Silbermuschel
Zeit, in einem anderen Leben. Ich fühle das Würgen meiner Kehle. Mein Herz ist wie ein Hammer, der in meinem Unterleib pocht. Der Teufel kommt näher, setzt sich auf die Bettkante.
Mein Magen dreht sich um. Ich zittere am ganzen Körper. Er sagt, bleib ganz ruhig. Wir spielen jetzt ein schönes Spiel. Das Spiel, das deiner Mama so gut gefällt. Und du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Es tut jetzt kein bißchen mehr weh.
Ich klammere mich an dem Laken fest, ich weine und schluchze.
»Bitte, Papa, bitte… laß das! Ich will das nicht!«
»Du hast deinen Papa nicht lieb«, sagt er im vorwurfsvollen Ton. Wenn du ihn wirklich gern hättest, würdest du dich an ihn kuscheln und nett zu ihm sein. Und was ist das für ein Unsinn, dich so einzupacken, bei dieser Hitze!
Der Teufel fängt an, an sich selbst zu fummeln. Er sagt, der Bademantel sei ihm zu warm. Er zieht ihn aus, und ich sehe das Ding, das unter seinem Schlafanzug weit vorsteht, und er sagt, ich solle doch mal fühlen, wie wahnsinnig lieb er mich habe.
»Da, nimm ihn heraus und sieh ihn an!«
Er zieht mich an den Handgelenken zu ihm hin, er will, daß ich das Ding berühre. Ich werfe mich auf die andere Seite, ich schreie und schluchze. Er packt mich an den Schultern, zerrt mich hoch, knöpft mir die Strickjacke auf, reißt sie mir vom Leib. Er zieht den Reißverschluß meiner Jeans auf, schiebt sie über meine Beine, die Strümpfe auch. Er nennt mich Hure, kleines Biest, rothaarige Hexe. Er sagt, ich sei wirklich ein albernes kleines Mädchen, daß er mich zwingen müsse, diese Dinge zu tun. Er zieht mir den Schlüpfer über die Beine, reißt die Binde heraus und sagt, du dumme Ziege, was soll das eigentlich? Und dann läßt er seine Hose herunter, kniet sich aufs Bett. Sein großes rotes Ding kommt unter seiner Schlafanzugjacke zum Vorschein. Zuerst reibt er es an meinem Bauch und an meiner Hüfte und sagt, warte, das Schönste kommt erst noch. Und dann spreizt er meine Beine weit auseinander und sagt, wieso magst du das eigentlich nicht? Ich weiß doch, daß es dir gefällt, du kleine Hure, und zuerst machen wir es von vorne, und dann wollen wir es mal von hinten versuchen. Und beim Sprechen schiebt er plötzlich das dicke Ding in meinen Bauch. Er kommt nicht sehr weit, es ist viel zu groß, aber es brennt und stößt ganz entsetzlich. Er drückt und reibt, und ich fühle, wie es immer weiter dringt, die frische Wunde wieder aufreißt, es schmerzt so furchtbar, daß ich laut aufschreie. Er preßt mir die Hand auf Mund und Nase, und ich kann nicht mehr atmen, spüre nur, wie er sein Ding immer tiefer in meinen 250
Unterleib bohrt. Und ich fühle, daß ich gleich sterben werde, denke ganz fest an den Baum, sehe den Schatten der Blätter an den Wänden und den Schatten des Teufels im Spiegelschrank. Ich sehe, wie er halb auf mir liegt, sich bewegt. Ich will weg aus meinem Körper, der überall schmerzt. Ich will kein kleines Mädchen mehr sein. Ein kleines Mädchen kommt gegen den Teufel nicht an. Eine Füchsin ist stärker. Ich muß nur ganz fest von ihr träumen. Die Füchsin hat spitze Krallen und scharfe Zähne und glühende Augen. Sie knurrt und krümmt und windet sich, sie befreit ihren Kopf, sie schlägt ihre Zähne in die Hand des Teufels. Die Haut zerplatzt unter ihrem Biß, sie spürt Blutgeschmack auf der Zunge. Der Teufel schreit, reißt seine Hand los. Die Füchsin springt aus dem Fenster. Sie taucht in den Kastanienbaum ein, rollt sich dort zufrieden zusammen. Die Zweige verdichten sich, wachsen empor, dringen in das Zimmer ein. Der Spiegelschrank wird hochgehoben, wankt polternd hin und her. Er löst sich von der Wand, schiebt sich wie ein schwerfälliger Riese dem Bett entgegen. Das Bett schaukelt, alle Schubladen springen aus der Kommode. Die Baumkrone schleift kreisend durch das Zimmer, die Äste krallen sich an den Wänden fest. Der Boden bebt, die Wände zittern, Mörtel fällt von der Decke. Eine leuchtende Blitzgarbe teilt den Spiegelschrank. Der Spiegel klirrt zu Boden. Die Scherben glänzen im Mondschein wie bläuliches Flußeis.
Dann ist der Schatten des Teufels verschwunden. Zwischen meinen Beinen kauert mein Vater, mit nacktem Gesäß, und hält sein schlaffes Ding in der Hand.
Plötzlich springt er auf, versucht in aller Eile, in seine Hose zu kommen. Er tritt in Glassplitter, stöhnt schmerzhaft auf, stößt mit dem Fuß in das falsche Hosenbein.
Ich starre ihn an. Und auf einmal fange ich an zu lachen. Ich
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