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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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belastet und verwirrt«, sagte ES. »Deshalb muss ich dir eine Pause gönnen. Außerdem ist es nicht gut, wenn du zu lange im Kollektiv integriert bleibst. Die Rückkehr könnte dir schwerer fallen als erwartet oder gar unmöglich werden.«
    Rhodan wollte protestieren, denn er sah nicht ein, dass der Informationsfluss ausgerechnet jetzt unterbrochen werden sollte. ES machte jedoch nicht den Eindruck, als wollte es sich nach den Wünschen des Terraners richten.
    Noch eine Frage!, forderte Rhodan hastig. Als du mir bei meinem Besuch auf Wanderer eine Chance einräumtest, hast du von zwanzigtausend Jahren gesprochen, um sie zu nutzen.
    »Es war ein willkürlich gewählter Zeitraum, der dir verständlich machen sollte, was es bedeutet, in kosmischen Maßstäben zu denken.«
    Zwanzigtausend Jahre! Mit einem Schlag verstand Perry Rhodan. Zwanzigtausend Jahre – die Zeit, die uns bleibt, um uns zu einer Superintelligenz zu entwickeln. Das hast du damals gemeint.
    »Nun hast du mich verstanden.«
    Rhodan spürte eine Berührung, die einem heftigen körperlichen Schlag gleichkam, dann wurde er in die im ersten Augenblick unerträgliche Enge gedrückt, die sein Körper war.
    Er lag auf dem Boden in seiner Unterkunft.
    Was hatte ES damals auf Wanderer über die Unsterblichkeit gesagt?
    »Du erwartest Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? Alle organischen Wesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist die Entstofflichung. Einmal wirst du froh sein, deinen Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können.«
    Mein Gott!, dachte Rhodan. Nun verstehe ich auch das. Und wie ich es verstehe.
     
    Nach einer Weile kam Carfesch herein, half Rhodan auf die Beine, bereitete ihm eine Mahlzeit und versuchte, ihn durch belanglose Gespräche von seiner Niedergeschlagenheit zu befreien.
    »Macht es dir nichts aus, immer wieder aus dem Kollektiv herauszukommen?«, fragte Rhodan.
    »Es ist nur vorübergehend«, antwortete Carfesch lakonisch. »Außerdem bin ich ein Narziss und freue mich jedes Mal, wenn ich mich in meinem ursprünglichen Körper sehe.«
    Rhodan lachte. »Wir kennen uns bereits länger, nicht wahr?«
    »Seit du ein Junge warst.«
    Der Gesichtsausdruck des Gesandten verriet Rhodan deutlich, dass er nicht mehr darüber erfahren würde, deshalb stellte er keine weiteren Fragen.
    Carfesch gelang es, Rhodan für die Umgebung auf EDEN II zu interessieren, und er führte ihn überall herum. Eine phantastische Welt erschloss sich dem Terraner. Ab und zu trafen sie auf Bewusstseinsprojektionen, in der Regel waren es ehemalige Konzepte, die das Kollektiv von ES verließen, um Aufgaben auf EDEN II auszuführen.
    Carfesch wurde Rhodan immer sympathischer. »Woher kommst du eigentlich, Carfesch?«, fragte der Terraner, als sie in die Unterkunft zurückkehrten.
    Die tiefblauen Augen richteten sich auf Rhodan, als könnten sie mühelos durch ihn hindurchsehen. »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Carfesch, und seiner Stimme haftete ein trauriger Klang an. »Ursprünglich war ich ein Gesandter des Kosmokraten Tiryk.«
    Rhodan hielt den Atem an. »Du kennst einen Kosmokraten persönlich?«
    Carfesch schüttelte den Kopf. »Das wäre schlecht möglich«, erwiderte er rätselhaft.
    Bevor Rhodan weitere Fragen stellen konnte, rührte etwas an sein Bewusstsein. ES meldete sich. Rhodan wusste sofort, dass der Zeitpunkt gekommen war, ein zweites Mal in das Bewusstseinskollektiv integriert zu werden.
    »ES ruft mich«, teilte er Carfesch mit. »Wir haben vielleicht noch Gelegenheit, unsere Gespräche fortzusetzen.«
    Carfesch machte einen nachdenklichen Eindruck. »Ich überlege gerade, ob ich den Menschen hilfreich sein könnte, beim Aufbau der Kosmischen Hanse beispielsweise.«
    »Du würdest ES verlassen, um uns zur Seite zu stehen?«
    Carfesch trat nahe an ihn heran und berührte ihn mit den Enden seiner Krallen. Rhodan spürte ein seltsames Prickeln auf der Haut.
    »Ja«, sagte Carfesch. »Das würde ich.«
     
    Nachdem Rhodan sich abermals in das Bewusstseinskollektiv integriert hatte, spürte er, dass ES einen abwesenden Eindruck machte. Das Geisteswesen schien mit schwerwiegenden Problemen befasst zu sein.
    »Wir müssen deinen Besuch verkürzen, Perry Rhodan«, erklang es nach einer Weile. »Die Schwierigkeiten sind größer als befürchtet. Ich muss Seth-Apophis meine volle Aufmerksamkeit zuwenden.«
    Werde ich keine Informationen mehr erhalten?, fragte Rhodan enttäuscht.
    »So viel

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