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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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magische Kräfte? Was steckt in dir? Werden wir morgen auf dem Basar dein Geheim nis endlich lüften?
    Annit wollte das Amulett zurückstecken, doch dann zögerte sie. Vielleicht sollte ich es besser tragen, sodass alle es gleich sehen können? Sie griff nach dem Kautschukband an ihrem Hals, an dem ein wunderschöner, kleiner handgefertigter Anhänger in Form eines Pferdekopfes hing. Den hatte der Stammesfürst ihr vor einiger Zeit geschenkt. Einen Moment lang erwog sie, das Amulett zu dem Glücksbringer an das Kautschukband zu hängen und es um den Hals zu tragen. Doch sie verwarf den Gedanken rasch wieder und steckte das Amulett zurück in ihren Rucksack. Dann rollte sie sich zur Seite, wälzte sich ein paar Mal hin und her, bis sie endlich eine einigermaßen bequeme Position gefunden hatte, und schlief ein.
    Am nächsten Morgen in aller Frühe ging die Reise weiter. Gegen Mittag erreichte die Karawane dann den Stadtrand und schlug dort ihre Zelte auf. Während sich die meisten Beduinen zum Basar begaben, blieben zwei von ihnen bei der Lagerstätte, um auf die Pferde und Kamele aufzupassen.
    Annit ging an der Seite des Stammesfürsten. Alisha und Sabeth folgten direkt hinter ihnen. Es war heiß und stickig, und die Sonne brannte vom Himmel. Ab und an roch es nach Abgasen und Abfall.
    Ein Strom von Menschen zog sie mit, vorbei an verwinkelten Gassen und Innenhöfen, an Händlern, Bettlern, verschleierten Frauen und lachenden Kindern. Rechts und links in den Geschäften gab es die unterschiedlichsten Waren wie Schmuck, Stoffe, Elektrogeräte und Teppiche.
    „Wie sollen wir das jetzt eigentlich machen?“, erkundigte sich Annit.
    Der Stammesfürst antwortete mit einer Gegenfrage. „Hast du das Amulett?“
    „Klar“, nickte Annit und griff zur Sicherheit gleich in ihre Tasche. Kurz bevor sie losmarschiert waren, hatte sie es von ihrem Rucksack dorthin gesteckt. Ja es ist noch da.
    „Sollen wir jetzt von Stand zu Stand gehen, das Amulett vorzeigen und fragen, ob es jemand kennt?“, hakte Annit noch einmal nach und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war so heiß, dass sie sich fast wie in einem Backofen vorkam.
    Der Stammesfürst antwortete nicht. Aufrecht und stolz wie immer schritt er durch die Straßen der Stadt, gefolgt von seinen Leuten.
    Schließlich öffnete sich die Straße zu einem weiten Platz mit vielen Ständen. Tausende von Menschen drängten sich dort, dazwischen Jongleure und Wasserverkäufer. Der Basar erstreckte sich über den ganzen Platz und dann weiter durch das Gewirr der engen Gassen in der Altstadt.
    Am Basareingang blieb der Stammesfürst stehen. Er wartete, bis alle nachgekommen waren, dann verteilte er auf Arabisch Befehle. Anschließend wandte er sich Annit zu. „In einer Stunde beginnt eine Versammlung, an der etliche Stammesfürsten teilnehmen. Dorthin werden wir gehen.“
    „Super“, freute sich Annit, die schon befürchtet hatte, zwei Tage lang mit dem Amulett über den Markt stiefeln zu müssen. „Da sind ja dann alle versammelt, die am ehesten was wissen könnten.“
    Der Stammesfürst deutete auf ein ockerfarbenes, zweistöckiges Haus am Rand des Marktplatzes. „Dort treffen wir uns in einer Stunde.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, verschwand er im Getümmel.
    Annit blieb allein zurück und schaute sich etwas ratlos um. Auf einmal fiel ihr Blick auf einen Jungen, der in einem Bauchladen Coladosen zum Verkauf anbot. Cola!, dachte Annit sehnsüchtig, und das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie die s chmeckt . Sie näherte sich dem Jungen.
    „Willst du kaufen?“, fragte er erwartungsvoll in gebrochenem Deutsch.
    Ja, oh ja! Nichts lieber als das! „Wie viel kostet denn eine Dose?“
    „Drei Dinar.“
    Annit hob ihr Gewand und kramte in ihrer Jeanstasche, bekam aber nicht mehr als einen Dinar zusammen, so sehr sie auch suchte. „Mehr hab ich nicht.“
    „No, no!“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Zu wenig.“
    Sehnsüchtig blickte Annit auf die Coladosen. So nah und doch so weit weg. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hab aber nicht mehr.“
    Der Junge beugte sich nach vorne und deutete begehrlich auf Annits Halskette mit dem Pferdeanhänger. „Gib mir das und du bekommst die Cola.“
    Annit zögerte und überlegte. Nein, den Pferdeanhänger nicht, aber vielleicht ... Für den winzigen Bruchteil einer Sekunde war Annit versucht, ihm das Amulett zu geben. Zu sagen: „Pfeif auf das Amulett, auf Sahir und das Rätsel, dessen

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