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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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ließ sie Annit einfach stehen, nahm eines der Duftöle vom Tisch und pries es einem dickbäuchigen Araber an, der gerade vorbeikam.
    Schlechte Nachrichten?! Annit schnaufte tief durch und verstaute das Amulett wieder in ihrer Hosentasche. Ja klar! Ich werde nicht gerade darüber erfreut sein, was ich durch das Amulett herausfinden werde. Mit dem Sträußchen in der Hand bahnte sie sich weiter ihren Weg durch die vollen Basargassen. Aber das weiß ich doch schon längst vom Geschichtenerzähler!
     

 

Kann die Runde der Weisen helfen?
    Pünktlich traf Annit eine Stunde später bei dem großen ockerfarbenen Gebäude ein. Der Stammesfürst wartete bereits. Als er sie kommen sah, wandte er sich um und klopfte an die hohe, hölzerne Tür. Keine Sekunde später wurde sie von innen geöffnet, und eine bis zu den Augen verschleierte Frau winkte sie herein.
    Der Stammesfürst trat ein. Annit stiefelte hinter ihm einen düsteren, schmucklosen, aber angenehm kühlen, langen Gang entlang. Es roch nach einer Mischung aus Kaffee, Kardamom und Pfefferminz. Der Gang endete in einem ebenfalls schmucklosen, runden und von Säulen gesäumten Innenhof, von dem mehrere Türen abgingen. Zielstrebig ging der Stammesfürst auf eine der Türen zu, öffnete sie und winkte Annit mit sich. Etwas verschüchtert folgte sie ihm.
    Der Raum war leicht abgedunkelt, und die Luft hing voller Rauchschwaden. Es dauerte einen Moment, bis sich Annits Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die Wände waren hell getüncht und mit ungewöhnlichen Symbolen und Schriftzeichen verziert. An einer Wand hingen gekreuzte Schwerter, an einer anderen ein riesengroßer farbenprächtiger Teppich. In der Mitte des Raumes hatten sich auf dem Boden etliche Männer versammelt. Sie hockten auf dicken tiefroten Sitzkissen und rauchten Wasserpfeife.
    Das ist ja vielleicht eine merkwürdige Männerrunde, feixte Annit in Gedanken und konnte sich ein Schmunzeln kaum verkneifen. Sie wusste vom Stammesfürsten, dass Frauen an solchen Versammlungen normalerweise nicht teilnehmen durften und es eine besondere Ausnahme darstellte, dass sie hier war.
    Der Stammesfürst legte seine rechte Hand auf die Brust, deutete eine Verbeugung an und ließ sich dann auf einem der freien Kissen nieder.
    Annit setzte sich neben ihn. Unauffällig ließ sie ihren Blick durch die Runde schweifen. Es waren fünf Männer. Alle, bis auf einen, hochbetagt. Alle in ähnliche, aber farblich verschiedene Gewänder und Kopfbedeckungen gehüllt. Zwei mit längerem Bart, einer mit Schnurrbart, einer mit einem Ziegenbart. Der etwas jüngere Mann ganz ohne, dafür mit einem Doppelkinn.
    Die verschleierte Frau betrat schweigend den Raum, brachte auf einem Tablett kleine Schalen mit Kaffee und reichte jedem der Männer eine davon. Annit lehnte ab. Ohne ein Wort zu sagen, tranken die Männer ihren Kaffee.
    Wann geht das hier endlich los? Das ist hier doch kein Kaffeekränzchen! Bin ja mal gespannt, was als Nächstes kommt? Etwas ungeduldig rutschte Annit auf ihrem Kissen hin und her.
    Die verschleierte Frau betrat wieder den Raum und nahm die leeren Schalen mit. Es roch immer stärker nach Kaffee und Gewürzen, und Annit wurde immer nervöser.
    Schließlich deutete der Stammesfürst auf Annit und redete in einem Wortschwall auf Arabisch auf die fünf Männer ein.
    Schlagartig richteten sich alle Augen wie auf Kommando auf Annit, die sich nun noch etwas unbehaglicher fühlte, als alle sie musterten. Einige Blicke schienen besorgt, andere überrascht. In diesem Moment war sie froh um ihr Kopftuch. Sie wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte, und kauerte etwas hilflos auf ihrem Kissen.
    Dann schwieg der Stammesfürst.
    „Wissen Sie was?“, raunte ihm Annit zu.
    Statt einer Antwort hob der Stammesfürst nur kurz und ungehalten die Augenbrauen und bedeutete ihr damit, zu schweigen. Dann forderte er sie auf, ihm das Amulett auszuhändigen und hielt ihr seine ausgestreckte Handfläche hin.
    Annit tat, was er wollte.
    Der Stammesfürst drehte sich zu dem Mann, der neben ihm saß, und reichte ihm das Amulett. Der Mann überprüfte das Schmuckstück, schaute es von allen Seiten genau an und strich mit dem Finger darüber. Dann schüttelte er den Kopf und gab es an seinen Nachbarn weiter. Der Araber, der neben ihm saß, nahm es entgegen, untersuchte es ebenfalls gründlich, hielt es an sein rechtes Ohr und roch schließlich sogar daran. Doch dann schüttelte auch er den Kopf und reichte es an seinen

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