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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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erstickt. »Hier kommen wir nicht mehr heraus.«
    »Unsinn!«, widersprach Mallagan. »Wir haben für Stunden genug Luft. Die Vögel werden nicht so lange auf uns lauern.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Es ist logisch. Die Tiere leben im Wrack, ringsum ist nur Wüste. Sie sind darauf angewiesen, sich ihre Nahrung in den Bergen zu holen. Sie werden bald erkennen, dass sie hier nur Zeit und Kraft verschwenden.«
    »Hoffentlich behältst du recht«, murmelte Faddon. »Bleibt die Frage, wie wir uns aus den Unmengen von Sand hervorwühlen werden.«
    »Ich für meinen Teil ziehe es vor, zu ersticken, statt mich bei lebendigem Leib zerreißen zu lassen«, sagte Mallagan grimmig.
    »So ist das also!« Brether Faddon reagierte wütend. »Nur weil du den langsamen Tod vorziehst, sollen Scoutie und ich ebenfalls auf diese Weise sterben.«
    »Macht euch das Spaß?«, fragte die Jägerin. »Mir geht dieser Quatsch gehörig auf die Nerven. Surfo, was ist das überhaupt für eine Höhle?«
    »Ich bin mir nicht sicher ...«
    »Hört an!«, giftete Faddon.
    »Sei still!«, schimpfte Scoutie. »Und du, Surfo, heraus mit der Sprache! Was weißt du, das wir übersehen haben?«
    »Ich glaube, es handelt sich um einen Schweber der Kranen.«
    Sekundenlang redete niemand.
    »Ich habe bestimmte Strukturen gesehen, als der erste Vogel mich angriff«, fuhr Mallagan fort.
    »Strukturen ...?«
    »Lass Surfo reden, Brether!«, bat Scoutie.
    »Er hat das so geplant«, begehrte Faddon auf. »Es ist ihm nicht gelungen, meinen Spoodie zu bekommen, und nun dreht er durch. Er will sich und uns umbringen, begreifst du das nicht?«
    »Wenn einer durchdreht, dann bist du das«, herrschte die Betschidin den eigentlich gutmütigen Gefährten an. »Nimm dich endlich zusammen!«
    »Lass ihn, Scoutie.« Beschwichtigend hob Mallagan die Hände. »Jeder von uns ist nervös und gereizt ...«
    »Das mag auf dich zutreffen«, fiel Faddon ihm ins Wort. » Ich bin jedenfalls völlig ruhig.«
    »Das ist nicht zu übersehen«, giftete Scoutie.
    »Aufhören!« Mallagan klang plötzlich kalt wie Eis. »Brether, ich schwöre dir, dass ich es niemals auf deinen Spoodie abgesehen hatte. Ich fürchte mich wie du davor, dass wir uns mit der Spoodie-Seuche infiziert haben. Aber das hat nichts damit zu tun, dass wir uns jetzt in diesem Hohlraum befinden. Die Vögel hätten uns erwischt, wenn ich den Sand nicht zum Fließen gebracht hätte. Gegen diese Biester hatten wir keine Chance. Begreifst du das?«
    »Ja, mag sein, dass du recht hast«, murmelte Faddon nach einigen Sekunden. »Wie geht es weiter?«
    »Wir wissen nichts über diese Tiere und sollten uns deshalb erst einmal still verhalten«, sagte Mallagan. »Vielleicht können sie uns hören und kreisen deshalb über uns.«
    »Und dann?«
    »... werden wir uns frei graben.«
    »Mit bloßen Händen? Durch eine Sandschicht, die wer weiß wie dick sein mag?«
    »Nicht mehr als zehn Meter. Was den Sand von uns fernhält, hat sich in flachem Winkel in die Düne hineingebohrt. Wegen dieses Hindernisses bildete sich ein Nebengipfel in der Verwehung. Der meiste Sand ruht auf der nach hinten geneigten Fläche und wird nur teilweise herabrutschen. Der Rest hat zwar ausgereicht, um uns von der Außenwelt abzuschließen, aber er kann keine unüberwindliche Mauer bilden.«
    Surfo Mallagan machte sich nichts vor. Nicht nur Faddon reagierte nervös, er selbst und Scoutie waren ebenfalls am Ende ihrer psychischen Reserven angelangt.
    Wie auf ein geheimes Kommando hin glaubte er, ein Brennen unter der Kopfhaut zu spüren, und es machte ihm Angst. Ging die Seuche von den Spoodies selbst aus? Ergriff der Symbiont unter seiner Kopfhaut die Initiative? Surfo versuchte, sich in die nur fünf Millimeter dicke Kreatur mit dem Doppelrüssel und dem Augenring hineinzudenken. Es gelang ihm nicht, seine Furcht wuchs, dass der Spoodie, getrieben von seinen Instinkten, ihn verlassen würde, um sich mit Faddons Symbionten zu vereinigen. Diese Vorstellung war umso schrecklicher, als es auf Kranenfalle keine Möglichkeit gab, einen neuen Spoodie zu erhalten.
     
    Sie hatten keine Möglichkeit, die verstreichende Zeit zu messen. »Wir müssen es jetzt versuchen, oder wir werden keine Kraft mehr dazu haben«, sagte Surfo Mallagan erst, als ihnen das Atmen schon schwerer fiel.
    Niemand antwortete ihm. Ein Rascheln in der Finsternis verriet jedoch, dass die Gefährten sich ebenfalls in die Richtung bewegten, die sie schon vor Stunden festgelegt hatten.

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