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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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verdankte. Ich hielt das damals für einen Aberglauben, aber als wir die Chircools verfolgten, kamen mir Zweifel. Doc Mallagan schien im Voraus zu wissen, wo es für uns gefährlich wurde. Es war, als hätte er einen sechsten Sinn. Er behauptete, das läge an seinem Schnüffeltierchen, das ihn immer rechtzeitig warnte. Man mag darüber denken, wie man will, aber Doc Mallagan war einer der wenigen Jäger, die nicht irgendwo im Dschungel, sondern in ihrer Koje starben. Etwas später fand Ysabel ein solches Wesen, und die beiden sind seitdem unzertrennlich. Ysabel ist über hundertdreißig Jahre alt, aber sie geht allein in den Dschungel, und ich bin beinahe sicher, dass ihr dort niemals etwas zustoßen wird.«
    Die drei Jäger sahen den Heiler verwundert an.
    »Es ist nur ein Tier«, sagte Brether Faddon schließlich. »Es ist niedlich und nett, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Menschen beschützen könnte.«
    »Es könnte trotzdem so sein.« Scoutie lächelte plötzlich. »Als die Chircools in der Nacht die Dorfstraße entlanghetzten, da wollte ich ihnen genau wie ihr den Weg abschneiden. Doch dann hatte ich das Gefühl, dass das nicht gut sei. Ich richtete mich danach – und das Ergebnis kennt ihr.«
    »Du solltest von jetzt an auf solche Gefühle achten.« Doc Ming nickte auffordernd. »Je besser du dich auf das Schnüffeltierchen und diese Gefühle einstellst, desto öfter werden sich solche Dinge ereignen.« Er stand auf und deutete nach Osten. »Jetzt weiß ich, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Geht und bringt um Himmels etwas mit, was viel Fleisch hergibt. Ich werde auch andere Gruppen ausschicken. Sie sollen Früchte, Blätter und Wurzeln holen, so viele wie möglich. Ich fürchte, uns bleibt nicht mehr lange Zeit.«
    »Wir drei allein werden nicht viel heranschaffen können«, wandte Mallagan ein.
    »Das ist mir klar. Aber wen – außer euch – sollte ich jetzt wohl auf die Jagd schicken?«
     
    »Ich verstehe nicht, wozu wir St. Vain brauchen«, sagte Brether Faddon, während sie ihre Ausrüstung durchsahen und sich mit frischen Pfeilen versahen. »Doc Ming wäre ein besserer Kapitän.«
    »Du vergisst, dass der Kapitän gewählt wird«, bemerkte Mallagan. »Die Schiffsbewohner würden Doc Ming keine einzige Stimme geben.«
    »Könnt ihr an nichts anderes denken?« Scoutie reagierte ärgerlich. »Habt ihr schon völlig vergessen, dass Jörg und Djin verschwunden sind?«
    »Was hätten wir für die beiden in der Nacht tun sollen?«, fragte Mallagan.
    »Inzwischen ist nicht mehr Nacht!«
    »Da hast du völlig recht. Und weil das so ist, werden wir ganz nebenbei nach den beiden Ausschau halten.«
    Scoutie sah den Mann misstrauisch an. »Du willst mir hoffentlich nicht einreden, dass du das die ganze Zeit über vorhattest?«
    Mallagan seufzte. »Es war doch völlig klar, dass Doc Ming uns früher oder später losschicken würde. Da wir wissen, dass es im Westen von Chircools wimmelt, war auch klar, dass wir in die Richtung gehen werden, in die Jörg sich gewandt hat.«
    »Die Spur ist inzwischen alt«, gab Scoutie zu bedenken. »Wir hätten nicht so lange warten dürfen.«
    Mallagan sah sie schweigend an. Die Chance, dass sie die beiden Jungen lebend fanden, war ohnehin gering. Aus gutem Grund gingen fast ausnahmslos Dreierteams auf Jagd. Ein einzelner Jäger konnte sich eine gewisse Zeit durchschlagen, aber er würde keine große Beute ins Dorf bringen. Bei zwei Personen bestand die Gefahr, dass einer den Gefahren zum Opfer fiel und der andere zwar sich selbst, nicht aber die Beute retten konnte. Mehr als drei waren zu auffällig und lockten das Raubzeug an.
    Jörg Breiskoll war genau genommen allein, außerdem hatte er den kranken Jungen bei sich.
    Sie brachen auf und überquerten den Ackerstreifen, auf dem der Schlamm in der Hitze zu rissigen Schollen trocknete. Nach dem mit niedrigen Pflanzen bewachsenen Grenzstreifen tauchten sie in den dämmrigen Dschungel ein.
    »Wir sollten näher an die Schlucht herangehen«, bemerkte Scoutie. Mallagan ließ die Jägerin an sich vorbei.
    Scoutie blieb ab und zu stehen. Sie misstraute noch diesen Gefühlen, die sie in die eine oder andere Richtung zu drängen versuchten. Aber sie dachte an die Ratschläge des Heilers und gab am Ende jedes Mal nach. Als sie nach geraumer Zeit eine Stelle erreichten, wo der Boden weder von Pflanzen noch von faulenden Blättern bedeckt war, fanden sie Fußspuren. Zwei Betschiden waren hier entlanggegangen. Das

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