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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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beigetragen, mich in Schwierigkeiten zu bringen, wenn die geringste Gefahr dafür bestanden hätte«, versetzte Rhodan heftig.
    Bull breitete die Arme aus. »Was ist eigentlich mit dir los, Perry? An allem kritisierst du herum, niemand kann dir etwas recht machen.«
    Rhodan blickte durch den Freund hindurch. Er dachte an Carfesch und viele andere Dinge gleichzeitig. »Hast du wenigstens das Auge mitgebracht?«
    »Nein«, gestand Bull kopfschüttelnd. »Ich dachte an eine Falle.«
    »Wir alle sitzen in einer Falle«, gab Rhodan zurück. »In einer gigantischen Falle, der wir nur entrinnen können, wenn wir uns immer weiter aus ihr hervorwagen.«
     
    Nach ihrer Rückkehr in den Verwaltungstrakt von Imperium-Alpha bat Perry Rhodan seinen Freund, ihn allein zu lassen. Bull kam dieser Bitte nur zögernd nach.
    Rhodan schaltete die gesamte Kommunikation in seinen Privaträumen ab und verriegelte die Türen. Er holte Laires Auge aus einem Zeitsafe hervor. In den vergangenen Wochen hatte er es oft in den Händen gehalten, ohne jedoch hindurchblicken oder gar einen distanzlosen Schritt damit machen zu können.
    Er war nicht auf den Gedanken gekommen, dass das Versagen des Roboterauges seine Schuld sein könnte, doch nun schätzte er die Dinge etwas anders ein. Zweifellos befand er sich in einer persönlichen Krise; er klammerte sich an Gegebenheiten, die nur ihn betrafen und seinen Blick für kommende Ereignisse trübten.
    Er legte das Auge vor sich auf den Tisch. Carfesch hatte ihm empfohlen, zu versuchen, das Ziel damit zu erreichen. Aber wollte er das überhaupt?
    Er wurde abgelenkt, als der Mausbiber Gucky materialisierte.
    »Wenn sich jemand einschließt, sollte man sich um ihn kümmern«, platzte der Ilt heraus. »Unser gemeinsamer Freund ist so in Sorge um dich, dass er meinte, ich solle nach dir sehen.«
    Anstatt aufzubrausen, lehnte Rhodan sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Willst du in meinen Gedanken lesen, Gucky?«
    Der Mausbiber kratzte sich hinter einem Ohr und räusperte sich. »Das versuche ich schon geraume Zeit«, gestand er.
    Rhodan winkte ab. »Vergiss nicht, dass ich mentalstabilisiert bin. Ich versuche trotzdem, dir mein Bewusstsein zu öffnen.«
    Der Ilt schwang sich auf den Tisch und blieb auf der Kante hocken. »Weil du von mir Antworten auf gewisse Fragen erhoffst«, riet er.
    Rhodan nickte.
    »Führst du gelegentlich Meditationen durch, um mit dir und deiner Umgebung ins Reine zu kommen?«
    »Häufig, aber ich kann mich in letzter Zeit nur schwer konzentrieren.«
    Telekinetisch strich der Ilt Rhodan über das Gesicht. »Es kann sein, dass ich auf Dinge stoße, die dir nicht gefallen werden«, gab er zu bedenken. »Manchmal ist es besser, so etwas mit sich selbst auszumachen.«
    »Ich fürchte, dazu habe ich keine Zeit«
    »Gut.«
    Sie schwiegen. Rhodan versuchte, sich auf einen unwichtigen Gegenstand zu konzentrieren und dabei sein Bewusstsein weit zu öffnen. Es gelang ihm nur zögernd, aber nach einiger Zeit fühlte er eine gewisse Schwere des eigenen Körpers, die mit einer Losgelöstheit der Gedanken einherging.
    Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Gucky ihn gegen die Schulter stupste. Er zuckte zusammen und richtete sich auf. Betroffen sah er, wie verwirrt Gucky war. Der Ilt schien zu zögern. Rhodan drängte ihn nicht, sondern wartete geduldig, dass der Kleine das Wort ergriff.
    »Dein Dilemma scheint die Unsterblichkeit zu sein«, sagte Gucky endlich. »Du hast das erkannt, legst es aber falsch aus. Es ist nicht so, dass dir der Weg zurück und nach unten versperrt ist, sondern umgekehrt.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Rhodan.
    »Du glaubst, dass deine Unsterblichkeit dir den Zugang zu deinen Mitmenschen versperrt. Das trifft schon deshalb nicht zu, weil du in der Lage bist, Menschen zu lieben, egal wer oder was sie sind. Dein eigener Körper ist die Sperre.«
    Rhodan schloss die Augen.
    »Im kollektiven Bewusstseinsverband von ES könntest du glücklich werden«, fuhr Gucky fort. »Du müsstest dazu Vanne, Rorvic, Kakuta und allen anderen folgen und dich in ES integrieren.«
    »Das kann ich nicht!«, rief Rhodan bestürzt.
    »Ich weiß.« Der Ilt nickte bekümmert. »Das ist dein Dilemma. Bereit zu sein für eine Transformation und sie nicht durchführen zu können muss schrecklich sein. Aber du wirst darüber hinwegkommen.«
    Rhodans Gedanken eilten weit in die Vergangenheit zurück. »Früher haben sich Menschen umgebracht, um in den Besitz der körperlichen

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