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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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erinnert, die nachts durch das Kloster schlich. Ich sollte wohl die Igoumeni doch darüber informieren, damit sie gewarnt ist,  beschloss Annit und trat einen Schritt vor.
    „Ich wollte Ihnen noch etwas erzählen“, begann sie und zögerte einen Augenblick. Obwohl die Äbtissin ihr nicht mehr so streng erschien wie am Anfang, hatte sie manchmal noch ein mulmiges Gefühl, wenn sie mit ihr sprach. „Ich bin zweimal nachts aufgewacht, weil ich komische Geräusche vor meiner Tür gehört hab.“
    „Komische Geräusche?“, wiederholte die Igoumeni erstaunt.
    Annit nickte. „Es hat sich angehört, als ob jemand mit schlurfenden Schritten an meinem Zimmer vorbeigeht. Und als ich nachgeschaut habe, ist mir einmal eine  Gestalt mit einem dunklen Umhang aufgefallen. Doch  die war dann plötzlich verschwunden.“
    Die Igoumeni blickte sie entgeistert an. „Wer sollte denn nachts durch unser Kloster schleichen? Es kann doch niemand herein. Wir schließen abends immer ab, schon allein wegen der wertvollen Ikonen.“
    Die Igoumeni glaubt mir nicht, so wie ich es befürchtet hab, dachte Annit und biss sich auf die Lippe. „Und trotzdem ist nachts jemand den Flur entlanggehuscht“, beharrte Annit. „Ich hab ja sogar einen Beweis. Ein Taschentuch, das vor meiner Tür lag. Ich zeig es Ihnen.“
    Bevor die Äbtissin widersprechen konnte, flitzte Annit in ihre Zelle, nahm das Taschentuch von dem kleinen Tischchen und rannte zurück in den Empfangsraum. „Hier! Das hab ich nachts vor meiner Tür gefunden“, rief sie ein bisschen außer Atem.
    Die Igoumeni nahm das zerknitterte Taschentuch und betrachtete es nachdenklich. Als sie das Monogramm entdeckte, das in einer Ecke eingestickt war, nickte sie. „Das könnte von Adelfi Sofia sein. Ich werde sie gleich mal fragen.“
    „Adelfi Sofia?“ Annit hatte diesen Namen noch nicht gehört, seit sie hier in diesem Kloster war.
    Die Äbtissin legte beruhigend eine Hand auf Annits Schulter. „Sofia ist schon sehr alt und wird von uns versorgt. Sie wohnt im Seitenflügel und verbringt den Tag in ihrer Zelle. Vielleicht konnte sie nachts nicht schlafen und ist durchs Kloster gewandelt.“ Sie bedachte Annit mit einem dankbaren Blick. „Ich bin froh, dass du mir das erzählt hast. Adelfi Sofia sollte nämlich nicht allein
herumlaufen. Sie hat ein schwaches Herz.“ Sie lächelte leicht. „Außerdem sollst du doch in Ruhe schlafen können, ohne Angst haben zu müssen.“
    Annit stutzte. Hab ich da eben so etwas wie Besorgnis um mich herausgehört? Macht sich die Igoumeni etwa Gedanken um mich?, überlegte sie und beäugte die Nonne verstohlen von der Seite. Eigentlich ist sie ja ganz nett. Und vielleicht muss sie manchmal so streng sein, weil sie die ganze Verantwortung für das Kloster trägt.
    „Was hältst du davon, wenn wir Adelfi Sofia kurz zusammen besuchen“, schlug die Äbtissin vor. „Dann können wir die Angelegenheit gleich aufklären, und ich bin sicher, sie freut sich über deinen Besuch.“
    Annit nickte. „Sehr gerne. Kann Mannito auch mitkommen?“
    „Aber natürlich“, erwiderte die Igoumeni.
    Die alte Nonne freute sich tatsächlich sehr über den Besuch. Und als die Äbtissin ihr das Taschentuch zeigte, bestätigte sie, dass es ihr gehörte. Sie nahm Annits Hand. „Tut mir leid, mein Kind, wenn ich dich erschreckt habe. Ich konnte nicht schlafen, und da bin ich ein wenig herummarschiert.“ Sie lächelte, und ihr Gesicht legte sich in tausend Falten - so wie ihr Taschentuch.
    Annit und Mannito blieben noch ein bisschen bei der alten Nonne, die ihnen ihre kleine Ecke zeigte, in der sie betete. Dort stand ein kleiner Tisch, mit einer brennenden Kerze darauf und einem Gebetbuch. An der Wand hing eine Ikone. „Jede Nonne hat in ihrer Zelle so eine Ecke zum Beten“, erklärte Adelfi Sofia ihnen und lächelte. „Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mich gerne mal wieder besuchen.“
    Annit und Mannito bedankten sich und versprachen, bald einmal wieder bei ihr vorbeizuschauen.
    Da ihnen noch etwas Zeit blieb, bis der Gutachter von der Versicherung eintraf, ritten sie mit Silberstern und Ranja aus.
    „Ich bin echt froh, dass sich die Sache aufgeklärt hat“, meinte Annit erleichtert. „Jetzt wissen wir wenigstens, dass es kein Fremder ist, der nachts über die Klosterflure huscht.“
    Mannito nickte zustimmend. „Wär auch ziemlich blöd, wenn sich jemand hereingeschlichen hätte. Schon wegen der

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