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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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werden eine Lösung finden. Vertraust du mir?«
    Der Tart ließ sich auf alle viere nieder. Er schien diese Stellung bequemer zu finden, als lediglich auf seinen Hinterbeinen zu stehen. »Ich habe dir vom ersten Tag an vertraut, aber Certhaytlins Befehl konnte ich mich nicht widersetzen. Er hält dich und deine Begleiter für Spione des Herzogs.«
    »Warum das? Was hat er zu verbergen? Der Stützpunkt ist intakt und dem Herzogtum treu ergeben. Oder nicht?«
    »Doch, natürlich!«, versicherte Lordos.
    »Warum dann?«
    »Darüber kann ich nicht mit dir reden. Noch nicht.«
     
    »Der stete Wind hat die Spuren der Fahrzeuge verwischt«, sagte Garost, nachdem sie auch die letzten der provisorischen Unterkünfte durchsucht hatten. »Wenn wir nur wüssten, warum sie die Station verlassen haben, ohne das Hauptquartier zu informieren.«
    »Vielleicht Angriffe aus der Wüste«, argwöhnte Mallagan.
    »Sie wären kein ausreichender Grund gewesen. Auch keine Erklärung für das Unterlassen eines Notrufs. Andererseits ist es keineswegs die erste Expedition, die spurlos verschwand.«
    Mallagan entschloss sich zu einer direkten Frage. »Warum fürchtet Certhaytlin uns, Garost? Du kannst offen zu mir sein, Lordos war es auch.«
    Garost war sichtlich überrascht, aber er fasste sich schnell. »Ich weiß nur, dass der Kommandant euch für Beauftragte und Ratgeber der Herzöge hält, umso unverständlicher ist mir das alles.«
    »Richtig, das klingt unlogisch – wenn man voraussetzt, dass Certhaytlin dem Herzogtum loyal gegenübersteht.«
    Die angedeutete Möglichkeit schien der Tart bislang nicht in Erwägung gezogen zu haben. In seine sonst so starren Echsenaugen trat ein eigentümlicher Glanz. »Das ist eine ungeheuerliche Vermutung, obwohl sie logisch klingt und vieles erklären könnte«, sagte er zögernd. »Kran ist weit, die Verbindungen sind schlecht. Wenn ihr wirklich von dort kämt, hätte es keinen Grund gegeben, eure Identität zu verheimlichen. Außerdem muss ich immer an die seltsamen Umstände eures Erscheinens denken. Das sah nicht nach einem offiziellen Besuch aus.«
    »Certhaytlin nimmt an, das gehöre ebenfalls zu unserem Programm. Er wittert überall Spione. Warum?«
    Garost wiegte den Oberkörper hin und her. »Du hast gut reden, Betschide. Ihr werdet diese Welt bald wieder verlassen, aber Lordos, ich und die anderen, wir müssen bleiben. Certhaytlin wird seine Wut an uns auslassen, wenn seine Pläne fehlschlagen.«
    »Keine Sorge, Garost. Euch wird – in den Augen des Kommandanten – keine Schuld treffen. Und wenn wir die wahren Hintergründe seines Handelns erfahren, wird er vielleicht die längste Zeit Kommandant von Cratcan gewesen sein.«
    Geschrei aus dem Lager unterbrach ihre Unterhaltung. Eine Gruppe von mindestens zwei Dutzend Windanemonen trieb über die Umzäunung hinweg und versuchte, Opfer zu finden.
     
    Am nächsten Tag waren sie kaum drei Stunden unterwegs, als Lordos plötzlich anhielt. Angestrengt blickte er nach vorn, wo die nur manchmal sichtbare Spur dreier Fahrzeuge abrupt nach Norden abbog. Mallagan entdeckte kein Hindernis, die Wüste war so glatt wie selten.
    »Die Farbe!«, sagte Lordos. »Siehst du den Unterschied?«
    »Etwas dunkler, wenngleich nicht viel«, bemerkte Scoutie. »Ziemlich regelmäßig, als sei der Sand dort leicht feucht.«
    »Der dunkle Fleck bedeutet eine genau begrenzte Zone von Mentalsand«, erläuterte der Tart. »Ein Phänomen, das wir bislang nicht enträtseln konnten.«
    »Mentalsand?«, vergewisserte sich Mallagan. »Was ist das?«
    »Wir folgen den Spuren, sie werden bald wieder nach Westen abbiegen, dann erkläre ich es. Geschehen ist hier nichts, sonst hätten wir die Überreste der Fahrzeuge und ihrer Passagiere gefunden.«
    Schon fünfhundert Meter weiter konnten sie wieder nach Osten abbiegen.
    »Also?«, erinnerte Mallagan den Tart. »Was ist mit diesem Mentalsand?«
    Lordos sprach laut genug, damit Scoutie und Faddon ihn ebenfalls verstanden. »Wer über den dunkleren Sand geht, dessen Geist verwirrt sich. Er sieht in jedem anderen Lebewesen seinen Todfeind. Ganze Expeditionen haben sich gegenseitig umgebracht, wenn sie in den Mentalsand gerieten. Es gibt keine Vorwarnung, denn nicht jeder achtet auf die geringfügige Verfärbung. Vielleicht hätten wir es auch nicht getan, wenn die Spuren der Fahrzeuge uns nicht aufmerksam gemacht hätten.«
    Schweigend gingen sie weiter. Am Horizont wurde das Gebirge schon deutlicher, hinter dem die Daroque-Senke

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