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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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ab, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Wälder und Wiesen lagen im Sonnenlicht, einzelne Tiere und Gruppen von Wanderern tauchten ab und zu in seinem Blickfeld auf.
    Minuten später erreichte er ARC-34, einen buschbestandenen, hügeligen Sektor.
    »Ich bin am Ziel«, meldete er. »Es gibt nichts Ungewöhnliches.«
    »Was ist mit dem Roboter?«
    »Ich kreise und halte nach ihm Ausschau.«
    Es dauerte nicht lange, dann entdeckte er den Rodungsroboter an einem Abhang zwischen einigen Bäumen. Er stieß einen verhaltenen Pfiff aus.
    »Hast du ihn?«, erkundigte sich die Frau in der Zentrale.
    »Ja«, sagte er, ohne den Blick von dem Roboter zu wenden.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Wernig ungeduldig. »Kannst du Einzelheiten erkennen?«
    »Ich würde sagen, er sieht ziemlich demoliert aus«, bemerkte Quinton gedehnt. »Nein, das trifft nicht zu – platt gewalzt ist das richtige Wort.«
    »Mach keine Witze!«
    Quinton knirschte mit den Zähnen. Er suchte nach einer geeigneten Landestelle nahe dem Abhang und setzte den Gleiter auf den weichen Grasboden.
    »Ich bin gelandet und steige gleich aus.«
    »Was kann vorgefallen sein?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?« Der Anblick des völlig zerstörten Rodungsroboters bereitete Quinton Sorgen. Die zerschmetterte Maschine wog einige Tonnen, aber nicht einmal ein Sturz den Abhang hinab konnte ihren Zustand erklären.
    Er schaltete den Antrieb aus, öffnete die Tür und sprang ins Freie. Zögernd ging er auf die breite Spur zu, die von dem Roboter weg quer über die Wiese zum nahen Wald führte. Sie war so breit, dass sie unmöglich von der Maschine verursacht worden sein konnte.
    Quinton fühlte sich immer unbehaglicher, trotzdem ging er näher an den Roboter heran. Die Maschine war zusammengedrückt wie dünnes Blech. Einige Teile waren unter dem Druck, der auf sie eingewirkt haben musste, herauskatapultiert worden und lagen überall verstreut im Gras. Alles in allem bot dieses Wrack einen beunruhigenden Anblick.
    »Totalausfall«, murmelte Quinton. »Kein Zweifel.«
    Er untersuchte die zerstörte Maschine, fand jedoch keinen Hinweis auf die Ursache der Zerstörung. Eine gewaltige Kraft musste auf den Roboter eingewirkt haben.
    Quinton ging zum Gleiter zurück und ließ sich in den Pilotensitz sinken. Er seufzte.
    »He!«, rief die Frau in der Zentrale. »Bist du das, Fars?«
    »Ja«, bestätigte er. »Ich habe den Roboter untersucht.«
    »Und?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Quinton unsicher. »Auf jeden Fall möchte ich dem, was ihn vernichtet hat, nicht begegnen.«
     
    Kritiker nannten Shonaar eine »frustrierte Siedlung«, Erbauer und Bewohner sprachen im Zusammenhang mit der kleinen Stadt von »optimalen Lebensbedingungen«. Die Wahrheit lag wie immer irgendwo in der Mitte.
    Margo Ogden, nach ihrer Meinung gefragt, hätte wahrscheinlich eine Weile nachdenken müssen, denn sie hatte sich nie darüber Gedanken gemacht. Margo war Pädagogin und kümmerte sich in Shonaar um die junge Generation. Sie überwachte die Robotlehrer und kurierte die verschiedensten kleinen Wehwehchen der Kinder, und jeder in Shonaar sprach nur anerkennend über sie. Dies war umso erstaunlicher, als in der Stadt fast nur Raumfahrer lebten, die zweifelsohne zu den schwer zu beeinflussenden Menschen gehörten.
    Margo Ogden war selbst niemals im Weltraum gewesen, und sie legte auch keinen großen Wert darauf, diese Erlebnislücke zu schließen. Besonders verblüffend war es für Margo immer wieder, wie sehr sich die Männer und Frauen, die weit hinausflogen, für ihre Arbeit engagierten.
    Margo war 43 Jahre alt, eine zierliche, aber energische Person. An diesem Nachmittag traf sie sich im »Brunnen«, einer am Rand der Stadt gelegenen Infothek, mit Terrel Kadek, einem jungen Bordastronomen. Er kam so selten nach Shonaar, dass er streng genommen gar nicht zu den Bürgern der Siedlung gerechnet werden durfte.
    Als Margo den »Brunnen« betrat, lag der Leseraum im Halbdunkel, erst als die automatische Beleuchtung auf ihr Erscheinen reagierte, wurde es so hell, dass sie die Beschriftungen an den Regalen lesen konnte. Der Robotbibliothekar summte heran und schwebte erwartungsvoll vor ihr.
    »Welchen Wunsch hast du?«
    »Ich brauche dich nicht, danke«, sagte sie, und der Automat schnurrte davon, als wimmelte es von Kunden, die alle schnell bedient werden mussten.
    Margo überlegte, dass die Infothek die sinnloseste Einrichtung der Stadt war, denn jedes Mal, wenn sie herkam, war sie die

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