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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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lag.
    Sie marschierten den ganzen Tag und erreichten vor Einbruch der Dunkelheit den Rand der Wüste. Das Gelände stieg vorerst nur langsam an, aber der Boden verriet Feuchtigkeit. Zwischen den ersten vereinzelten Felsen wuchs Vegetation.
    Betschiden und Tarts hielten in dieser Nacht abwechselnd Wache. Als die Reihe an Mallagan war und er sich so weit vom Feuer entfernte, dass ihn der Glutschein nicht störte, glaubte er zwei kleine Sterne zu sehen, die zwischen den anderen hindurchzogen und am Horizont verschwanden. Wahrscheinlich handelte es sich um Raumschiffe der Kranen, die Patrouille flogen, Hunderte von Kilometern hoch.
     
    Der neue Tag war angebrochen. Das felsig werdende Gelände machte es schwieriger, Spuren der Fahrzeuge zu finden. Aus dem Weg wurde ein Pfad, aber er blieb noch breit genug. Rechts fiel der Hang steil ab, in der Tiefe tobte ein Wildwasser. Noch vor der Wüste versickerte es jedoch.
    »Bis zum Pass ist es nicht mehr weit«, sagte Lordos, als Mallagan ihn danach fragte. »Soweit ich die Karten in Erinnerung habe, gibt es dort ein kleines Plateau. Danach geht es in die Ebene hinab. Wir werden vielleicht schon die höchsten Spitzen der Türme von Cratcan sehen können.«
    Sie erreichten die Passhöhe, als die Sonne schon hinter dem Horizont versank. Die Katastrophe, von der die verschollene Stützpunktbesatzung betroffen worden war, wurde mit einem Mal deutlich. Das Plateau sah aus, als sei ein großer Meteorit eingeschlagen und habe einen riesigen Krater in den Felsen gerissen. Weit verstreut lagen die zerfetzten Wracks der gesuchten Fahrzeuge herum. Niemand hatte das Unglück überlebt.
    Mallagan schaute sich ausgiebig um. »Das war kein Meteorit«, sagte er schließlich zu Lordos, der seine Erschütterung kaum verbergen konnte. »Brand- und Explosionsspuren sind unverkennbar. Hier gab es eine gewaltige konventionelle Detonation und einen heftigen Energieausbruch.«
    »Ein Torpedo der Kanimooren!« Lordos ließ sich auf einen Felsbrocken sinken. »Ich habe es geahnt. Es muss ihnen gelungen sein, im Netz der Wachflotte eine Lücke zu finden, und eines ihrer Schiffe schoss den Torpedo ab.«
    »Die Angreifer hätten niemals fliehen können, außerdem wären sie spätestens dabei bemerkt worden«, widersprach Garost. »Ich bin der Meinung, das Schiff befindet sich noch auf Cratcan und seine Besatzung wartet auf eine bessere Gelegenheit. Zur Flucht – oder für weitere Sabotageakte. Hoffentlich werden wir nicht das Ziel des nächsten Feuerschlags.«
    »Wir haben keine Fahrzeuge«, sagte Lordos beruhigend. »Mit ihren Ortungen registrieren die Kanimooren größere Metallmassen, mehr nicht. Wir übernachten hier wie geplant.«
    Sie zogen sich zwischen die Felsblöcke zurück, die einigermaßen Deckung boten. Schon das Gefühl, von Felsen umgeben zu sein, wirkte angenehm.
     
    Certhaytlin geriet immer mehr in die Klemme. Ein leitender Offizier des militärischen Hauptquartiers hatte sich zur Routine-Berichterstattung gemeldet. Doch unvermittelt schwenkte der Mann um. »Das Schicksal der verschollenen Stützpunktbesatzung in der Scallnag-Wüste ist nach wie vor ungeklärt. Lordos' Suchtrupp wurde ebenfalls als vermisst gemeldet. Das militärische Kommando ist nach diesen Vorfällen der Ansicht, dass mehr dahintersteckt als natürliche Phänomene oder andere Gefahren, von denen es dort genügend gibt. Wir empfehlen daher eine intensive Nachforschung mit militärischen Mitteln.«
    Certhaytlin wusste, dass er früher oder später diesen Vorschlägen zustimmen musste, wollte er keinen Verdacht erregen. »Wir warten noch zwei Tage«, schlug er daher vor. »In der Zwischenzeit stellen wir eine kampfstarke Truppe auf, die mit gepanzerten Fahrzeugen ausgerüstet wird. Zwei Expeditionen können nicht spurlos verschwinden.«
    »Dieser Meinung sind wir ebenfalls«, pflichtete der Offizier bei. »Wir vermuten sogar, dass es den Kanimooren gelungen ist, einen Stützpunkt in der Wüste oder im Gebirge zu errichten. Er muss gefunden und vernichtet werden.«
    »Je eher, desto besser«, bestätigte Certhaytlin, wenngleich er nicht an einen Stützpunkt der Kanimooren glaubte. Vielmehr: Er wollte nicht daran glauben.
    »In zwei Tagen steht das Sonderkommando bereit!«, fuhr er fort. »Die Blockade um Cratcan muss umgehend verstärkt werden! Das wäre vorerst alles.« Certhaytlin kratzte sich die Schuppenhaut als Zeichen, dass alles gesagt sei.
    Als er wieder allein war, überkam den Kranen die Sorge um sein eigenes

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