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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
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sich etwas zusammen. Je nachdem, wie tief die Temperatur sinken wird, wird es entweder noch eine Zeit lang über den Bergen bleiben oder sich aber explosionsartig über uns entladen. Sie wissen ja, wie es in den Bergen ist. Man weiß nie genau, wie viel Zeit man noch hat."
    "Ja, das kenne ich nur zu gut", antwortete sie leise, und ihre Abenteuerlust wich dem Gefühl nackter Angst. "Der Weg ist breit genug und der Abstieg nicht zu steil, aber voller Geröll und Gesteinsabbrüchen. Es ist wohl nicht sehr ratsam, es im Dunkeln zu versuchen."
    Er nickte gedankenverloren und glitt aus dem Sattel. Dann führte er Mac in den Schutz der Bäume, wo sich auch Tana mit ihrem Pferd befand. Sie sah ihn, der jetzt direkt neben ihr stand, sekundenlang überrascht an. Er war viel größer, als sie gedacht hatte.
    "Nicht schlecht der Platz", sagte er geistesabwesend und betrachtete seine Umgebung. Natürlichen Schutz boten die Pinienäste dicht über ihren Köpfen, ineinander verwoben zu einem filigranen Dach. Jahrealte Tannennadeln bedeckten den Erdboden. Der Mann nahm seinen Hut ab, schlug ihn sich gegen die Hüfte, um den Schnee herunterzubekommen, und hängte ihn dann an einen Aststummel des nächsten Baums. "Haben Sie hier schon oft kampiert?"
    "Nur einmal, als Kind. Dad brachte mich hierher, während die Arbeiter mit dem Abtrieb beschäftigt waren. Es war meine erste Nacht auf dem Erdboden und gleichsam meine Einführung."
    "Wir brauchen heute Nacht ein Feuer", sagte er gedankenvoll und zog den Sattelgurt durch einen großen Metallring. "Es wird uns zwar nicht sehr wärmen, aber wenigstens die Rinder davon abhalten, uns während der Nacht zu zertrampeln. Ich schätze, dass sie auf diese Bäume zuhalten werden, wenn der Sturm tief einfällt."
    Tana beobachtete ihn verstohlen und war erleichtert, einen erfahrenen Mann an der Seite zu haben.
    Er sattelte Mac ab und ließ die behandschuhte Hand kräftig über das platt gedrückte Bauchfell des Tieres gleiten, insbesondere da, wo der Sattelgurt gewesen war. Tana machte dasselbe bei ihrem Pferd, denn sie erinnerte sich an die Kardinalregel ihres Vaters, die besagte, dass man ein Pferd so zu behandeln habe, als wäre es die einzige Verbindung zur Außenwelt. Es war ein Gesetz der Rancher, das immer noch Gültigkeit hatte, insbesondere in einer Nacht wie dieser.
    Tana holte aus der Satteltasche eine Hand voll Körner hervor und bemerkte, dass er dasselbe tat. Dann legten sie ihren Pferden Fesseln an.
    "Ich werde etwas Holz besorgen, während Sie am besten eine Feuerstelle suchen. Vielleicht dort drüben, aber weit genug von den Bäumen entfernt und nicht zu ungeschützt. Wir brauchen ziemlich viele Tannennadeln, um es überhaupt in Gang zu bringen."
    Tana nickte und blickte ihm nach, wie er ins Gebüsch ging.
    Und in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie die Nacht mit einem fremden Mann verbringen würde. Die Situation hatte jedoch absolut nichts Erotisches. Ein Mann in den Sachen eines Ranchers mochte ja vielleicht aufregend männlich wirken, aber eine Frau, angezogen für eine Winternacht im Schlafsack, hatte nun wirklich nichts besonders Anziehendes an sich.
    Betrübt betrachtete sie ihre Aufmachung: derbe Jeans, darunter eine dicke, lange Unterhose, eine Schaffelljacke über zwei Pullovern und einem Wollhemd. Sie wünschte sich plötzlich, anders gekleidet zu seih, griff sich schnell an den Kopf und stöhnte laut auf, denn ihr langes Haar fühlte sich zerzaust an.
    Sie versuchte, es mit ihren erstarrten Fingern zu kämmen, und ließ schließlich laut schimpfend die Hände sinken. Es war vergebliche Liebesmüh. Sie brauchte keinen Spiegel, um es zu wissen. Außerdem war sie ja wohl kaum hierher gekommen, um einen Gelegenheitsarbeiter zu verführen. Sie hatte schließlich einen Job zu verrichten und brauchte dazu weder einen Kamm noch Make-up.
    Nach einiger Zeit kehrte er mit einem Arm voll trockener Zweige zurück. Tana hatte inzwischen die Feuerstelle hergerichtet und aus beiden Satteltaschen den Proviant geholt.
    Sie hielt beide Hände hoch, in jeder eine Dose. "Schweinefleisch und Bohnen oder Gulasch?"
    Er drehte den Kopf langsam zu ihr und lächelte auf sie hinunter, und sie war überrascht, wie absolut schön sein Gesicht in diesem Augenblick war.
    "Schweinefleisch und Bohnen", sagte er sanft. "Ich mag das."
    Dann kniete er vor der Feuerstelle nieder und machte mit einem schmalen Messer Feuerholz aus den Zweigen. Tana, die Lippen leicht geöffnet und die Augenbrauen

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