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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Zeichen bedeutete. Doc Ming hatte einmal behauptet, es solle die Sonne symbolisieren, die den Betschiden Licht und Wärme spendete, und die blauen Punkte seien Symbole für die Planeten, die um diese Sonne kreisten.
    Der erste Leichnam wurde auf die Gleitfläche geschoben. St. Vain sprach die Worte, die Surfo Mallagan am meisten hasste. »Ich übergebe dich dem unendlichen All, das unser aller Heimat ist ...«
    Der Tote rutschte die Fläche hinunter und stürzte über den Rand der Schlucht.
    »Raumbegräbnis« nannte man das. Mallagan wusste nicht, ob die Zeremonie wirklich Ähnlichkeit mit den Bestattungsriten derer hatte, die in der SOL lebten. Er konnte es sich nicht vorstellen.
    Er sah, wie die Mutter des Kindes, das vor der Bordküche gestorben war, die Rampe hinaufstürmte und schreiend den Leichnam ihres Sohnes festzuhalten versuchte. In Augenblicken wie diesen hasste er St. Vain und alle anderen »Schiffsbewohner«. Er war froh, dass es gelungen war, Lerana vor der Gleitbahn zu bewahren. Obwohl es für die Toten keine Rolle mehr spielte, was mit ihnen geschah, flößte ihm der Gedanke daran Furcht ein, dass sie alle dort unten in der grauenhaft tiefen Schlucht lagen.
    Ein leises Rascheln lenkte ihn ab, und er war dankbar für das Geräusch. Wachsam spähte er in die Dämmerung. Auf zehn plumpen, kurzen Beinchen schob sich ein kleines Tier aus dem Dickicht. Auf dem hornigen Rücken saßen drei Längsreihen von weißlichen Borsten, der Panzer war bunt gefleckt. Ein kurzer, spitzer Schwanz und eine ebenfalls kurze, spitze Schnauze ragten vorn und hinten aus dem Panzer hervor – wo das jeweilige Ende des Tieres saß, war ohne eingehende Untersuchung eigentlich nur aus seiner Bewegungsrichtung zu erkennen.
    Surfo Mallagan betrachtete das kleine Wesen verwundert. Es kam arglos auf ihn zu, und er hob den Bogen, ließ ihn dann aber wieder sinken.
    Die Vorfahren hatten diese seltenen und zurückgezogen lebenden Tiere noch nicht gekannt und ihnen keinen Namen gegeben. Erst Jäger hatten diese Wesen »Schnüffeltierchen« genannt. Es waren harmlose Wesen, und sie galten bei denen, die ihr halbes Leben im Dschungel verbrachten, als Glücksbringer.
    Mallagan bückte sich und schnalzte lockend mit der Zunge. Das Schnüffeltierchen hielt kurz inne, hob den spitzen Kopf, und seine Nase bewegte sich flink von einer Seite auf die andere.
    »Komm her!«, flüsterte Mallagan. Er pflückte ein aromatisches Blatt von einem Strauch, an den ein Schnüffeltierchen niemals herangelangen würde, und streckte es dem kleinen Kerl entgegen. Er wartete geduldig, bis das Tier seine Scheu überwand und ihm mit seiner winzigen, weichen Schnauze das Blatt zwischen den Fingern hervorzog.
    »Wenn du wirklich Glück bringst, dann solltest du bei mir bleiben«, sagte der Jäger leise.
    Das Schnüffeltierchen hörte für einen Moment auf zu kauen und streckte den Kopf so weit unter dem Panzer hervor, dass Mallagan die schwarzen Augen sehen konnte. Das Tier betrachtete den Betschiden eingehend, und diese Blicke berührten den Jäger auf seltsame Weise. Fast schien es ihm, als läge eine Spur von Intelligenz darin. Er streckte die Hand aus, strich behutsam über die dünnen Borsten und war verwundert darüber, dass das Tier diese Liebkosung duldete.
    Er pflückte ein zweites Blatt, und als er sich nach Abschluss der Trauerzeremonie mit seinen Freunden traf, trottete Tollpatsch, wie er das Wesen inzwischen nannte, eifrig hinter ihm her.
    Brether Faddon betrachtete das Tier verwundert. Scoutie dagegen bückte sich und streichelte spontan den schuppigen Kopf, der sich ihr entgegenstreckte.
    »Wo hast du es her?« Lächelnd sah sie zu Mallagan auf.
    »Es ist mir zugelaufen.« Der Jäger zögerte kaum merklich. »Heb es auf!«, verlangte er.
    Scoutie schob eine Hand unter den weichen Bauch. Das Tierchen rollte sich leicht zusammen.
    »Es hält sich fest«, stellte sie überrascht fest und hob Tollpatsch hoch, der wie eine fette Raupe auf ihrer Hand hing.
    Mallagan beobachtete das Schnüffeltierchen genau. Es hielt die Beine still, reckte den Kopf und sah Scoutie aufmerksam an. Es verhielt sich wie das einzige zahme Schnüffeltierchen, das er kannte, und das gehörte Ysabel. Die Gefährtin des Heilers trug es unter ihrem Umhang bei sich, wenn sie in den Dschungel ging, hütete sich aber, das kleine Wesen herumzuzeigen. Surfo Mallagan bezweifelte, dass außer ihm und Doc Ming jemand von der Existenz dieses Tierchens wusste.
    Er dachte daran, dass Ysabel

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