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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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oft allein in den Dschungel ging – und sie war weit über hundert Jahre alt.
    »Es heißt, dass diese Tiere Glück bringen«, sagte er zu Scoutie. »Du solltest Tollpatsch behalten.«
    Sie warf ihm einen seltsamen Blick zu und setzte das Schnüffeltierchen auf den Boden zurück. »Er soll selbst entscheiden, bei wem er bleibt.«
    Halte dich an sie!, bat Mallagan in Gedanken. Sie braucht dich nötiger als ich!
    Ganz sicher konnte ein Schnüffeltierchen keine Gedanken lesen, und überhaupt zweifelte Mallagan daran, dass diese Wesen nur einen Funken Verstand besaßen – sie hätten sich sonst nicht so zutraulich gegeben. Aber er war doch beeindruckt, als Tollpatsch seine kleine Nase abwechselnd auf ihn selbst und auf Scoutie richtete und schließlich zielbewusst dem Mädchen folgte.
    Im Dorf war es ruhig. Die Jäger und einige Betschiden wechselten einander bei der Wache ab. Surfo Mallagan und seine Gefährten bekamen eine mehrstündige Schlafpause. Sie wurden jedoch lange vor Morgengrauen unsanft aus dem Schlaf gerissen, weil eine Horde von Chircools trotz der Wachen bis zwischen die Hütten vorgedrungen war.
    Der Vorfall war schnell beigelegt, wozu nicht zuletzt Scoutie beitrug. Während Mallagan und Faddon den Chircools den Weg abzuschneiden versuchten, blieb sie an der Treppe stehen und jagte den rasenden Bestien einen Pfeil nach dem anderen entgegen. Trotz der Dunkelheit traf sie mit beinahe jedem Schuss. Vier Chircools waren so schnell, dass sie Scoutie eigentlich hätten erreichen müssen, aber aus irgendeinem Grunde hielten sie die Jägerin nicht für eine geeignete Beute. Sie hetzten an ihr vorbei und boten ihr damit Gelegenheit, noch zwei Chircools zu töten.
    Natürlich war Scoutie eine hervorragende Jägerin, und das Ganze war nicht so ungewöhnlich, dass es Verdacht erregen konnte. Aber als Mallagan in die Hütte zurückkehrte, sah er, dass Scoutie die Hand unter die Fellbluse steckte und das Schnüffeltierchen hervorholte.
    »Komischer Kerl«, sagte sie verblüfft. »Vorhin hat er sich so fest an mich geklammert, dass ich ihn mitnehmen musste.«
    Tollpatsch war also bei ihr gewesen, als die Chircools sich so merkwürdig benahmen.
     
    Als am nächsten Morgen vier Horden von Chircools dem Dorf sehr nahe kamen, brachen etliche Betschiden in Panik aus. Sie waren friedliche Leute, die der Auseinandersetzung mit dem Dschungel schon deshalb aus dem Wege gingen, weil sie dort gezwungenerweise hätten töten müssen. Solange die Kämpfe zwischen den Jägern und ihrer Beute weitab vom Dorf stattfanden, konnten sie sich beruhigt ihren Illusionen hingeben.
    Bei Tagesanbruch zogen einige Jäger nach Osten. Was sie an Beute zurückbrachten, war kaum genug, um den ärgsten Hunger zu stillen.
    »Es muss etwas geschehen«, drängte der Heiler. »Wir haben keine Vorräte mehr, und was die Jäger bis jetzt gebracht wurde, ist zu wenig.«
    Scoutie tastete nach einer Beule, die sich an ihrer Schulter abzeichnete. »Wir werden mehr besorgen«, sagte sie.
    »Was hast du da?« Doc Ming warf ihr einen scharfen Blick zu. »Bist du verletzt?«
    Scoutie sah Surfo Mallagan Hilfe suchend an. Er nickte ihr beruhigend zu. »Es ist nur ein Schnüffeltierchen«, erklärte er. »Ich habe es gestern Abend gefunden.«
    Der Heiler schwieg sekundenlang. »Darf ich es sehen?«, fragte er dann überraschend sanft.
    »Ich weiß nicht, ob es hervorkommen wird.« Scoutie hob die Schultern.
    »Versuche es«, bat der Heiler.
    Tollpatsch hatte sich bisher nicht von Scoutie trennen wollen. Diesmal schien er allerdings der Ansicht zu sein, dass ihm eine kurze Trennung keinen Schaden zufügen würde. Es gelang ihr mühelos, die Hand unter den Bauch des Tierchens zu schieben und es hervorzuholen. Sie hielt Doc Ming das Schnüffeltierchen hin, aber er schüttelte den Kopf.
    »Du solltest es niemals aus der Hand geben«, sagte er. »Es muss sich auf dich einstellen können. Ich hoffe, du hast es nicht hochgehoben, bevor Scoutie es angefasst hat, Surfo!«
    »Nein«, sagte Mallagan überrascht. »Warum fragst du danach?«
    »Weil es wichtig ist.« Doc Ming sah Scoutie und das Schnüffeltierchen nachdenklich an. »Lass es an seinen Platz zurückkehren, Scoutie.«
    Er sah zu, wie das winzige Wesen unter dem Kragen der Fellbluse verschwand. Schließlich gab er sich einen Ruck.
    »Ich habe euch von dem alten Doc Mallagan erzählt«, sagte er. »Er besaß ebenfalls ein solches Tier, und er war überzeugt davon, dass er ihm in vielen Fällen sein Leben

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