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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sich nicht wehrte. »Was ist denn los?«, fragte er. »Wo bin ich?«
    Die gleiche Frage stellte er Fellmer Lloyd zehn Minuten später, nachdem diesem ein Gegenmittel injiziert worden war, das die Wirkung des Narkotikums neutralisierte.
    Lloyd konnte die Gedanken Tosens erfassen. Sie ließen erkennen, dass er wirklich nicht wusste, wo er war und was geschehen war.
    »Du bist hier eingedrungen«, antwortete der Mutant. »Dabei hast du ein beachtliches Geschick entwickelt. Du hast mich und den Arzt narkotisiert, Icho Tolot ein aktivierendes Medikament verabreicht und ihn von seinen Fesseln befreit. Der Haluter ist geflohen, bis jetzt wissen wir nicht, wo er sich befindet und wie wir ihn wieder einfangen können.«
    »Tut mir leid«, beteuerte Tosen. »Ich weiß von alldem nichts. Es ist wie auf Jarvith-Jarv, wo ich angeblich auch einiges verbrochen haben soll. Ich erinnere mich daran, dass ich in meinem Zimmer auf dem Bett gesessen habe, aber nicht an das, was du mir vorwirfst.«
    Fellmer Lloyd gab sich nicht so schnell zufrieden. Er veranlasste Tosen, sich ihm ganz zu öffnen, damit er ihn telepathisch untersuchen konnte. Da Lloyd seit einiger Zeit den Verdacht hegte, Tolot könnte von Seth-Apophis angegriffen worden sein, suchte er nach entsprechenden Hinweisen in Bruke Tosens Bewusstsein – vergeblich. Trotzdem nahm er sich vor, Perry Rhodan so bald wie möglich von diesem Verdacht zu unterrichten.
    Tosen setzte ihm keinen Widerstand entgegen. Er war überzeugt davon, dass er nichts zu verbergen hatte. Er wusste, was man ihm vorwarf, doch für ihn stand fest, dass er das Opfer eines Irrtums war. »Schließlich bin ich nicht geisteskrank«, sagte er, als er Fellmer Lloyd gegenübersaß. »Das haben mir die Ärzte bescheinigt.«
    Wie konnte es sein, dass er ein Doppelleben führte und von dem anderen, gefährlicheren Leben nichts wusste? Er hatte Gedächtnislücken. Das war auf Jarvith-Jarv so gewesen, und das war auf der Erde so. Hatte sein Bewusstsein nicht in der Klinik ausgesetzt, als er auf dem Bett gesessen hatte, und hatte er sich nicht in einer anderen Klinik wiedergefunden, ohne dass er wusste, wie er dorthin gekommen war?
    Etwas musste also vorgefallen sein. Doch konnte Tosen sich nicht vorstellen, dass er eine feindliche Aktion gegen die Kosmische Hanse durchgeführt hatte. War er nicht immer ein treuer und pflichtbewusster Diener der Kosmischen Hanse gewesen? Er lächelte. Seine Kollegen im Handelskontor von Jarvith-Jarv hatten ihm sogar dienstlichen Übereifer und allzu große Korrektheit vorgeworfen. Ausgerechnet er sollte Agent einer feindlichen Macht sein?
    Er hatte keinen Grund, sich den telepathischen Sondierungen Fellmer Lloyds zu verschließen. Er konnte es sich erlauben, sich telepathisch bis auf den Grund seiner Seele untersuchen zu lassen, denn da gab es nichts zu verbergen.
    Er blickte den Mutanten fragend an.
    Fellmer Lloyd war verunsichert und schien unzufrieden zu sein. Ganz anders als Tosen selbst. Bruke war mit sich zufrieden, denn nichts war angenehmer als ein reines Gewissen.
     
    Icho Tolot spürte die fremde Macht mit aller Deutlichkeit, und er hatte keinen Zweifel daran, dass sie von außerhalb der Erde auf ihn einwirkte. Weiterhin wehrte er sich gegen sie, obwohl sein Planhirn ermittelte, dass er den Kampf schon so gut wie verloren hatte. Noch wollte er das nicht einsehen. Noch klammerte er sich an die Hoffnung, dass es ihm gelingen würde, sich zu befreien.
    Tolot durchbrach die Außenwand der Klinik im dritten Stock und stürzte in die Tiefe. Etwa zehn Meter tiefer schlug er auf und stürmte weiter. Er wollte sich so weit wie möglich von der Klinik entfernen. Mit einer ihm fremden Logik kam er zu der Überzeugung, dass es für ihn und seine geistige Freiheit ungemein wichtig war, Ärzten und Mutanten aus dem Weg zu gehen.
    Er rannte in einen Antigravgleiter hinein und zertrümmerte ihn. Mit der gleichen Wucht durchbrach er eine Umgrenzungsmauer. Wenig später nahm er einen Gleiter über sich wahr. Ein Blitz fuhr aus dem Dunkel herab und schlug dicht neben ihm ein.
    Tolot warf sich blitzschnell herum und entging deshalb einem zweiten Energiebündel. Der Beschuss lenkte ihn ab und störte seine Konzentration. Erneut gewann die fremde Macht einen Teil seines Ichs, sie schob sich beharrlich weiter vor. Icho Tolot erkannte die Gefahr. Er rettete sich in einen der Zugänge eines Hochhauses und durchbrach die Eingangstür. Ein alter Mann, der das Haus verlassen wollte, wich ihm schreiend

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