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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Schicksal. Er hatte vorschnell auf die drei Fremden reagiert. Die Einsicht, das ahnte er, kam zu spät.

20.
     
    Die Nacht war ruhig verlaufen, aber schon kurz nach dem Aufbruch bemerkte Scoutie für Sekunden einen winzigen hellen Punkt in großer Höhe. Dann war alles wie zuvor.
    »Wir sind bislang unentdeckt geblieben, also wird es wohl auch kein Suchgleiter gewesen sein«, sagte Lordos nachdenklich.
    »Ein Späher der Kanimooren?«, fragte Mallagan. »Wenn Certhaytlin die Suchaktion bewusst verzögert ...« Er ließ den Satz offen. Auch so war klar, wo er die Bedrohung sah.
    Lordos deutete hinab in die Daroque-Ebene. »Wie müssen uns beeilen! Je eher wir den Fluss Yandiri erreichen, desto besser für uns.«
    Kurze Zeit später dröhnte hinter ihnen eine schwere Explosion, eine heiße Druckwelle fegte über sie hinweg.
    Der Pass war zerstört worden, und eigentlich war es unmöglich, dass eine solche Detonation unbemerkt blieb. Sie musste stärker gewesen sein als jene, die den bislang verschollenen Trupp vernichtet hatte.
    »Also doch die Kanimooren«, sagte Lordos. »Das wird keiner gern hören. Für mich steht fest, dass sie einen Stützpunkt auf Cratcan haben. Wahrscheinlich nur eine kleine robotische Station ...«
    »Haben wir eine Chance, ihn aufzuspüren?«, fragte Mallagan.
    Lordos bedachte den Betschiden mit einem verwirrten Blick, schließlich machte er eine knappe zustimmende Geste. »Die Station dürfte sich im Gebirge befinden. Wenn es uns gelänge, sie zu finden, stünden wir gut da.«
    »Schau dir an, wie sich die Zerstörung ausgewirkt hat«, sagte Mallagan. »Und überlege, wie der Pass vorher war. Der Torpedo kann eigentlich nur schräg von rechts gekommen sein. Die Frage ist, wie beweglich er war, selbst steuernd oder starr aufs Ziel programmiert.«
    Es war ein stummes Einverständnis, die Gruppe änderte ihre Marschrichtung. Dabei war jeder sich dessen bewusst, dass möglicherweise ein neuer Angriff der Kanimooren bevorstand. Die Gefahr mussten sie jedoch in Kauf nehmen. Immer wieder suchten sie den Himmel nach einem verräterischen Aufblitzen ab, aber alles blieb ruhig.
    Sie erreichten einen Taleinschnitt, etwa sieben oder acht Kilometer südlich. Das Tal war kein Durchbruch durch das Gebirge, sondern endete in einem engen Kessel. Im Zentrum ragte ein Felsblock auf, der nicht ganz die Höhe der umgebenden Wände erreichte. Im oberen Bereich, durch einen Überhang gegen Sicht von oben geschützt, schimmerte eine matte Metallkuppel.
    »Wir müssen klettern«, entschied Faddon.
    »Brether und ich werden es versuchen«, pflichtete Mallagan bei.
    »Und was ist mit mir?«, protestierte Scoutie. »Dass die Tarts Probleme haben, liegt in der Natur begründet. Aber auf Chircool bin ich mehr geklettert als ihr beide zusammen.«
    Sie nutzten jede Deckungsmöglichkeit aus und erreichten ungehindert den Felsen. Es gab Vorsprünge und Spalten genug, dass sie auch ohne Ausrüstung schnell vorwärtskommen konnten.
     
    Die schimmernde Kuppel durchmaß kaum zehn Meter. Nichts bewegte sich dort. Dennoch schien eine unheimliche Bedrohung in der Luft zu hängen.
    Mallagan zog den Strahler. »Die Kuppel ist klein. Der Platz reicht wohl gerade für Energieanlagen, Ortungsschutz, die eigenen Ortungsanlagen und einige Torpedos. Wir müssen sie zum Einsturz bringen, mehr wird nicht nötig sein ...«
    Die größte Gefahr war, dass sie eine Explosion auslösten. Mallagan zögerte, dann gab er das Kommando. Die Betschiden eröffneten das Punktfeuer auf den äußeren der im Fels verankerten Stahlträger.
    Mallagan hatte den Aufbau eines Schutzschirms oder Ähnliches befürchtet. Als nach ein, zwei Minuten noch nichts geschah, wuchs seine Zuversicht. Kurz darauf knickte der dritte Träger im aufglühenden Bereich weg. Die Kuppel neigte sich langsam zur Seite. Geröll brach aus und verschwand polternd in der Tiefe. Dann rutschte die kleine Station ab.
    Augenblicke später war der Aufprall in der Tiefe zu hören. Als sich auch jetzt keine verheerende Explosion ereignete, atmete Mallagan endlich auf. In den Gesichtern seiner Gefährten sah er ebenfalls grenzenlose Erleichterung.
     
    Am andern Tag, als sie schon vage die höchsten Gebäude des Stützpunkts am Horizont erahnen konnten, kamen die Kampfgleiter. Fünf Maschinen näherten sich in Formation.
    Vorübergehend spürte Mallagan neue Unsicherheit, aber Certhaytlin schien sein Spiel nicht zum Äußersten zu treiben. Die Gleiterbesatzungen zeigten sich erleichtert, die

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