Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
Trodar-Träger kümmern würde.
Siebzehn ging weiter in die Ebene hinaus. Er fand ein großes Tier, das einen aufregenden Buckelkörper und vier säulenartige Beine hatte. Der Hals verjüngte sich aber stark und trug einen vergleichsweise kleinen Kopf.
Der Buckelpanzer war auf der Jagd. Er hatte mit seinen scharfen Krallen den harten Boden aufgewühlt und ein anderes Tier aufgescheucht, einen großen Wurm, so dick wie Siebzehn, aber dreimal so lang. Der Wurm rollte sich zu einer Kugel zusammen und war in dieser Form doppelt so groß wie der Kopf des Buckelpanzers.
Doch die Kiefer des Jägers dehnten sich so weit, dass sie mühelos die Kugel aufnehmen konnten. Der Buckelpanzer würgte, und dann sah Siebzehn, wie sich am Hals eine Verdickung bildete und langsam in Richtung Körper wanderte.
Während die Halsmuskeln noch mit dem Schlucken der Beute zu tun hatten, glitt der Schädel des Buckelpanzers schon wieder witternd über den Boden. Der fauchende Atem wirbelte Staub auf, den das halb geöffnete Maul mit den trompetenförmig gespitzten Lippen einsog. Alles andere Unverdauliche wurde durch die Nüstern wieder ausgestoßen. Die eingeatmeten Pflanzen und Insekten wanderten aber in den mächtigen Magen des Tieres.
Siebzehn berechnete den Weg, den der Buckelpanzer nehmen würde, und ließ sich auf der Route nieder. Nicht viel später geriet Siebzehn in den Sog des Allesfressers. Die Schluckmuskeln schoben ihn in Etappen den Schlund hinunter, und er gelangte über den Hals in den Magen. Dort ließ sich Siebzehn nieder.
Der Trodar-Träger aktivierte sein chemisches Labor und untersuchte den Wirtskörper eingehend, bevor er sich an dessen Nervensystem anschloss und die Kontrolle der Körperfunktionen übernahm. Er stellte fest, dass sein Wirtstier ein überaus anfälliges und labiles Kreislauf- und Stoffwechselsystem hatte. Der Buckelpanzer konnte fast alles hinunterwürgen und verdauen, stand dabei jedoch stetig am Rand eines Kollapses. Darum ging Siebzehn sehr vorsichtig ans Werk und tastete sich mit seinen Sonden und Impulsgebern nur langsam zu dem kleinen Gehirn vor.
Einen Herzschlag lang glaubte Siebzehn, dass der Buckelpanzer die Phase der Übernahme nicht überleben würde. Die Körperfunktionen des Tieres normalisierten sich aber schnell wieder.
Der Buckelpanzer war in Trodars Gewalt, und nun sah Siebzehn durch seine Augen und konnte über seinen Körper handeln.
Trodar ließ dem Tier jede Freiheit und wartete ...
... wartete auf den Ritter der Tiefe.
Achtunddreißig hatte die ungefähre Form einer Halbkugel, rhema war die dominierende Hordentugend. Auch Achtunddreißig war ebenso Forscher und Analytiker wie Kämpfer und Stratege. Aber das traf auf alle 121 Trodar-Träger zu, jeder hatte nur ein anderes Mischungsverhältnis.
Achtunddreißig durchstreifte die Ruinen. Er untersuchte das uralte Gemäuer, stellte den Grad des Verfalls fest, die Zusammensetzung und Widerstandsfähigkeit des Materials.
Die Ureinwohner hatten für die Ewigkeit gebaut. Zwar waren Zwischenwände und Decken längst zu Staub zerfallen, die tragenden Teile würden indes den Planeten selbst überdauern. Wenn die Atmosphäre längst verweht oder zu Eis erstarrt war, würden die Bauten noch stehen und allen kosmischen Stürmen trotzen.
Nur die Baumeister dieser Zyklopenstadt hatten die Zeiten nicht überdauert. Wo waren ihre Grüfte, in denen die Gebeine ruhten? Wo hatten sie das Monument erbaut, in dem ihr kulturelles Erbe aufbewahrt wurde?
Das war der Schatz, den Achtunddreißig suchte.
Er fand ihn nicht, begegnete überall nur uralten Zeugen der Bauwerkskunst. Das verbindende technische Element schien längst verwittert zu sein.
Die Skelettträger bestanden alle aus einer Mischung aus Mineralien und Metall. Die Legierung war nur schwer zu analysieren. Entweder zerfiel sie während der Untersuchung zu Staub, oder sie wurde zu Antimaterie und explodierte. Mitunter wanderte sie einfach in fremde Dimensionen ab.
Mehr als diese Erkenntnis brachten die Analysen nicht ein. Achtunddreißig fand die Wahrheit nach Abschluss der Versuchsreihe: Die gesamte Technik der Zyklopen, wie er die Schöpfer der Zyklopenstadt nannte, war in die Skelette integriert. Es war Achtunddreißig möglich, die Zyklopenstadt zu rekonstruieren und im Geist in der Form zu sehen, die sie ursprünglich gehabt hatte.
Die Wände hatten nur ermöglich, dass sich die Individuen darin verkriechen konnten. Die Ureinwohner bewohnten nicht ihre Stadt, sondern
Weitere Kostenlose Bücher