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Silbernes Band (German Edition)

Silbernes Band (German Edition)

Titel: Silbernes Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Jaedig
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Hause. Sie flog ihm entgegen, schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich herab, um ihn liebevoll zu küssen. „Tut mir leid, dass ich vorhin so stur war. Ich möchte nicht, dass du dich meinetwegen quälst.“ Er wirkte reichlich besorgt: „War Fionn wütend auf dich?“ - „Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ich habe ihm versprochen, dass ich mich in Zukunft an unsere Abmachungen halte.“ - „Das freut mich. Es wäre schade, wenn unser Zusammenleben mit einem unsinnigen Streit beginnt. Obwohl ich dich irgendwie verstehen kann. Aus menschlicher Sicht ist es unbegreiflich, wegen dieser Sache so viel Aufhebens zu machen.“ – „Morten sagt, es ist schwierig für dich.“ – „Für den Unsterblichen in mir ist es schwierig. Ich möchte aber nicht, dass er ständig mehr Kontrolle übernimmt, es ist dir gegenüber nicht fair. Obwohl ich mir grosse Sorgen um dich mache, versuche ich ihn zu bekämpfen. Ich darf nicht erwarten, dass du alle meine Launen einfach so erträgst.“ Sie lächelte versöhnlich. „Dann ist es völlig in Ordnung, wenn ich ab und zu den sorglosen Menschen in mir bekämpfe. Du sollst auch nicht dauernd meinen Launen ausgesetzt sein.“ Sie küssten sich innig.

    „Wir fahren zu Heiðars Wohnung. Ihr solltet uns begleiten, damit ihr nicht wieder irgendwelche Dummheiten anstellt.“ Fionns Gesichtsausdruck liess keinen Zweifel daran, dass er seine Anweisung ernst meinte.

Termine

    Wenige Tage nach dem Einzug sassen sie gemütlich im Wohnzimmer im Erdgeschoss und unterhielten sich, als Fionns neues Smartphone vibrierte. „Hi, Gabriel. Was geht ab?“ Rúna blickte ihn verständnislos an, nicht bloss, weil er akzentfrei Deutsch sprach. „Hallo Fionn, wie läufts denn so? Hör mal, Stellan hängt gerade bei uns ab. Ich dachte, ich geb dir Bescheid, falls du ihn treffen möchtest.“ Fionns makelloses Gesicht erhellte sich: „Super! Das ist echt cool! Wir schauen so bald wie möglich vorbei. Ich freu mich total und Morten bestimmt auch. Du hörst von mir.“ – „Prima. Jede Wette, Stellan kann’s kaum erwarten euch wiederzusehen. Also dann, machs gut, alter Knabe. Ciao.“ – „Ciao Gabriel. Lass Stellan schön grüssen!“

    Rúna und Heiðar hatten den Anruf gespannt verfolgt. „Seit wann redest du so komisch? Das passt gar nicht zu dir“, wunderte sich Rúna. Fionn lächelte amüsiert. „Wolltest du nicht fragen, worum es bei diesem Gespräch ging?“ – „Na hör mal, zufälligerweise ist Deutsch meine Muttersprache! Es ging um Stellan. Ich nehme an, er wurde gefasst.“ – „Du bist ein kluges Mädchen, Rúna. Stellan wurde tatsächlich gefasst. Morten und ich müssen beim Verhör anwesend sein, das heisst, wir reisen demnächst nach Hamburg. Gabriel möchte zudem so bald wie möglich einen Termin für eure Anhörung festlegen, damit Stellan verurteilt werden kann.“ Heiðar hob die Augenbrauen: „Die Anhörung sollte möglichst an einem Wochenende stattfinden. Du weisst ja, meine Arbeit. Und wir müssen Rücksicht nehmen auf Rúnas Arbeitszeiten.“ – „Aber erst besuchen wir meine Eltern! Das nächste freie Wochenende ist in jedem Fall schon verplant!“, schaltete Rúna sich ein. „Natürlich. Schliesslich mussten wir den Besuch oft genug verschieben. Stellan soll ruhig noch ein bisschen schmoren“, versicherte Heiðar. Fionn hatte ihnen mit unbewegter Miene zugehört. „Gabriel ist es nicht gewohnt, auf die Wünsche anderer einzugehen, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Stellt euch darauf ein, dass wir schon bald für zwei Tage nach Hamburg reisen.“ Rúna war zufrieden. „Prima, dann lassen wir Stellan und den Herrn Obervampir noch ein bisschen zappeln. Ich geb dir Bescheid, wann ich mein nächstes freies Wochenende habe. Und jetzt ruf ich meine Eltern an.“ Bevor Fionn etwas einwenden konnte, verschwand sie in Richtung Küche, wo ihr Mobiltelefon lag.

    „Hallo Papa!“ – „Hallo Rúna, mein Liebes. Kommt ihr uns bald besuchen?“ Das Gespräch mit Pétur würde wohl nicht lange dauern. Bei ihm konnte Rúna sich kurz fassen. „Jep. Falls es euch passt, fliegen wir am Wochenende hoch. Ich hoffe, Mama muss nicht arbeiten.“ – „Nein, soviel ich weiss, hat sie frei. Aber jetzt ist sie leider nicht da, sie hat Nachtschicht.“ – „Kein Problem. Sag ihr einfach, dass wir kommen. Und sie soll sich nicht den Kopf zerbrechen übers Essen. Heiðar isst praktisch alles, er ist nicht heikel. Mama kann sich also entspannt

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