihre Anordnung war dreidimensional. Der Vario schwebte
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