Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

dem Importkontrolleur von Jarvith-Jarv weiterhin eine Schlüsselfigur sah, über die vielleicht eine Spur zu Seth-Apophis führte.
    In den vergangenen Wochen war es zu weiteren Anschlägen gegen Handelskontore mit Cyber-Brutzellen gekommen, doch die Kosmische Hanse war vorbereitet gewesen. Mithilfe der Polizeizellen waren diese Angriffe abgewehrt worden. Inzwischen mochten die Agenten von Seth-Apophis, die mit den Brutzellen agiert hatten, die Wirkungslosigkeit ihrer Waffe eingesehen haben.
    Alaska Saedelaere war wenig optimistisch, was die Aussichten anging, über Tosen eine Spur direkt zur feindlichen Superintelligenz zu finden.
    Nach allem, was er von Carfesch und Salik erfahren hatte, bezweifelte er zunehmend, dass es für die Menschheit wirklich nur um die Befriedung einer Superintelligenz ging. Natürlich war die Mächtigkeitsballung von ES durch Seth-Apophis bedroht, aber ES hatte offenbar nur recht vordergründige Erklärungen abgegeben. Die Auseinandersetzung zwischen ES und Seth-Apophis war offensichtlich keine isoliert zu betrachtende Angelegenheit. Dieser Kampf berührte zeitlich und räumlich offenbar Dinge, die weit über das bei solchen Vorfällen Übliche hinausgingen.
    Das Viren-Imperium und die drei Ultimaten Fragen waren Dinge, die mit Sicherheit alle den Menschen bekannten Grenzen sprengten.

12.
     
    In einem Empfangsraum der Klinik, in der Bruke Tosen untersucht wurde, traf Perry Rhodan mit Jen Salik und dem Transmittergeschädigten zusammen. Er zeigte sich überrascht, dass Saedelaeres Gruppe noch nicht an der Suche nach Quiupu teilnahm.
    »Es gibt völlig neue Aspekte, die ein Gespräch mit dir notwendig erscheinen ließen«, verteidigte sich Alaska gegen den unausgesprochenen Vorwurf. Er berichtete, was er von Carfesch und Salik erfahren hatte.
    »Das hört sich gleichermaßen phantastisch und interessant an«, stimmte Rhodan zu. »Aber wir haben keine handfesten Hinweise.«
    »Du musst nach Khrat!«, beharrte Saedelaere.
    Rhodan runzelte die Stirn. »Jen war fast vierhundert Jahre unterwegs. Du glaubst hoffentlich nicht, dass ich mich unter den gegebenen Umständen auf eine Odyssee mit ungewissem Ausgang begebe. ES hat keinen Zweifel daran gelassen, wo ich hingehöre.«
    »Jen hatte nicht Laires Auge als Transportmittel«, sagte der Maskenträger.
    »Wir haben keinen Stützpunkt in Norgan-Tur«, versetzte Rhodan unwillig. »Der distanzlose Schritt nützt mir also wenig.«
    »Für den Augenblick mag das zutreffen«, gab Alaska zu. »Wir haben aber ein unübertreffliches Fernraumschiff – die BASIS.«
    »Die BASIS fliegt Sondereinsätze in den Grenzbereichen der Hanse«, sagte Rhodan. »Mir ist klar, was du vorschlagen willst: Die BASIS soll versuchen, nach Norgan-Tur vorzustoßen. Sobald sie dort ist, könnte ich ohne Zeitverlust an Bord gehen.«
    »So ist es«, bekräftigte der Transmittergeschädigte.
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach Rhodan.
    Saedelaere war enttäuscht. Er hatte mit einer raschen Zustimmung gerechnet. »Im Gewölbe des Domes Kesdschan schlummert ein Geheimnis«, erinnerte er.
    Perry Rhodan winkte ab. »Ich jage keinen Hirngespinsten hinterher. Die Angriffe von Seth-Apophis werden zunehmend massiver. Damit müssen wir uns auseinandersetzen. Natürlich kann ich verstehen, dass alle diese geheimnisvollen Namen eine Verlockung darstellen – das gilt auch für mich.«
    Salik versetzte dem Mann mit der Maske einen leichten Stoß in die Seite. »Ich glaube, wir sollten uns an die Arbeit machen«, sagte er diplomatisch.
     
    Als Adylein Cont am späten Morgen die Wanderhütte verließ, sah sie die quer über den freien Platz führende Spur. Sie weckte Carl, um ihm ihre Entdeckung zu zeigen.
    Er versuchte, sie zu sich ins Bett zu ziehen, aber sie löste sich aus seinem Griff. »Du solltest dir das wenigstens ansehen«, drängte sie.
    »Das habe ich längst getan«, gab Pusek zu. »In der Nacht war ich draußen, weil ich seltsame Geräusche hörte.«
    »Hast du eine Erklärung?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir sollten uns nicht darum kümmern«, meinte er.
    Adylein warf ihm seine Kleidung hin.
    Er schaute die Frau unwillig an. »Was soll das? Ich habe mir den Ablauf dieses Vormittags ein bisschen anders vorgestellt.«
    Adylein Cont schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nicht erklären, warum das so ist, aber seitdem ich diese Spur gesehen habe, lässt es mir keine Ruhe mehr. Ich bin dafür, dass wir der Sache auf den Grund gehen.«
    »Womöglich führt die Spur quer