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Silbermuschel

Silbermuschel

Titel: Silbermuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica de Cesco
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ein albernes kleines Mädchen. Sei doch glücklich, daß ich dir meinen Penis zeige, alle Frauen, die ihn gesehen haben, sind entzückt davon. Die meisten Männer haben nicht so einen großen, du kannst ruhig stolz auf deinen Vater sein. Und er ist sauber, wirklich ganz sauber. Probier mal, wie gut er schmeckt! Ich will schreien, es geht nicht, ich bringe keinen Ton über die Lippen.
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    Ich kann nur den Kopf abwenden, beide Arme vors Gesicht heben. Er packt meine Arme, preßt sie auseinander, wirft sich auf mich, zerdrückt mich fast mit seinem Bauch. Er reißt meinen Kopf an den Haaren nach hinten, ich schreie vor Schmerz auf, und da schiebt er mir sein Ding in den Mund. Das Ding ist viel zu lang, viel zu groß, es füllt meinen Mund ganz aus, stößt hinten an den Rachen. Ich würge und ersticke. Er bewegt sich hin und her, ich kann nicht einmal zubeißen, mein Mund ist viel zu weit aufgerissen. Ich krümme und drehe mich, quetsche meine Fäuste in seinen weichen Bauch. Sein Ding stößt immer tiefer in meinen Mund, ich spüre einen abscheulichen Geschmack bis in den Hals hinunter; mein Magen dreht sich.
    Ich will mich übergeben, aber ich kann nicht, weil das Ding meinen ganzen Mund ausfüllt. Er drückt mir seinen Bauch ins Gesicht, preßt mich mit seinem ganzen Gewicht an das Kopfende des Bettes. Er schreit mich an, nun lutsche doch daran, hast du verstanden, was ich dir sage? Ich sehe seinen Schatten an der Wand, mit dem Ding, das sich in meinem Mund hin und her bewegt, und den gleichen Schatten auch im Spiegel. Ich weiß, der Teufel ist da, und der Teufel ist mein eigener Vater. Und hinter ihm und an der Wand sehe ich plötzlich andere Schatten, sanft und beweglich. Die Schatten sind überall, auf der Decke, auf den Wänden, erfüllen den Raum mit tanzendem Spiel. Ich kenne diese Schatten, sie sind mir vertraut. Vor meinem inneren Auge formt sich das Bild des Kastanienbaums. Er steht im Garten, finster, schützend und krafterfüllt. Mit dem Schatten seiner Blätter schickt er eine stumme Botschaft in mein Zimmer, läßt mich wissen, daß ich stark genug bin, mich zu wehren, daß ich nach etwas greifen soll – jetzt! – und keinen Atemzug länger mehr warten darf. »Ich bin da!« ruft er mir zu, und ich schreie innerlich seinen Namen: »Kurino-Ki!« Im Bruchteil einer Sekunde sehe ich das japanische Buch vor mir und das Bild, wie sich das kleine Mädchen in eine Füchsin verwandelt. Und im selben Atemzug scheint auch aus mir – aus meinem Körper – ein schmaler roter Schatten zu springen. Er scheint aus dem Fenster zu fliegen, ich sehe genau den Bogen. Oder träume ich es nur? Träume ich, daß sich mein Geist in Fuchsgestalt aus mir löst, zwischen die Wurzeln des Kastanienbaums dringt, mit ihm verschmilzt? Träume ich, daß ich mich ausdehne, emporwachse?
    Daß ich groß und mächtig bin, daß ich alles kann, was ich will? Und was ich jetzt will: diesen Teufel, der mein Vater ist, umbringen, töten, zerquetschen.
    Ich will es mit aller Kraft und träume, daß ich der Baum bin. Ich breite meine Zweige aus, meine Wurzeln dringen in dunkle Tiefen, meine Krone stößt zum Himmel empor. Die Kraft strömt herbei, sammelt sich in mir an. Sie steigt. Hält plötzlich an. Es ist viel zu anstrengend, ich schaffe es nicht. Laß dich nicht aufhalten. Versuch es noch einmal. Stärker! In Panik und Erschöpfung sammle ich neue Kräfte. Die heißen Reserven meiner Wut wachsen, sprudeln empor. Hör nicht auf. Mach weiter. Los!
    Die Kraft kehrt zurück. Ich will es. Ich kann es. Sie steigt höher, eine Kraft, brodelnd wie eine Welle, unentwegt flirrend, dringt aus jeder Pore. Ich schleudere 243
    sie aus mir hinaus. Jetzt kommt sie von selbst, jetzt kann ich sie nicht mehr aufhalten. Ich weiß nicht, was geschehen wird, ich habe ganz entsetzliche Angst.
    Ich kann nicht mehr atmen, ich ersticke, ich sterbe, und auf einmal zuckt das Ding wie wild in meinem Mund, stößt so tief in meinen Gaumen, daß mir alles hochkommt, und plötzlich habe ich den ganzen Mund voller Flüssigkeit. Flecken tanzen vor meinen Augen, werden zu flackernden Kreisen, ein weißglühendes Messer wühlt in meinen Lungen, mein ganzer Körper krümmt sich wie ein Bogen.
    Da endlich zieht er sein Ding heraus – endlich dringt wieder Luft in meine Lungen.
    Etwas tropft mir auf das Gesicht. Ich falle vornüber, röchele, huste, erbreche mir fast das Herz aus dem Leib… gerade in dem Augenblick, als es passiert. Zuerst bewegt sich das Bett. Es rutscht

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