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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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müssen die Jäger damit versorgt werden. Solange sie hier in der Küche eingesperrt sind, können sie nicht für die Sicherheit des Dorfes sorgen. Alle anderen müssen warten – und das würde auch für dich gelten, sobald du den Raum betrittst.«
    »Ich brauche euch Jäger nicht!« Der Kapitän schob Doc Ming zur Seite. Zwar war der Heiler um vieles stärker, aber er war so überrascht, dass er tatsächlich auswich.
    Mallagan trat St. Vain geistesgegenwärtig in den Weg. »Sei vernünftig! In der Bordküche gibt es nichts mehr zu sehen. Du setzt dich einem überflüssigen Risiko aus, dabei gibt es genug, was du tun könntest.«
    St. Vain musterte den Jäger kühl. Er wirkte selbstsicherer als je zuvor. »Warum sollen wir Dorfbewohner uns mit etwas herumplagen, was ihr verschuldet habt? Ihr habt die Chircools angelockt.«
    Mallagan war so verblüfft, dass er kein Wort hervorbrachte.
    »Endlich schweigst du!«, triumphierte der Kapitän. »Du hast nicht erwartet, dass ich die Wahrheit herausfinde, nicht wahr? Für euch sind wir alle nur arme Narren, die nichts vom Dschungel verstehen.«
    »Du lieferst mir gerade den Beweis dafür«, bestätigte Mallagan. »Was wirfst du uns jetzt schon wieder vor?«
    »Ihr habt Jörg ins Dorf zurückgebracht, und er hatte mit Chircools gekämpft. Wenn also jemand mit seinem Geruch die Bestien hergelockt hat, dann war er es. Er und Lerana.«
    »Lerana ist tot«, erinnerte Mallagan. »Lass sie wenigstens aus dem Spiel.«
    »Aber ihr habt sie begraben. Hättet ihr sie in die Schlucht geworfen, wären die Chircools nicht ins Dorf gekommen.«
    »So einen Unsinn kann ich mir nicht länger mit anhören!« Doc Ming packte den Kapitän im Genick, drehte ihn zur Seite und zeigte mit der freien Hand auf die blutigen Überreste der Beutetiere, die auf dem Boden verstreut lagen.
    »Das da hat die Bestien angelockt!«, fauchte er St. Vain ins Ohr. »Diese Dummköpfe, die für euch das Essen kochen, haben den Kram einfach hinausgeworfen. Und ich sage dir noch etwas: Kein Jäger, nicht einmal die Jüngsten unter ihnen, wäre jemals so unvorsichtig, eine Spur für die Chircools zu legen, die ins Dorf führt. Sie setzen ihr Leben für euch aufs Spiel, aber es würde ihnen nicht einmal im Traum einfallen, euch einen Teil des Risikos aufzuladen.«
    Surfo Mallagan, der in aller Eile seine Reinigung zu Ende brachte, sah, dass St. Vains rechte Hand unter dem Fellumhang verschwand, und für den Bruchteil einer Sekunde bemerkte er ein metallenes Funkeln. Er sprang vor und riss Doc Ming an den Schultern zurück.
    »Was, zum ...«, rief der Heiler erschrocken und wütend zugleich.
    Der Kapitän lachte höhnisch auf. »Das habt ihr nicht erwartet, wie? Ich war darauf gefasst, dass es zu einer Meuterei kommen wird. Die ganze Zeit hindurch habe ich euch beobachtet. Was habt ihr eigentlich vor? Wollt ihr uns alle ins Unglück reißen? Oder liegt euch mehr daran, aus dem Schiff verbannt zu werden, wie unsere Vorfahren von der SOL verbannt wurden? Wir brauchen euch wirklich nicht mehr!«
    Doc Ming lachte plötzlich. »Lass dich nicht von ihm täuschen«, sagte er zu Mallagan. »Seine Waffe ist seit Jahrhunderten unbrauchbar.«
    Mallagan wusste, dass es noch einige der alten Waffen gab und dass sie genauso tot waren wie der Roboter, den der Heiler aufbewahrte. Aber gleichzeitig sah er ein leichtes Flimmern vor der Mündung des silbrig glänzenden Rohres und ein kleines rotes Licht am oberen Ende des Laufes. Sein Instinkt warnte ihn davor, dass ihm von diesem uralten Ding doch Gefahr drohte. Er zog den Heiler weiter von dem Kapitän weg.
    Doc Ming riss sich ärgerlich los. »Lass mich los!«, befahl er. »Und du, St. Vain! Zeig mir, was das Ding kann!«
    Höhnisch lachend drückte der Kapitän auf den Auslöser der Waffe. Das Flimmern vor der Öffnung verschwand, und das winzige Licht erlosch.
    »Ich gab dir die Waffe, damit du das Dorf vor einer großen Gefahr bewahren kannst«, sagte eine traurig klingende Stimme. »Stattdessen richtest du sie auf deine Artgenossen. Du zwingst mich, mein Geschenk zurückzunehmen.«
    St. Vain stand da wie vom Donner gerührt und starrte auf die Waffe in seiner Hand. Er schüttelte sie wütend und schleuderte sie schließlich von sich.
    »Das ist Betrug!«, schrie er in den blassen Himmel hinauf. »Du hast mich betrogen, Alter vom Berg. Ich verfluche dich und deine Geschenke!«
    Er lief davon, zurück zu seiner Kommandozentrale. Surfo Mallagan sah ihm wie erstarrt nach. Er verstand

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