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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Alte deutete auf den Wolfslöwen. »Er erklärte mir eben, dass es in seltenen Fällen zu Überreaktionen kommen kann.«
    Der Krane nahm das Gerät an sich.
    »Berichte genau, was mit deinem Freund geschehen ist!«, bat er, und seine Stimme klang seltsam – bewegt und beunruhigt, aber auch sehr mitleidig. Die Art und Weise, in der die Bitte gestellt wurde, nahm dem Heiler den Wind aus den Segeln, und er redete sachlich, ohne jede Anklage, über Foljor und dessen Tod.
    »Es gibt Wesen, die aus der Symbiose mit einem Spoodie keinen Gewinn ziehen können«, sagte der Krane nach einer Weile. »Andere gewinnen ein Übermaß an Kraft und Klugheit, mit dem sie nicht fertig werden.«
    »Mir ist die erste Möglichkeit angenehmer«, murmelte Doc Ming unbehaglich.
    »Uns ebenfalls«, versicherte der Krane. »Zum Glück kommt es zu Überreaktionen so selten, dass die Zahl der Opfer in keinem Verhältnis zu der der Gewinner steht.«
    »Das ist für Foljors Angehörige sicher ein großer Trost«, versetzte Doc Ming bissig.
    »Wir werden uns bei ihnen entschuldigen und unser Bestes geben, damit sie den Verlust verschmerzen können.«
    Ming sah den Wolfslöwen misstrauisch an. Er hatte den Verdacht, dass dieses Wesen ihn zum Besten halten wollte.
    »Was geschieht, wenn jemand seinen Spoodie wieder loswerden möchte?«, fragte Brether Faddon plötzlich.
    »Das ist niemals vorgekommen«, behauptete der Krane. »Einige eurer Artgenossen können euch das schon jetzt bestätigen. Wer einmal einen Spoodie hatte, der setzt alles daran, so schnell wie möglich einen neuen zu bekommen, wenn sein Symbiont stirbt.«
    »Stirbt er denn wirklich?«, hakte Surfo Mallagan sofort nach. »Freiwillig, ohne dass jemand dem nachhilft?«
    »Ja, leider.«
    »Wie lange dauert es bis dahin?«
    »Die Frage ist schwierig zu beantworten. Jedes Volk hat einen eigenen Begriff von der Zeit. Douc Langur ...«
    Der Krane und der Alte vom Berg tauschten eine Unzahl von Fragen und Antworten aus, die allesamt sehr kurz waren und ausschließlich aus Zahlen zu bestehen schienen. Während dieser sonderbaren Unterhaltung zog der Alte eine kleine Kugel aus einer Gürteltasche. Die Kugel fungierte als weiterer Gesprächspartner, was die Jäger noch mehr verwirrte.
    »Es dauert etwa sieben Jahre – nach eurer Zeitrechnung«, erklärte der Krane endlich. »Dann fallen die Spoodies von euch ab.«
    »Du behauptest, dass es für uns gut wäre, einen Symbionten zu haben«, mischte Jörg Breiskoll sich ein. »Wenn das so ist – warum habt ihr uns das nicht rechtzeitig erklärt? Warum habt ihr unseren Freunden zwangsweise Spoodies eingesetzt?«
    »Es hatte keinen Sinn, euch etwas zu erklären.«
    Sekundenlang herrschte Stille in dem viel zu hellen weißen Raum. Selbst der Alte vom Berg schien wegen der – möglicherweise ungewollt – arroganten Bemerkung des Kranen betroffen zu sein.
    Der Kater starrte den Fremden unverwandt an. »Du weißt selbst nicht, wozu die Spoodies wirklich dienen!«, stellte er fest.
    Der Krane zuckte zusammen, dann stieß er einen rauen, bellenden Laut aus. Der Alte vom Berg hob in einer abwehrenden Geste die Greifklaue, in der er das Gerät trug, das mehrere Sprachen kannte.
    Im nächsten Moment flogen Türen auf, und mehrere der kleinen blaupelzigen Wesen stürmten herein. Sie erwiesen sich als erstaunlich kräftig. Es bereitete einem solchen Geschöpf keine Mühe, einen Betschiden niederzuhalten, während ein zweites Pelzwesen einen kleinen Kasten öffnete. Aus diesem Kasten kam dann ein Spoodie hervor, silbrig schimmernd, auf acht flinken Beinen schnell seinem Gefängnis entschlüpfend. Die Spoodies huschten so unglaublich schnell über die Haut der Jäger, dass diese kaum spürten, wohin die winzigen Wesen sich wandten.
    Erst über der großen Fontanelle machten die Spoodies halt und fanden jene Stelle, die für sie am günstigsten war. Einige waren so eifrig, dass sie mithilfe ihrer Saugrüssel die Haut des Wirtes durchdrangen und ihre schlanken Körper hinterherschoben, ehe die blau bepelzten Fremden eingreifen konnten. Doch die meisten ließen sich mehr Zeit. Dann setzten die Fremden ihre winzigen Messerchen an und zogen damit einen Halbkreis direkt vor den Spoodies. Die silbrigen Symbionten schoben sich schnell und zielstrebig in die kaum blutende Wunde hinein.
    Erst wenige Tage waren vergangen. Wenn Surfo Mallagan darüber nachdachte, wurde ihm ein wenig schwindlig.
    Mittlerweile wusste er, dass der Krane die Wahrheit gesagt hatte. Die

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