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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Information konnte er von Terrania-Vision abrufen, ohne dass jemand Fragen stellte.
    Deshalb wartete Egk bereits vor der Klinik für extraterrestrische Medizin, als Bruke Tosen kam, um Tolot zu befreien. Egk sah den Agenten von Seth-Apophis nicht, und er hätte auch nichts mit ihm anzufangen gewusst, wenn er ihn bemerkt hätte. Er übte sich in Geduld, denn er war sicher, dass sich eine Chance für ihn ergeben würde, dem Haluter nahe genug zu kommen.
    Er rechnete nicht mit einem dramatischen Ausbruch aus der Klinik. Daher wurde er überrascht, als Tolot plötzlich erschien und in die Nacht hinausstürmte. Egk brauchte einige Sekunden, um den Gleiter zu starten und die Verfolgung aufzunehmen.
    Er hatte sich einen Hochleistungsstrahler mit einer Reichweite von mehr als einem Kilometer besorgt. Nachteilig war nur, dass die Waffe über keine Infrarotzieleinrichtung verfügte. Damit wäre es leichter gewesen, den Haluter im freien Gelände aufzuspüren. So war er auf seine Sinne angewiesen und konnte keine technischen Hilfsmittel nutzen.
    Egk war sich klar darüber, dass er nur wenig Zeit zur Verfügung hatte. Die Art des Ausbruchs aus der Klinik ließ keinen Zweifel daran, dass Tolot gegen den Willen der Ärzte und seiner Bewacher gehandelt hatte. Das bedeutete, dass Egk schon bald nicht mehr der einzige Verfolger sein würde. Er gedachte, seinen Vorsprung zu nutzen.
    Als Icho Tolot wenig später unter ihm auftauchte, schoss er, und nur einem Zufall war es zuzuschreiben, dass er sein Ziel verfehlte. Danach begann die Jagd. Gernon Egk merkte schnell, dass der Riese sich mit einem Mal anders verhielt, dass er nicht mehr ohne Rücksicht auf Hindernisse geradeaus stürmte, sondern Haken schlug und damit auf den Angriff reagierte.
    Das Duell versprach interessant zu werden.
    »Genau das hatte ich gehofft«, sagte Egk leise zu sich selbst, als der Haluter in einem Wald verschwand. »Zeig mir, was du kannst. Es wird dir nichts nützen, aber ich habe meinen Spaß.«
    Er kam nicht auf den Gedanken, dass er bei diesem Kampf unterliegen könnte, allzu groß schien seine Überlegenheit zu sein. Er flog in einem Gleiter in etwa einhundert Metern Höhe. Unerreichbar für den Haluter, wie er meinte. Mit seinem Energiestrahler war er dem Gegner weit überlegen, denn Tolot hatte nichts als seine bloßen Hände.
    Gernon Egk blickte zur Klinik zurück. Dort blieb alles ruhig. Bis jetzt war er der Einzige, der die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Er ließ den Gleiter in der Luft schweben und schaltete alle Positionslichter aus. Seitlich beugte er sich aus dem Fenster und blickte nach unten. Düster lag das Waldstück unter ihm, in dem sich Tolot versteckte. Egk warf die Bordapotheke aus dem Fenster. Es krachte laut, als sie eine Baumkrone durchschlug, doch damit konnte er den Haluter nicht aufschrecken.
     
    Icho Tolot hatte den Kampf um sein Ich verloren. Er war kaum mehr als ein Beobachter, der sich am Rand seines eigenen Geistes bewegte.
    Er spürte, dass die fremde Macht irritiert war, weil er so lange Widerstand geleistet hatte und weil er nach wie vor Herr über das Planhirn war. Zugleich zeigte sie sich zufrieden darüber, dass es ihr gelungen war, die letzten Reste seines Ichs aus dem Ordinärhirn zu vertreiben.
    Obwohl er nicht mehr Herr seiner selbst war, wusste der Haluter, dass eine tödliche Gefahr über ihm lauerte, und er überlegte, was er gegen sie tun konnte. Sein Überlebenswille war keineswegs eingeschränkt, sondern wurde durch die außerirdische Macht verstärkt. Sie wollte ihren neu gewonnenen Diener nicht wieder verlieren.
    Tolot bahnte sich einen Weg durch das Unterholz des Waldes, aber seine Aufmerksamkeit war in die Höhe gerichtet. Er zweifelte nicht daran, dass er es mit dem Mann zu tun hatte, der schon zweimal auf ihn geschossen hatte. Er vermutete, dass der Angreifer unter seinem Amoklauf gelitten hatte und sich rächen wollte. Dafür hatte Tolot sogar Verständnis. Er war nur nicht bereit, sich zu opfern. Wenn ihn jemand angriff, musste der Betreffende mit Gegenwehr rechnen.
    Ein Gegenstand fiel aus dem Gleiter, stürzte krachend durchs Geäst des nächststehenden Baumes und prallte keine zwei Meter neben Tolot auf den Boden. Er trat lautlos zur Seite, ergriff den Kasten und wog ihn abschätzend in den Händen, dann eilte er weiter, bis die Bäume nicht mehr so dicht beieinanderstanden. Der Gleiter, der etwa einhundert Meter über ihm schwebte, hob sich schwach gegen den dunklen Himmel ab.
    Icho Tolot beugte

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