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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Spoodies halfen ihren Wirten. Die Schiffsbewohner hatten innerhalb dieser kurzen Zeit gelernt, die Wahrheit zu sehen und zu akzeptieren. Die Jäger waren im Begriff, ihren Ausnahmestatus zu verlieren – Mallagan dachte mit einer gewissen Wehmut daran, doch es war gut so.
    Er stand in der Astgabel eines bereits sehr breit gewordenen Weißrindenbaums und schaute hinab auf das Gebiet östlich des Dorfes.
    In der Nähe der Schlucht stand immer noch das weiße Raumschiff. Südlich davon war der Dschungel verschwunden, dort ragten Bauwerke auf. In den Gebäuden herrschten Maschinen, und sie würden auch bleiben, wenn das Schiff der Fremden startete. Die Kranen hatten einen Robotstützpunkt errichtet. Die nächste Chircool-Stampede mochte ruhig auf das Dorf zielen – die Tiere würden das kleine Volk der Betschiden nie wieder gefährden.
    Scoutie tauchte tief unter Mallagan auf und winkte ihm zu. Sie trug bereits die schmutzig braune Kleidung, die die Bewohner der ARSALOM den Jägern gegeben hatten. Das Schnüffeltierchen befand sich in Jörg Breiskolls Obhut.
    Mallagan kletterte nach unten und fühlte sich seltsam beklommen dabei. Er war überglücklich, dass die Wahl der Kranen auf ihn, Scoutie und Brether Faddon gefallen war, doch jetzt, im Augenblick des Abschieds, war er nicht so froh, wie er es erwartet hätte.
    »Von jeder Welt nehmen wir Söldner mit, die mit uns gemeinsam für die Herzöge von Krandhor arbeiten«, hatte der Krane ihnen durch Douc Langur übermitteln lassen. »Euer Volk ist klein. Die, die hier leben, sollen im Schutz des Robotstützpunkts den Planeten verwalten. Auch wenn das in diesem Fall wenig Mühe machen wird, sind wir eurer geringen Zahl wegen gezwungen, nur drei Söldner an Bord zu nehmen. Unsere Wahl ist auf dich und deine beiden Jagdgefährten gefallen.«
    Der Krane hatte keineswegs den Anschein zu erwecken versucht, dass diese Wahl gleichzeitig eine Auszeichnung bedeutete.
    Für die drei ehemaligen Jäger sah es anders aus. Zu ihrer Überraschung mussten sie feststellen, dass sie im Grunde Sehnsucht nach dem Weltraum empfunden hatten.
    Jetzt waren Stimmen da, die diese Sehnsucht schürten. Da waren die Kranen, groß und stolz. Die Lysker, die düster und schweigsam umherwandelten. Die Prodheimer-Fenken, die verspielt und schwatzend im Dorf herumtollten und ihre betörend feinen Pelze in der Sonne plusterten. Die Tarts, schwerfällig wie seltsame Gestalten in silbernen Rüstungen.
    Nicht zuletzt aber schürte Douc Langur, der Alte vom Berg, die Sehnsucht. Die Jäger hatten ihn mit Fragen bestürmt, doch er hatte kaum eine beantwortet. Niemand kannte den Grund für seine Schweigsamkeit. Warum die Vorfahren der Betschiden von Bord der SOL gewiesen worden waren, warum er ihnen gefolgt war – er verriet es nicht.
    Surfo Mallagan und Scoutie gingen auf das Schiff der Fremden zu. Die Betschiden hatten sich nahezu vollzählig versammelt.
    »Sucht nach der SOL!«, flüsterte Doc Ming ihnen zu.
    Die Jäger lächelten. Nichts anderes hatten sie vor. Sie würden an Bord des weißen Schiffes tun, was immer man von ihnen verlangte, aber niemals würde jemand sie davon abbringen können, dem Geheimnis ihrer Herkunft nachzuspüren, heimlich natürlich, denn sie waren der Ansicht, dass die SOL mit dem Herzogtum von Krandhor nichts zu tun hatte.
    In der Dorfmitte stieß Brether Faddon zu Mallagan und Scoutie. Und jenseits der letzten Hütten wartete Douc Langur.
    »Ich glaube nicht, dass wir die Dienste deines Translators jetzt noch brauchen«, sagte Scoutie – die drei »Raumfahrer« hatten vieles dazugelernt.
    Douc Langur schwieg und marschierte im Passgang neben den drei Betschiden her. Sie erreichten die schneeweiße Rampe und spürten die wehmütigen und neidvollen Blicke der Dorfbewohner.
    »Es wird Zeit, dass ihr kommt«, bemerkte der Krane, der an der Schleuse Wache hielt.
    »Ich möchte euch bitten, mich mitzunehmen!«, pfiff Douc Langur. »Ich habe bereits mit Kommandant Zarnstätter darüber gesprochen.«
    Der Krane wandte sich für einen Augenblick ab. »Komm an Bord«, sagte er schließlich.
    Die Schleuse blieb hinter ihnen zurück. Sie gingen durch die weißen, sauberen Korridore.
    Wenig später erhob sich das weiße Schiff und stieg in den Himmel von Chircool empor.

22.
     
     
    Eine seltsame Stimmung hatte die drei Betschiden von Chircool erfasst. Nach einer eigentümlichen Schulung sprachen sie nun Krandhorjan, das im Herzogtum von Krandhor und damit im weißen Schiff geläufige

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