Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
sich ihnen entgegenstellen können, in dem Fall wäre es zweifellos zur bewaffneten Auseinandersetzung gekommen. Also hatte er sich ihren Wünschen gebeugt. Die VACCOM würde sich jedoch nicht weit entfernen, dafür hatte er gesorgt.
    Ein schriller Warnpfiff ließ Dabonudzer aufhorchen. Sein Blick auf die Zeitkontrolle war ein Reflex, den er nicht mehr unterdrücken konnte. Von den viereinhalb Minuten waren nicht einmal zwei vergangen, aber schon flammte ein Meer von Warnmeldungen auf. Er wandte sich dem Platz des Piloten zu, ignorierte Mallagan und las die Messgeräte ab.
    Das Problem war unverkennbar; Dabonudzer brauchte auf die Wirkung seines Störprogramms nicht zu warten. Jemand hatte ihm die Arbeit abgenommen, denn der Kurs der VACCOM war kritisch gestört.
     
    Der Zweite Kommandant ignorierte Mallagans ungeduldige Fragen. Sein Blick wich nicht für eine Zehntelsekunde von den Messgeräten, während er hastig eine Schaltung nach der anderen vornahm. Als gleich darauf das Grau der Zeitspur dem Anblick des gewohnten Weltraums wich, atmete er auf. Das Korpuskulartriebwerk bremste die VACCOM mit Höchstleistung.
    Dabonudzer lächelte, weil Mallagan plötzlich vor ihm stand und die Waffe auf ihn richtete. »Schieß ruhig, du Narr«, spie der Krane hervor. »Dann musst du dir über die Zukunft keine Gedanken mehr machen.«
    »Ich schieße, verlass dich drauf«, drohte der Betschide. »Es sei denn, du gibst mir eine plausible Erklärung.«
    »Wir sind auf dem falschen Kurs.« Dabonudzer wies auf die Geräte.
    »Wie kann das sein? Du selbst hast den Flug programmiert und eine Ewigkeit gebraucht, um dich zu überzeugen, dass alles korrekt ist.«
    Der Krane stand so plötzlich auf, dass Surfo Mallagan einen Schritt zurückwich und den Strahler bedrohlich hob. Aber Dabonudzer wandte sich nur an Scoutie. »Du scheinst die Vernünftigste zu sein«, bemerkte er hastig. »Halte mir den Verrückten vom Leib! Die VACCOM schlägt einen Kurs ein, über den ich keine Kontrolle habe. Wir müssen den Fehler berichtigen, sonst ist unser Leben nichts mehr wert.«
    »Surfo, lass ihn in Ruhe!«, verlangte Scoutie.
    »Der Kerl führt uns hinters Licht«, knurrte Mallagan. »Er betrügt uns.«
    »Red keinen Unsinn!«, sagte Scoutie ungewohnt heftig. »Du weißt, dass er recht hat.«
    Dabonudzer forderte eine Darstellung des Speicherbereichs an. Was er sah, waren eindeutig die Koordinaten des Nestes der Achten Flotte. Aber sie wurden nicht verarbeitet. Der Speicherbereich enthielt einen falschen Querverweis. Schnell fand der Zweite Kommandant heraus, dass das Boot, anstatt in Richtung des Nestes zu fliegen, sich von diesem entfernt hatte.
     
    Surfo Mallagan brauste auf, als Dabonudzer den Sachverhalt erläuterte, doch Scoutie beruhigte ihn rasch. »Was bedeutet das für uns?«, fragte sie.
    »Einen Zeitverlust«, antwortete der Krane gelassen. »Es kann sein, dass die korrekten Daten von Hand neu eingegeben werden müssen.«
    »Können wir zum Wrack der SANTONMAR zurückkehren?«
    Die Frage überraschte Dabonudzer. Er hatte nicht erwartet, dass die Betschiden an diese Möglichkeit überhaupt einen Gedanken verschwendeten. »Vorerst nicht einmal das«, sagte er. »Sobald die VACCOM in die Zeitbahn eintritt, richtet sie ihren Kurs nach den manipulierten Daten. Wohin, das werde ich in Kürze ermittelt haben.«
    Minuten später waren die illegalen Koordinaten identifiziert. Sie bezeichneten einen Bereich mehr als fünfhundert Lichtjahre von der SANTONMAR entfernt, in einem Sektor mit geringer Materiedichte. Für die VACCOM lag dieses Gebiet außerhalb ihrer Reichweite.
    Am diesseitigen Rand des sternenarmen Sektors verzeichnete der Katalog vier Stellarobjekte, von denen drei lediglich Standardbezeichnungen hatten. Die vierte Sonne trug den Namen Felloy und wurde von mehreren Planeten umkreist, von denen einer, Cratcan, der Standort eines kranischen Stützpunkts war. Der illegal geplante Kurs der VACCOM hätte in einem Abstand von vierzig Lichtjahren am Felloy-System vorbeigeführt.
    Zwischen dem Wrack der SANTONMAR und Felloy lagen 431 Lichtjahre. Dabonudzer erkannte sofort die sich ihm bietende Möglichkeit. Er brauchte den Kursvektor nur geringfügig zu ändern, um Felloy zu erreichen, mit wesentlich geringerem Aufwand als für einen Flug in Richtung des Nestes der Achten Flotte.
     
    Langsam schritt Surfo Mallagan den schmalen Korridor entlang bis zur Steuerbordschleuse der VACCOM. Er blieb erst dicht vor der Schleuse stehen – und

Weitere Kostenlose Bücher