Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN

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der Schulter verließ. Ich hätte das Bestechungsgeld zum Schein annehmen sollen. Dann hätte ich einen greifbaren Beweis gehabt und außerdem Zeit gewonnen, um mich in aller Ruhe vorzubereiten. Aber das war nicht mehr zu ändern.
    Er flog nach Jarvon zurück, parkte den Gleiter am Stadtrand und legte die restliche Strecke zu Fuß zurück. Nahe beim Verwaltungsturm entdeckte er drei Springer in einem Straßenrestaurant. Er beobachtete sie aus sicherer Entfernung und zog sich zurück, als er überzeugt davon war, dass sie den Turm beobachteten. Bruke umging das Areal und näherte sich schließlich von Norden, entdeckte aber auch da einige Springer. Auf dem direkten Weg kam er also nicht ans Ziel.
    Er verließ Jarvon wieder und flog zu einem Kuppeldorf fünftausend Kilometer nördlich. Er erreichte die an der Küste liegende kleine Siedlung am späten Abend. Im offenen Hafen waren einige Spezialfangschiffe vertäut. Die Bewohner des Dorfes lebten vom Fang von Schalentieren. Einige Raumfahrtlinien flogen Jarvith-Jarv nur an, um ihren Passagieren diese Köstlichkeit bieten zu können.
    Den Halkonen auf der Schulter, suchte Tosen das örtliche Transmitterzentrum auf und betrat das Transportfeld. Falls die Springer ihn in der Verwaltung erwarteten, würden sie ihn nicht überraschen.

8.

    Enttäuscht verließ Amby Törn die Klinik. Sie verstand nicht, weshalb Bruke Tosen verschwunden war. Mit Sintha-Lee konnte das kaum zu tun haben.
    Ziellos lief sie durch die Stadt, bis sie sich nahe dem Raumhafen wiederfand. Vielleicht sollte sie mit Goron über ihr Problem reden, der alte Arkonide hatte immer Verständnis und einen guten Rat.
    Goron war nicht am Raumhafen, doch Amby erfuhr schnell, wo er sich aufhielt. Sie fand ihn in einer Kabine der Sporthalle, von der aus er die Halle überblicken konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Hastig ließ der Arkonide eine Taschenpositronik unter seiner Jacke verschwinden, als Amby eintrat. Er schien überhaupt nicht damit gerechnet zu haben, dass ihn jemand hier aufspürte.
    »Störe ich, Goron?«
    »Nein, nein, überhaupt nicht.« Er wirkte verunsichert, das leibhaftige schlechte Gewissen.
    Durch die Scheibe sah Amby Törn einige Dutzend Männer an verschiedenen Sport- und Kraftgeräten. Zwischen ihnen stand Gruude Vern mit einem jungen Springer.
    »Du beobachtest den Terraner?«, fragte sie.
    Goron schob sich an ihr vorbei und schloss die Tür, die sie offen gelassen hatte. »Anfangs hat er sich gut mit dem Springer verstanden«, bemerkte der Arkonide. »Inzwischen liegen sie wohl im Streit.«
    »Was treibt Vern hier überhaupt?«
    »Er gibt vor, Sportler für die Kampfstätten auf Terra zu suchen.«
    Amby schaute den Alten erstaunt an. »Du meinst, er sucht eigentlich gar nicht?«
    »Gruude Vern ist nicht der, für den er sich ausgibt«, sagte Goron. »Er spielt nur eine Rolle, und ich wüsste gern, wer er ist.«

    Am 24. September 424 Neuer Galaktischer Zeitrechnung traf eine verschlüsselte Nachricht von Jarvith-Jarv im Hauptquartier der Kosmischen Hanse ein. Observierte Person verhält sich verdächtig. Sie ist allem Anschein nach als Agent von S-A aktiviert worden.
    Das Hauptquartier in Terrania antwortete am gleichen Tag. Verdächtige Person weiter beobachten. Im geeigneten Moment eingreifen und Aktivitäten unterbinden. Vor allem mehr über die besonderen Eigenarten dieser Agenten herausfinden. Ziel: Agenten zu verhören, die sich ihrer Tätigkeit bewusst sind. Zur Unterstützung wird ein Telepath eintreffen.

    Der Empfangstransmitter stand in einem Vorraum im Dreiecksturm. Aufatmend sah Bruke Tosen, dass er allein war.
    Vorsichtig näherte er sich einer Schwingtür und drückte sie gerade so weit auf, dass er durch einen Spalt hindurchsehen konnte. Vor ihm lag ein mit Pflanzen geschmückter Gang, der in eine Halle mündete. Zahlreiche Personen waren versammelt. Tosen hörte das unverkennbare Gelächter des Springerpatriarchen. Er setzte Primas auf den Boden, schob die Tür weiter auf und glitt auf den Korridor hinaus. Die Zierpflanzen waren teilweise höher als zwei Meter und boten ihm Deckung.
    Als Bruke die Halle fast erreicht hatte, kauerte er sich hinter mannsgroße Blätter. Er schätzte, dass mindestens zweihundert Gäste versammelt waren, und sagte sich, dass er in der Menge überhaupt nicht auffallen würde. Also strich er sich die Haare zurück und zupfte seine Jacke zurecht. Primas hatte sich mittlerweile wohlig zusammengerollt und war eingeschlafen. Bruke