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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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schwankte leicht. Er rülpste, als er sich leicht nach unten beugte, und Tosen begriff, dass Hars betrunken war.
    Immerhin half der Bürgermeister ihm wieder auf die Beine.
    »Wer bist du?« Ein seltsamer Geruch ging von Hars aus, der nichts mit Alkohol zu tun hatte.
    Bruke Tosen registrierte diesen Geruch und hatte sofort darauf heftige Kopfschmerzen. Es war, als bohrten sich unsichtbare Nadeln in seinen Schädel. Bevor er sich dessen bewusst wurde, was in ihm vorging, zuckten seine Fäuste hoch. Er traf den Arkoniden am Kinn und am Hals. Hars fiel auf den Rücken und blieb bewusstlos liegen.
    Tosen wälzte den Bewusstlosen auf die Seite, damit er frei atmen konnte, und wandte sich der Tür zu. In dem Moment trat Vern ein, und Tosen warf sich auf ihn.
    Bruke hatte den Terraner unterschätzt, das erkannte er schon, als der Gegner ihm blitzschnell auswich. Dann setzte Vern sich zur Wehr. Mit Handkanten und Ellenbogen schlug er auf Bruke ein und trieb ihn quer durch den Raum. Die Gäste im Saal wurden wohl nur deshalb nicht aufmerksam, weil in diesen Sekunden dröhnende Musik erklang.
    Bruke Tosen war auf einer Welt mit höherer Schwerkraft aufgewachsen, und das half ihm kurzzeitig. Er parierte die nächsten Schläge des Terraners und durchbrach sogar dessen Deckung. Dann aber setzte Gruude Vern Tricks ein, gegen die Tosen machtlos war. Handkanten, Fäuste, Ellenbogen und Knie schienen gleichzeitig auf ihn einzudreschen, bis er ächzend zu Boden ging.
    »Das reicht wohl«, sagte Vern. Er atmete kaum schneller.
    Vor Brukes Augen flimmerte es, als er den Impulsnadler unter dem Hemd hervorzog. Mühsam stemmte er sich hoch.
    Vern musterte ihn kalt. »Du bist fertig, Bruke. Was soll die Waffe?«
    »Umdrehen!«
    Der Terraner gehorchte, wenn auch zögernd. Tosen schlug ihm von hinten die Waffe über den Kopf. Obwohl er gedankenschnell herumfuhr, konnte Vern nicht mehr ausweichen; er sackte in sich zusammen, kämpfte aber selbst dagegen an. So reagierte nur jemand, der bis in den letzten Muskel trainiert war.
    Bruke Tosen hatte es plötzlich eilig, sich zurückzuziehen.
    Er wurde sich seines Fehlers erst bewusst, als er wieder neben Primas kniete, der immer noch schlief. Der Bürgermeister kannte ihn nicht. Aber Vern wusste, wer er war. Noch einmal durch die Halle gehen wollte Bruke trotzdem nicht.
    Er hob sich den Halkonen auf die Schulter und eilte zum nächsten Antigravschacht, um den Turm zu verlassen. Den Rückweg zum Transmitter ignorierte er.
     
    Bruke Tosen entfernte sich etwa einen Kilometer weit vom Turm, bevor er in Ruhe überlegte. Er hatte genau den Schritt nach vorn getan, der es ihm nun unmöglich machte, sich in seine Welt als Importkontrolleur zurückzuziehen.
    Er zweifelte nicht daran, dass Xingar auch die anderen Verwaltungsmitglieder unter seine Kontrolle gebracht hatte, sodass die Unterzeichnung des Vertrags nur eine Formsache war.
    Nachdenklich blickte er zum Raumhafen hinüber. Der Mond stand im Südwesten, sein fahler Widerschein ließ den gewaltigen Walzenraumer wie einen Gebirgszug erscheinen.
    Ich muss die Walze in die Luft jagen!, dachte Tosen im Aufwallen der Gefühle. Das Problem würde lediglich sein, sich das Material für einen entsprechenden Sprengsatz zu beschaffen.
    Unvermittelt senkte sich ein schwarzer Vorhang über ihn. Von einer Sekunde zur nächsten vergaß Bruke Tosen, wo er war und was er plante.
     
    Er kam erst wieder zu sich, als es hell war. Er stand in seinem Büro und fütterte Primas mit Süßigkeiten. Schmatzend verzehrte der Halkone die Leckereien.
    Bruke Tosen zitterte vor Schreck. Er musste sich setzen und war minutenlang unfähig, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wieder waren ihm viele Stunden abhandengekommen, als hätte sein Bewusstsein den Körper für einige Zeit verlassen und im Nichts verweilt.
    Er erinnerte sich an die Vorfälle im Dreiecksturm, danach an nichts mehr. Warum reagierte der Bürgermeister nicht?
    Bruke blickte auf die Zeitanzeige an der Wand. Das Datum war der 29. September! Ihm fehlten also mehrere Tage und Nächte.
    War das Leben währenddessen normal verlaufen? Hatte er etwas gegen Xingar unternommen? Oder war er Amby begegnet?
    Primas weigerte sich plötzlich, einen Keks mit Bienenhonig anzunehmen. Schnüffelnd trottete er zur Tür und jaulte dort leise.
    Das Pflichtgefühl trieb Tosen hoch. Wenn Primas in dieser Weise Laut gab, witterte er etwas, das auf der Verbotsliste stand. Bruke blickte auf das Hafengelände hinaus. Der

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