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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
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verschwunden, und mit seinen blauen Augen blickte er sie täuschend ruhig an.
    "Wie kommst du denn darauf?" fragte er.
    "Wir sind beinahe jede Minute zusammen, die wir wach sind, sei es im Haus oder hier draußen. Aber nie allein. Du hast Angst, mit mir allein zu sein. Und zwar seit jener Nacht am Feuer."
    Er zögerte kurz, bevor er antwortete: "Was willst du damit sagen? Wir sind doch auch jetzt allein."
    "Du weißt genau, was ich meine."
    Er schloss die Augen, zog die Brauen hoch und stieß die Luft aus. Er sah zur Seite, als er schließlich langsam und in abschätzigem Tonfall sagte: "Sagen wir, ich bin auch kein Heiliger, Tana."
    "Und das heißt?
    "Das weißt du verdammt gut."
    Sie stand ganz still da, und ihre Augen leuchteten in dem dämmrigen Licht. Schließlich musste er wegsehen.
    "Wenn zwischen uns etwas passierte, wäre es dir gegenüber nicht fair", sagte er leise. "Du erwartest zu viel. Die Dinge liegen anders ... Tatsache ist nun mal, dass wir beide, ich ein Mann und du eine Frau, zufällig aufeinander losgelassen worden und derselben natürlichen Anziehung erlegen sind, wie es jedem Mann und jeder Frau unter den gleichen Umständen passiert wäre."
    Zuerst traf diese kühle, unpersönliche Feststellung Tana wie ein Schlag in den Magen, dann aber wurde ihr bewusst, dass sie mit keinem Wort etwas über eine tiefer gehende Beziehung zwischen ihnen gesagt hatte. Er aber hatte es getan. Ihre Augen wurden ganz groß, als diese neue Erkenntnis sie verwundert lächeln ließ. "Du fühlst es also auch, stimmt's?"
    "Was?"
    Sie zuckte hilflos die Schultern und, ohne richtig zu begreifen, was sie tat, bewegte sie sich auf ihn zu und sah zu ihm auf, die Lippen unbewusst einladend geöffnet. "Wir sind uns ähnlich, wie du weißt..."
    "Ähnlich?" rief er und wich zurück, als hätte sie ihn angegriffen. "Natürlich sind wir es! Das ist ja das Problem! Wir sind uns so ähnlich, dass man es kaum glauben kann."
    Sie zögerte und runzelte die Stirn.
    "Ich verstehe nicht."
    "Du wirst es", sagte er mit flacher Stimme, und sein betroffener Gesichtsausdruck sprach Bände. "Eines Tages." Er drehte sich von ihr weg und machte sich wieder an die Arbeit.
    Es war eine finstere Prophezeiung, die Tana den Rest des Abends schweigen ließ.
    Sie hatten gerade die Wassertanks aufgefüllt und wollten die Scheune verlassen, als Cody ihr eine Hand auf den Arm legte und sie aufhielt. "Sieh ihn dir an", sagte er und nickte in Richtung Pillar, "er ist ein herrlicher Bulle. Ich habe niemals einen imposanteren gesehen. Mittels eines solchen Potenzials kannst du ein Imperium aufbauen."
    "Wir haben es getan", antwortete sie und folgte seinem Blick.
    "Und ich werde es wieder tun."
    Er wandte den Kopf und sah sie an. "Solltest du nicht zuerst herausfinden, warum es beim ersten Mal nicht geklappt hat, bevor du es ein zweites Mal versuchst?"
    Sein Blick ließ sie dahinschmelzen, und sie musste wegschauen, bevor sie etwas erwidern konnte, und selbst dann klangen ihre Worte so fremd, als hätte es jemand anders geäußert. "Ich sagte es dir bereits: Dürren, Krankheiten, Schulden."
    Cody sah wieder zum Bullen. "Mag sein. Trotzdem solltest du es tun."
    Tana seufzte, zu sehr von dem Anblick seines Profils in Anspruch genommen, um sich ernsthaft auf etwas konzentrieren zu können. "Das ist Vergangenheit", sagte sie automatisch. Sie verfolgte die Bewegung seiner Lider, als er blinzelte, prägte sich die Linie seines Kinns ein und fragte sich, warum seine Feststellung, sie seien einander ähnlich, wie ein Todesurteil geklungen hatte. Einander ähnlich sein, gemeinsam Dinge tun, dieselben Gedanken und Träume haben ... das brachte doch Menschen einander näher, oder nicht? Sie musste sich zwingen, um auf ihr Gesprächsthema zurückzukommen. "Was für das Scheitern verantwortlich war, spielt keine Rolle mehr. Es interessiert nur noch, die Ranch wieder in Gang zu bringen, und dank Pillar und der anderen Rinder kann ich das schaffen." Sie zögerte, sah dann zu ihm auf und strahlte übers ganze Gesicht.
    "Und dank deiner Hilfe, natürlich. Ich hätte es ohne dich nicht geschafft, Cody. Was ist daran so lustig? Weshalb lachst du?"
    Er sagte es ihr nicht.
    Nachdem sie nach dem Essen noch einen Kaffee getrunken hatten, schien keiner zu irgendetwas Lust zu haben. Hazel hatte sich in ihrem Stuhl zurückgelehnt und die Hände im Schoß gefaltet, Cody sich über seine Tasse gebeugt und blickte starr hinein, und Tana hatte einen Ellbogen auf den Tisch und ihr Kinn auf

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