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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Positronik.
    »Mischt sich Albert in alles ein?«, fragte Rhodan.
    »Er tut, was er will.«
    »Wohin bin ich da geraten?« Aerts stöhnte und bedachte Rhodan mit einem vorwurfsvollen Blick. »Gibt es auf Mardi-Gras wenigstens eine Vergnügungsmöglichkeit?«
    »Du wirst bestimmt auf deine Rechnung kommen«, sagte Rhodan. »Deine Anlagen kommen sicher noch zum Tragen.«
    »Rhodan meint meine kriminelle Veranlagung«, ergänzte Aerts und verwirrte Ragon damit noch mehr.
    Der Stellvertreter der Kontorchefin führte die Besucher zu einer Kontrollwand. Nur die Hälfte der Monitoren war in Betrieb.
    »Wir haben keinen Einfluss mehr auf das Beobachtungsnetz«, berichtete Ragon. »Informationen über einen bestimmten Sektor zu erhalten ist zum Glücksspiel geworden. Erst vor wenigen Minuten habe ich von Albert erfahren, dass es in einem Labor zur Katastrophe gekommen sein soll, die sechs Menschen gefordert hat. Fünf Angestellte des Kontors und ein Buchhalter namens Kredo Harven ...«
    »Harven ist tot?«, entfuhr es Rhodan.
    »Das ist eine dieser Falschmeldungen«, sagte Ragon. »Ich habe gleich darauf von einem Augenzeugen der Katastrophe erfahren, dass die sechs sich über einen Transmitter gerettet haben – obwohl die Positronik alles daransetzte, sie zu töten. So weit sind wir schon! Alja war übrigens an Ort und Stelle, sie kann dir Hintergrundinformationen geben. Soviel ich weiß, wurde in dem Labor daran gearbeitet, die Fehlerquelle zu finden. Und das hat Albert gar nicht gern.«
    Rhodan nickte. Dies war der erste bedrohliche Fall in der Geschichte der Kosmischen Hanse.
    Rhodan erfuhr haarsträubende Dinge, über die sich im HQ Hanse bislang niemand ein richtiges Bild machte. Sogar der Raumhafenbetrieb war längst lahmgelegt und die Stadt inzwischen verlassen. Die Einwohner von Hades hatten sich in die Wildnis zurückgezogen und lebten unter primitivsten Bedingungen in einem Camp.
    Rhodan stellte sich vor, wie es in Terrania sein würde, wenn das positronische System zusammenbrach. Die Vorfälle von Mardi-Gras auf Terra übertragen – oder auf ein anderes Ballungszentrum der Zivilisation –, das war sein eigentlicher Albtraum.
     
    »Euer Albert ist ein Killer«, sagte Aerts. »Trotzdem solltet ihr nicht den Fehler begehen, die Positronik zu verteufeln. Du weißt, wovon ich spreche, Perry. Und du weißt, dass keine Positronik in der Lage ist, von sich aus zur Mordmaschine zu werden. Dahinter steckt ein kriminell veranlagtes Gehirn. Hätte ich den Plan gefasst, die Kosmische Hanse um einige Milliarden zu erleichtern, wäre ich nicht anders vorgegangen. Ich hätte den Hebel ebenfalls bei einer Kontor-Positronik angesetzt.«
    »Wer ist dieser Mann?«, fragte Ragon unbehaglich.
    »Ein unbedeutender Krimineller in der überwiegend so heilen menschlichen Gesellschaft«, antwortete Aerts. »Falls du mich deshalb verachtest, ist es mir egal, denn die Gesellschaft braucht Elemente wie mich. Es würde mich nicht wundern, wenn meine Fähigkeiten schon wieder gebraucht würden.«
    »Du gehst mit deinen Ansichten zu oft hausieren.« Rhodan wies seinen Begleiter ungewohnt schroff zurecht. »Damit stiftest du nur Verwirrung.«
    Aerts gähnte demonstrativ, doch im nächsten Moment straffte er sich und zwirbelte seinen kümmerlichen Oberlippenbart. Rhodan folgte Aerts' Blick und wandte sich um.
    Die Frau in der Hanse-Kombination, die rasch näher kam, war groß und gut proportioniert. Ihr rotes Haar war kurz geschnitten, ganz so, als hätte sie sich Reginald Bull zum Vorbild genommen. Als sie Rhodan sah, erschien ein befreiendes Lächeln auf ihrem Gesicht.
    »Ich dachte schon, dass Albert mich nur zum Narren hält, als er deine Ankunft meldete«, sagte Alja Symens. »Der Positronik sollte man am besten gar nichts mehr glauben.«
    »Ich wollte sofort kommen, als ich von euren Schwierigkeiten erfuhr«, sagte Rhodan. »Aber andere Dinge haben keinen Aufschub erlaubt.«
    »Unsere Lage ist sehr ernst«, sagte die Kontorchefin.
    »Ich wurde schon in groben Zügen informiert«, entgegnete Rhodan. »Ein Team hat also die Forschungsarbeit aufgenommen?«
    »Viel ist noch nicht herausgekommen, weil Albert das Labor angreifen ließ. Immerhin konnten unsere Leute sich in Sicherheit bringen. Andernfalls ...«
    »Ich weise diese Anschuldigung zurück!«, erklang die Stimme der Positronik. »Eine Handlung, wie sie mir angelastet wird, könnte ich nicht begehen.«
    »So ist es richtig, Albert!«, rief Aerts. »Leugnen ist immer die beste

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