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Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dennoch auf ein Tor zu, denn er verstand, dass sein Ritter keine Auswahl treffen konnte.
    Das Tor trug ein Reliefbild. Es zeigte eine in rötliches Zwielicht getauchte, düster wirkende Landschaft. Im Vordergrund eine Ebene wie erstarrter schwarzer Nebel, dahinter, im Mittelpunkt des Reliefs, ein steiler Bergkegel, der festungsartig ausgebaut war und verlassen wirkte. Den Hintergrund bildeten die verschwommenen Konturen eines Gebirges, das mit dem rötlichen Zwielicht verschmolz.
    »Was empfindest du bei diesem Anblick?«, fragte der Vario.
    »Hoffnung und Zuversicht«, antwortete Salik, ohne zu zögern.
    »Es ist schon eigenartig, wie Armadan von Harpoon es verstand, eine augenfällig düstere Szenerie mit positiven Emotionen zu unterlegen. Wenn ein Mensch das könnte, würde er als begnadeter Künstler gefeiert.«
    »Wie öffnen wir das Tor?«, fragte Salik.
    »Sage einfach: Öffne dich!«
    »Tlaga Sutere!«, sagte Jen Salik.
    Das Tor drehte sich um eine Mittelachse.
    »Tlaga Sutere«, wiederholte der Vario. »Das ist weder Interkosmo, noch sind es Worte einer anderen mir bekannten Sprache, mein Ritter. Es muss die Sprache des Ritterordens sein. Du hast sie also nicht völlig vergessen.«
    Salik strich sich nachdenklich über die Stirn.
    »Die emotionale Wirkung des Reliefs muss meinem Unterbewusstsein den Zugang zu den richtigen Worten geöffnet haben. Es fiel mir gar nicht auf, dass ich etwas anderes sagte als ›öffne dich‹.«
    Sie passierten den Zugang, in dem nichts anderes zu sehen war als Dunkelheit. Erst dahinter riss die Finsternis auf. Jen Salik und der Vario sahen vor sich eine sanft gewellte Wüste, die am Horizont in ein schroffes Gebirge überging. Eine rote Sonne tauchte das Land in mäßig helles Licht.
    »Es ist nicht das Zwielicht des Reliefs.« Salik beobachtete, wie der Wind Staubfahnen von den Dünenkämmen riss. »Aber wo sind die Informationen?«
    Der Vario ließ seinen Ortungskopf kreisen.
    »Dort sind Reiter!« Er deutete mit einem Tentakelarm nach vorn.
    Es waren mindestens fünftausend vermummte Gestalten, die auf entfernt spinnenähnlichen Lebewesen saßen. Die Reittiere wirbelten den staubfeinen Sand mit ihren je acht langen dünnen Beinen auf. Ihr Fell oder Pelz war gelbweiß wie der Wüstensand; die Umhänge der Reiter waren nachtschwarz.
    In Fünferreihen näherte sich die Karawane gleich einem gigantischen Tausendfüßler dem Gebirge.
    »Die Positronik muss in unmittelbarer Nähe sein«, sagte Salik ungeduldig. »Schließlich ist diese wabenförmige Einheit höchstens zehn Meter lang. Alles, was darüber hinaus zu sehen ist, sind Projektionen. Du müsstest mit deinen Sensoren die Positronik anmessen können.«
    »Schau auf deinen Zeitmesser, mein Ritter!«, verlangte der Vario.
    Jen Salik blickte auf sein Armband. »Es ist defekt«, erklärte er nach wenigen Sekunden.
    »Die Zeit anzeige kann nur durch massive Gewaltanwendung unterbunden werden.«
    »Aber die Projektion zeigt keine Veränderung an.«
    »Folglich vergeht für uns keine Zeit, verglichen mit den Verhältnissen außerhalb der Wabe«, erklärte der Roboter. »Ich ahne, was das bedeutet. Es gibt keine Positronik, die wir abfragen könnten. Wer hierherkommt, muss die Informationen erleben. Er ist gezwungen, diese Welt zu erforschen, Kontakt mit ihren Bewohnern aufzunehmen, womöglich sogar Kämpfe zu bestehen – und am Schluss wird er über alles Bescheid wissen, als hätte er den Planeten tatsächlich besucht.«
    »Aber wie könnten wir diese Welt erforschen, solange die Zeit stillsteht?«
    »Das tut sie nicht, mein Ritter. Nur vergeht außerhalb keine Zeit. Und da dein Kombiarmband ein Stück von draußen ist, steht dafür faktisch die Zeit still. Ich weiß, es gibt einen scheinbaren Widerspruch, nämlich den, dass wir eigentlich weder sprechen noch uns bewegen dürften, da auch wir Bestandteile von ›draußen‹ sind.«
    »Eben!«, sagte Jen Salik.
    »Spürst du den Margor-Schwall?«
    Der Ritter lauschte in sich hinein, dann blickte er seinen Orbiter aus geweiteten Augen an.
    »Der Schwall existiert nicht mehr.«
    »Er existiert schon, aber er kann uns nicht erreichen, weil ›draußen‹ keine Zeit vergeht. So muss es auch sein, denn andernfalls brauchten wir Jahrtausende, um alle Informationswaben zu ›durchwandern‹. Genau so lange, wie Armadan von Harpoon benötigt hat, um die Informationen zu sammeln.«
    »Fiktiverlebnisse.« Salik dachte nach. »Das wird es sein, Vario. Unsere Körper befinden sich in einem

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