Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
aus.
    Tolot war überzeugt davon, dass der heimtückische Schütze das Haus umfliegen würde, um ihn auf der Rückseite zu erwarten. Deshalb warf er sich zur Seite, durchbrach einen Antigravschacht und die Seitenwand des Hauses. Ein Blick in die Höhe zeigte ihm, dass er den Piloten des Gleiters getäuscht hatte.
    Icho Tolot fragte sich, warum jemand auf ihn schoss. War er nicht ein Freund der Menschen, der nur so verzweifelt kämpfte, weil er niemanden verraten wollte? Hatten sie das nicht erkannt, und schätzten sie sein Verhalten so falsch ein, dass sie glaubten, ihn töten zu müssen?
    Als er weiterlief, merkte er, dass er ein Stück Freiheit verloren hatte. Die fremde Macht beherrschte sein Ordinärhirn nun fast vollkommen. Auf das periphere Nervensystem hatte er kaum Einfluss.
    Damit war der blinde Sturmlauf vorbei. Er spürte, dass er in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde, und der Begriff Depot tauchte zusammenhanglos in ihm auf. Er versuchte, die Bedeutung dieser Bezeichnung zu ergründen, doch es gelang ihm nicht, sich darauf zu konzentrieren.
    Wie selbstverständlich wich er nun Hindernissen aus. Er lief um ein Haus herum und durchquerte danach einen kleinen Wald, ohne die Bäume zu berühren. Schließlich verharrte er auf der Stelle und spähte zurück.
    Der Gleiter mit dem geheimnisvollen Schützen befand sich mehrere hundert Meter hinter ihm und kam näher. Es war ihm nicht gelungen, den Unbekannten abzuschütteln. Icho Tolot erkannte, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als mit dem Fremden im Gleiter zu kämpfen. Er wäre einem solchen Duell gern aus dem Weg gegangen, da er sich dessen bewusst war, dass seine Chancen denkbar schlecht standen. Er war nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, weil sich jemand darin eingenistet hatte. Würde diese fremde Macht erkennen, wie wichtig es war, dass er zumindest vorübergehend frei und unbeeinflusst handeln konnte? Oder würde sie eher seinen Tod in Kauf nehmen, als von ihm zu lassen?
     
    »Damit finde ich mich nicht ab«, hatte Merlin Sanders gesagt, nachdem sie das Büro des Kunstagenten Robert Archibald verlassen hatte. »Uns steht ebenso eine Entschädigung zu wie den Großen. Im Gegenteil, für uns ist sie sogar sehr viel wichtiger.« Das hatte Addison Uptigrove zwar eingesehen, doch er hatte frühzeitig resigniert.
    Daran erinnerte sich Merlin, als sie ein Bildgespräch mit einem Beamten des HQ Hanse führte. Sie fragte den Mann, wo und unter welchen Umständen sie Perry Rhodan sprechen konnte.
    Der Beamte zeigte sich verwundert. »Du willst mit Perry Rhodan wegen des Vorfalls auf der Kunstausstellung reden? Was hat Rhodan damit zu tun?«
    »Wenn er nicht zuständig ist, an wen muss ich mich dann wegen einer Entschädigung wenden?«
    »Schreib einen Antrag und gib ihn der Zentralpositronik. Soweit ich weiß, wird alles von dort aus geregelt.«
    Merlin beherrschte sich nur mühsam. Für alle, mit denen sie gesprochen hatte, schienen Addison Uptigrove und die Notlage, in die er unverschuldet geraten war, uninteressant zu sein. Sie dachte indes nicht daran, angesichts einer gleichgültigen Bürokratie zu kapitulieren. Als sie die Nummer des vorgesetzten Büroleiters verlangte, musste sie sich jedoch sagen lassen, dass dieser zu so später Abendstunde nicht zu sprechen war.
    »Dann verrate mir wenigstens, wo ich Fellmer Lloyd finde. Er weiß, was geschehen ist.«
    »Ich bin nicht befugt, derartige Auskünfte zu geben.«
    Merlin Sanders gab noch nicht auf. Sie wählte die Nummer an, über die der Mutant normalerweise zu erreichen war. Eine Kunststimme teilte mit, dass Fellmer Lloyd nicht anwesend sei. Merlin versuchte es mit einer Täuschung. »Ich weiß, dass Lloyd sich in der Klinik für extraterrestrische Medizin aufhält«, behauptete sie. »Mir ist nur nicht bekannt, unter welcher Nummer er dort zu erreichen ist.«
    Die Positronik nannte eine Kodezahl. Merlin Sanders bedankte sich, und Sekunden darauf hatte sie das Konterfei des Mutanten auf dem kleinen Holomonitor.
     
    Gernon Egk war mit sich zurate gegangen, und er war zu einem klaren Schluss gelangt. Sein Aufenthalt auf Terra wäre ein voller Erfolg geworden, wenn ihm Icho Tolot nicht in die Quere gekommen wäre. Auch seine Bemühungen um Angela Gore wären belohnt worden, wenn der Haluter ihn nicht angegriffen und blamiert hätte. Daraus ergab sich für ihn, dass er bei seinem Vorhaben bleiben musste, Tolot zu töten.
    Mühelos fand er heraus, wohin der Haluter gebracht worden war. Diese

Weitere Kostenlose Bücher